Den Planeten bewahren
Elektronikmüll ist das giftige Erbe unseres digitalen Zeitalters.
Das Problem mit dem E-Müll
Nicht jeder weiß: Elektronikabfälle enthalten große Mengen gefährlicher Chemikalien. So befinden sich im Glas einer typischen Kathodenstrahlröhre etwa 4 Kilogramm Blei. In den meisten Flachbildschirmen sind erhebliche Mengen Quecksilber enthalten. Und viele Kunststoffgehäuse wurden mit bromierten Flammschutzmitteln behandelt, brisanten Chemikalien, die sich in der Nahrungskette anreichern können. Auf normalen Mülldeponien haben all diese Gefahrenstoffe nichts verloren, da sie die Böden kontaminieren und von dort aus ins Grundwasser gelangen können.
Was passiert mit Elektronikschrott?
Um Elektronikgeräte angemessen zu recyceln, müssen sie sorgfältig demontiert und nach Materialien getrennt werden. Ein Teil der Ausgangsstoffe lässt sich so zur Herstellung neuer Produkte verwenden. Global betrachtet ist diese Art der Entsorgung allerdings nicht die Regel. Und obwohl Europa eine hoch entwickelte Recycling-Infrastruktur und gute Entsorgungsgesetze besitzt, wird auch von hier aus regelmäßig Elektronikschrott in Entwicklungsländer exportiert.
Warum? Weil es für die Industrieländer aufwendig und teuer ist, ihren E-Müll zu recyceln. In Entwicklungsländern sind Arbeitskräfte billig und die Gesetze zum Schutz der Umwelt lax.
Von UNEP/GRID-Arendal Karten und Grafiksammlung
Containerweise werden veraltete Elektronikkomponenten daher nach Asien oder Afrika verschifft und am Ziel dann von Menschen nach verwertbaren Kleinteilen durchkämmt. Anschließend zerlegen ‚Extraktoren‘ die Komponenten in ihre Bestandteile. Vor Ort ist es so möglich, durch das Ausschlachten und die Rückgewinnung von Kupfer aus Kabeln oder von Gold aus Steckverbindern ein ärmliches Leben zu bestreiten. Ohne umweltfreundliche Verfahren aber gelangen bei der Extraktion viele schädliche Chemikalien in das örtliche Grundwasser und die Überbleibsel von Bergen zerlegter Elektronik vermüllen die Landschaft.
Hilf mit, die Erde zu schützen
Behalte deine Geräte so lange wie möglich!
Die sinnvolle Nutzungsdauer eines Elektronikgeräts verlängert sich dramatisch, wenn es gewartet und repariert wird. Würden wir uns zusammentun und den Zeitraum verdoppeln, über den ein Gerät durchschnittlich verwendet wird, so könnten wir die Menge des E-Mülls auf der Stelle halbieren. Wir sind der Meinung, dass wir der Menschheit gegenüber eine Verantwortung haben - nämlich unsere Dinge so lange wie möglich am Laufen zu halten und sie am Ende dann sachgemäß zu entsorgen. Es ist leicht, verantwortlich zu handeln: Verkaufe oder spende Dinge, die du nicht länger benötigst, damit andere Leute sie weiterverwenden können. Repariere die Geräte, die du noch gebrauchen kannst, und führe sie am Ende der Nutzung dann einer umweltgerechten Entsorgung zu.
Unterstütze die Kampagne
Hier sind zwei einfache Dinge, die du tun kannst:
- Unterzeichne unser Reparaturgelöbnis und verspreche deine Dinge zu reparieren, anstatt sie wegzuwerfen.
- Lerne mehr über das Elektronikmüll-Problem und besprich mit lokalen Gruppen inwiefern Reparaturen die Lösung sind.
Es gibt nur eine begrenzte Zahl an Ressourcen auf der Erde. Es ist wichtig, dass wir diese effizient nutzen, und gleichzeitig Ressourcen für zukünftige Generationen aufbewahren. The story of stuff ist eine fesselnde 20-minütige Animation, die beschreibt, wieso unsere aktuellen Produktions- und Konsumgewohnheiten unhaltbar sind.