Einleitung
Nachdem die Espressomaschine Profitec P-500 die letzten sieben Jahre fast durchgehend gelaufen ist, und ich sie in der Zeit wahrscheinlich nicht öfter als einmal im Jahr entkalkt habe, ist letztens Wasser aus dem Gerät getropft.
Das Wasser kam direkt aus der Maschine die ich noch nie offen hatte, und ich war mir nicht sicher ob es eine Reparatur ist, die man selber machen kann. Erfreulicherweise ist so ein Gerät recht einfach aufgebaut, gut reparierbar, und auch die Ersatzteile sind online leicht zu beschaffen.
Das Wasser trat in meinem Fall bei der Heizeinheit aus. Nach der Fehlersuche hatte ich den Eindruck, dass diese Dichtung wahrscheinlich die erste ist, die man bei dem Gerät ersetzen muss. Wenn die P-500 nach mehr als fünf Jahren leckt, würde ich die Dichtung einfach einmal auf Verdacht wechseln. Es ist eine einfache Reparatur, und auch als Wartungsarbeit kein Fehler.
(Ich musste um die Stelle des Wasseraustritts zu finden die Isolierung um den Boiler entfernen. Zur Demontage müsste man alle Anschlüsse lösen, der einzige Punkt der die Reparierbarkeit der P-500 erschwert. Ich habe die Isolierung herunter geschnitten was man sich als erstes einmal ersparen kann, wenn man einfach einmal die Dichtung tauscht.)
Werkzeuge
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Am Besten das Wasser weitestgehend aus der Maschine lassen, indem man sie einschaltet, den Tank entfernt, und das heiße Wasser aus der Wasserentnahmen heraus lässt. Gerät vor dem Zerlegen vom Strom trennen.
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Als erstes habe ich gesucht woher das Wasser kam. Die Maschine ist sehr reparaturfreundlich konzipiert. Das ganze Chromgehäuse ist nur mit zehn Schrauben am Gerät angebracht.
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Als erstes muss man die obere Abdeckplatte abschrauben. Das sind vier 3mm Innensechskantschrauben. Wenn die heraußen sind, kann man die Abdeckung abheben.
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Dann die Ummantelung der beiden Seiten und Rückseite abnehmen. Sie ist aus einem Stück Metall gefertigt, dass mit vier 3mm Innensechskantschrauben an der Bodenplatte, und
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zwei 3mm Innensechskantschrauben an der Front angeschraubt ist. Das Gehäuse lässt sich dann nach hinten herunter schieben.
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Der Boiler ist mit einer Schaumstoffummantelung isoliert. Diese wird beim Zusammenbau des Geräts im Werk mit einem Klettverschluss verschlossen bevor alle Anschlüsse festgeschraubt werden. Da ich nicht wusste welcher Anschluss leckt, und der ganze Schaumstoff voll Wasser gesogen war, musste ich ihn herunter schneiden.
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Ich bekomme die Isolation auch nicht wieder drauf ohne alle Anschlüsse zu lösen und den Boiler komplett auszubauen. Ich werde das daher einmal so lassen. Da vermutlich die Dichtung an der Heizeinheit am häufigsten leckt, wäre es meine Empfehlung diese einmal auf Verdacht zu tauschen, bevor man wie ich die Isolation entfernt.
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Nachdem die Isolation herunten war, war das Leck recht einfach zu identifizieren. Das Wasser kam aus dem Loch in dem die Heizeinheit in den Boiler montiert ist.
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Die Pumpe ist unter dem Boiler zwischen zwei Gummiteilen beweglich montiert.
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Das Überdruckventil lässt beim Aufwärmen bei mir inzwischen immer ein wenig Wasser mit heraus, schließt dann aber schnell wenn der Druck ansteigt.
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Um eine bessere Sicht auf die Rückseite zu bekommen habe ich den Tank heraus genommen und die Tankhalterung abgeschraubt.
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Die Tankhalterung ist ebenfalls mit zwei 2mm Innensechskantschrauben an der Bodenplatte befestigt. Die auch von unten abschrauben.
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Ich habe auch den Magnetabnehmer für den Tankfüllstand abgeschraubt, aber nur weil ich nicht sehen konnte, dass diese mit einer Steckverbindung abtrennbar wäre.
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Die Steckverbindung für den Wassertank lässt sich von Hand abschrauben.
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Schlussendlich war die Heizeinheit die undichte Stelle. Das Wasser trat zwischen Boilerwand und Heizeinheit aus.
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Die Heizeinheit ist mit drei 13mm Sechskantschrauben in den Boiler geschraubt. Davor die Stromzufuhr abstecken.
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Die Dichtung befindet sich auf der Innenseite der Metallplatte. Es sieht so aus, als hätte meine alte Dichtung schon die Form in die sie gepresst war dauerhaft angenommen.
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Innen im Boiler scheint meine seltene Entkalkung wenig Schaden angerichtet zu haben. Auch die Heizeinheit war nur moderat verkalkt. Das liegt an der Wasserhärte in meiner Stadt, die bei 15 Grad liegt.
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Auch den E61 Brühkopf habe ich gewartet. Das Sieb mit der Dichtung ist nicht so einfach heraus zu bekommen, insbesondere dann wenn die Dichtung schon so hart ist, wie bei mir.
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Durch vorsichtiges Hebeln mit einem Schraubenzieher und mit Dichtungsentfernungshaken bekommt man die beiden Teile aber ganz gut heraus.
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Danach mit einer Kupferbürste den ganzen Kaffee weggebürstet der sich da angesammelt hat.
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Die neue Dichtung ist gelb, damit man besser erkennt wie viel Kaffee schon dran klebt, und ich somit motiviert bin öfter zu Spühlen.
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Weil ich schon dabei war, habe ich mit einem flüssigen Entkalker mit Amidosulfonsäure entkalkt. Zwar sieht man ihn weil er gefärbt ist, allerdings bleibt der PH Wert noch zwei, drei Spülungen nachdem man die Färbung nicht mehr sieht zu niedrig.
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Sechs Mal den Boiler über die Heißwasserentnahme entleeren wäre meine Empfehlung.
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Arbeite die Schritte in umgekehrter Reihenfolge ab, um dein Gerät wieder zusammenzubauen.