Einleitung

Du brauchst nicht unbedingt eine Menge teures Equipment, um tolle Fotos zu schießen. Mit einer guten Technik und etwas Übung schaffst du das auch einfach so.

Die Fotos in dieser Anleitung wurden mit einer Canon PowerShot SX120 IS (eine einfache "point-and-shoot" Kamera), und einem Paar günstiger 10-Zoll- Klemmleuchten aus dem Baumarkt aufgenommen.

Folge dieser Anleitung und du wirst bald Fotos wie ein Profi schießen.

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    • Such dir einen ordentlich aufgeräumten Tisch oder eine flache Arbeitsfläche.

    • Versuche das Umgebungslicht so gering wie möglich zu halten. Durch einen Tisch nahe an einem Fenster, können Fotos durch über den Tag sich verändernde Lichtverhältnisse sehr unterschiedlich und somit schlecht ausfallen.

    • Verwende einen sauberen weißen Hintergrund. Preiswerte Matte Poster oder Metzgerpapier ist dafür sehr geeignet. Bettwäsche z.b. ist eher ungeeignet.

    • Verwende zwei Lampen, eine auf jeder Seite.

    • Benutze "Tageslicht" -Glühbirnen oder Glühbirnen mit einem Farbtemperaturbereich von 5000-5500K, was für ein sauberes weißes Licht sorgt. Vermeide normale Haushaltsglühbirnen, die einen hässlichen orangefarbenen Schein über deine Fotos werfen.

    • Verwende ein Stativ. Für scharfe, klare Aufnahmen musst du unbedingt die Kamera ruhig halten.

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    • Verwende auf keinen Fall einen Blitz! Der Blitz ist dein Feind!

    • Nutze die höchste Auflösungseinstellung deiner Kamera. Wir lieben große Fotos!

    • Schieße deine Fotos in 4:3. Die meisten Kompaktkameras verwenden automatisch ein Seitenverhältnis von 4:3, während DSLRs 3:2 aufnehmen.

    • Es mag verlockend sein, aber drehe deine Kamera nicht um im Portraitmodus aufzunehmen. Um das Layout einzuhalten, müssen alle Fotos ein Seitenverhältnis von 4:3 im Querformat aufweisen.

    • Du kannst deine Fotos später immer auf 4:3 zuschneiden, aber es spart dir ein wenig Zeit, wenn du deine Bilder zu Beginn mit 4:3 aufnimmst.

    • Schieße deine Fotos im Blendenprioritätsmodus und erhöhe die Belichtungskorrektur etwas. Der Automatikmodus macht zwar einen ordentlichen Job, aber der helle Hintergrund wird deine Fotos etwas dunkel erscheinen lassen.

    • Verwende für optimale Ergebnisse den Blendenmodus (normalerweise mit A oder Av bezeichnet) und stelle die Belichtungskorrektur auf etwa +1 ein.

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    • Verwende einen Verzögerungszeitgeber oder eine Fernbedienung. Du wirst es nicht glauben, aber zittrige Hände können deine Bilder leicht unscharf machen. Stelle deine Kamera mithilfe der Selbstauslösereinstellung auf eine kurze Verzögerung (1 oder 2 Sekunden) ein, sodass du nach dem Drücken des Auslösers loslassen kannst.

    • Arbeite mit einem Laptop oder einem Live-Monitor. Wenn du deine Aufnahmen in voller Größe überprüfen kannst, kannst du Schwierigkeiten frühzeitig beheben, bevor diese zu einem Problem werden. Verwende ein Kamerakabel oder mache ein paar Aufnahmen und stecke dann die Speicherkarte in deinen Computer.

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    • Jetzt bist du bereit für dein erstes Shooting!

    • Mach ein paar Fotos und lade diese auf den Computer hoch, um sie dir auf dem Bildschirm anzusehen. Häufige Probleme sind:

    • Harte Schatten - Zu viel Licht aus einer einzigen Quelle erzeugt harte Schatten und macht Details schwieriger zu sehen. Positioniere deine Lichtquellen neu oder füge mehr hinzu, um Schatten zu minimieren.

    • Blendung -Zu helle Lichter erzeugen manchmal einen "Spotlight"-Effekt, besonders auf Bildschirmen und glänzenden Oberflächen. Positioniere deine Lichter neu und/oder drehe das Gerät ein wenig, um Blendungseffekte zu beseitigen.

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    • Ein weiteres häufiges Problem ist der Weißabgleich, bei dem die Kamera in verschiedenen Situationen ein echtes Weiß errechnet.

    • Manchmal funktioniert der automatische Weißabgleich nicht so richtig. Wenn dein "Weiß" auf den Fotos nicht weiß aussieht versuche es mit den manuellen Einstellungen.

    • Verwende für Tageslichtlampen den Weißabgleich für Tageslicht- oder Leuchtstofflampe. Wenn du Glühlampen verwendest musst du den Weißabgleich auf "Glühlampen" oder "Wolfram" (manchmal auch "Innen" genannt) einstellen. Dies hilft, den orangefarbenen Farbton von deinen Fotos zu entfernen.

    • Einige Kameras verfügen über eine benutzerdefinierte Weißabgleichfunktion, mit der du "weiß" manuell definieren kannst, indem du eine Aufnahme deines schönen weißen Hintergrundes machst.

    • Es ist auch möglich, den Weißabgleich nachträglich mit Fotobearbeitungsprogrammen wie z.b. Photoshop zu korrigieren - aber das ist viel zeitaufwändiger als wenn du dieses Problem schon auf der Kamera beseitigst.

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    • Bevor du fortfährst, räume dir einen seperaten Arbeitsplatz frei, um deine Geräte darauf zerlegen zu können. Wenn du im Fotobereich arbeitest, entsteht ein großes unerwünschtes Durcheinander, was das Fotografieren kompliziert macht. Alles was schmutzig ist, zerstört zusätzlich noch deinen weißen Hintergrund.

    • Wechsle nur zu deinem Fototisch, wenn du bereit bist, eine Aufnahme zu machen.

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    • Am besten verwendest du in jeder Aufnahme deine Hände/ Werkzeuge, um die ausgeführten Schritte darzustellen.

    • Schieße deine Fotos in einer Ersten-Person-Perspektive. Versuche, jede Aufnahme so einzurichten, dass sie dem entspricht, was die Leser bei sich sehen.

    • Das erste Bild, das du hier siehst, ist nicht wirklich schlecht. Das Foto ist gut ausgeleuchtet, frei von Unordnung und der erforderliche Schritt ist klar dargestellt. Aber wie du siehst, ist dies eindeutig nicht die Sicht, die der des Benutzers entspricht.

    • Das zweite Bild hingegen ist von der Qualität genau gleich, entspricht aber dem, was du als Leser auch sehen würdest.

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    • Fülle das komplette Bild mit dem Motiv. In diesem Foto siehst du, dass der Gegenstand eindeutig zu weit entfernt ist.

    • Vermeide es, deine Arme und Hände zu häufig auf den Fotos zu zeigen. Arbeite am besten mit einem Teamkollegen zusammen, um Aufnahmen wie diese zu vermeiden!

    • Wenn du aber alleine arbeitest, dann nutze unbedingt den Verzögerungstimer der Kamera, um die Hände frei zu haben.

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    • Um großartige Fotos zu machen, ist es von Vorteil in einer Gruppe zu arbeiten! Wichtige Rollen dabei sind:

    • Kameramann - Nichts für schwache Nerven. Dieser Job erfordert Geduld, ein wenig technische Fähigkeiten und ein Auge fürs Detail. Gegenüberliegende Daumen sind ein Pluspunkt.

    • Beleuchter - Benötigt gute Aufmerksamkeit und sollte immun gegen Hitze sein. Man muss ihm vertrauen können, dass er die Macht hat, das Licht verantwortungsvoll zu steuern. Jemand der einen Laserpointer besitzt, sollte sofort disqualifiziert werden.

    • Handmodel - Jemand, der Teile und Werkzeuge in schwierigsten Positionen und ohne jegliche Bewegung halten kann. Wenn einer deiner Freunde Turner oder Meister im Verdrehen ist, dann ist dieser Job genau das Richtige. Abgesehen davon, suchst du dir am besten jemanden mit sauberen Fingernägeln, der keine Telefonnummern auf seine Hände schreibt.

    • Überwacher - Ein Meister dessen Augen alles sehen.

    All hail the all scribing eye.

    kaz gibbs -

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    • Halte den Arbeitsschritt immer in der Mitte. Ziehe die Aufmerksamkeit also immer auf den nötigen Arbeitsschritt, indem du dies in der Mitte des Bildes darstellst.

    • Es ist auch in Ordnung, etwas weniger von dem kompletten Gerät zu zeigen, und den durchgeführten Schritt zu zentrieren. Vergewissere dich nur, dass man noch erkennen kann, um welches Bauteil es sich handelt.

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    • Halte das Motiv im Fokus. Es kann schnell mal passieren, dass die Hände scharf sind, nicht aber das eigentliche Bauteil, um den es geht.

    • Bei vielen Kompaktkameras, kannst du mit einem nur zur Hälfte gedrückten Auslöseknopf, das Bild vorerst scharf stellen. Danach kannst du deine Hand in Position bringen und anschließend drückst du den Auslöseknopf komplett, um die Aufnahme zu machen.

    • Sollte keines deiner Bilder scharf sein, liegt das oft daran, dass die Kamera zu viel bewegt wird. In diesem Fall denke daran, dass du das mit einem Stativ und dem Verzögerungstimer in den Griff bekommen kannst. Wenn du mehr Licht zur Verfügung hast, erhöht sich auch die Belichtungszeit, die dir hilft, Unschärfe zu minimieren.

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    • Mache für jeden Schritt mehrere Aufnahmen. Probiere für jeden Schritt verschiedene Winkel und Positionen aus und verwende am Ende diejenigen, welche für den Leser am besten zu verstehen sind.

    • Um den Nutzern ein besseres Verständnis von dem zu geben, was du gerade machst, wechsle deine Hände oder verändere die Position, je nachdem wie es gerade am verständnisvollsten ist.

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    • Zoome heran , um detaillierte Aufnahmen besonders bei kleinen und komplizierteren Aufgaben zu bekommen.

    • Wenn du allerdings zu weit heranzoomst, kann es passieren, dass deine Leser schnell den Überblick darüber verlieren, was du gerade machst. Versuche immer genügend Referenzpunkte für die Orientierung auf dem Bild zu haben.

    • In diesem Beispiel ist die schwarze "Patronenkammer" ein guter Anhaltspunkt. Ohne diesen Punkt wäre die durchgeführte Handlung noch klar, aber nicht mehr die Position an der dies geschieht.

    • Wenn du sehr nahe Aufnahmen machen möchtest, kann es sein, dass deine Kamera Probleme haben wird, scharf zu stellen. In diesem Fall wechselt du in den Makromodus (normalerweise mit einem Blumen-Symbol gekennzeichnet) für extreme Nahaufnahmen.

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    • Benutze zum Hebeln keine Metallwerkzeuge in deinen Anleitung, ausser als allerletzte Möglichkeit.

    • Der Nylon-Kunstoff-Spudger und die Plastiköffnungswerkzeuge, die in deinem Toolkit enthalten sind, sind antistatisch und du riskierst mit ihnen weniger oberflächliche Schäden wie Kratzer.

    • Empfehle deinen Lesern die Benutzung eines Metallspudgers nur, wenn sicherere Werkzeuge der Aufgabe nicht gewachsen sind. Benutze niemals einen Schraubendreher, um ein Gerät aufzuhebeln.

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    • Für komplexe Vorgänge verwendest du am besten mehrere Fotos nacheinander. Du kannst auch einen "Stop-Motion" oder "Daumenkino"- Effekt erzeugen, indem du bis zu drei Fotos in einem Schritt verwendest.

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    • Vermeide Fotos bei denen du komplett zerlegte Geräte ohne Arbeitsschritte darstellst. In einer Anleitung sollte jeder Vorgang präzise und nachvollziehbar sein!

    • Layout Fotos wie dieses werden oft bei Teardowns verwendet. Diese sollen nur einen unterhaltsamen ersten Blick auf die Hardware des Gerätes geben, ber sie sind nicht als Anleitungen gedacht.

Jeff Suovanen

Mitglied seit: 06/08/13

407156 Reputation

4 Kommentare

Thanks, that highlighted the process well, and i'm actually excited about doing my own shoots!

chris teter -

Thanks for sharing these tips, I would like to make some of these in the future.

KUDOS!

Mauricio Gloria -

I’m planning on getting a 3 lamps setup, using 2 smaller lamps from above coming at a 45 degrees angle, and a bigger lamp coming from behind myself. How much wattage should my bulbs be?

I will grab

2x E14 5500K

1x E27 5500K

Thanks!

Ruben Debbaudt -

Brilliant !!! Educational hope for future generations. Thank you

kaz gibbs -