Einleitung
Du hast bestimmt viel über das neue Fairphone 2 gehört – die kleine niederländische Firma hat wieder Wellen geschlagen mit ihrem erschwinglichen, modularen und konfliktfreien Mobiltelefon. Und wieder einmal sind wir vorne mit dabei wenn es darum geht, ihr neuestes Gerät zu untersuchen. Als wir das erste Fairphone auseinander nahmen, waren wir vom modularen Aufbau und dem leichten Zugang begeistert. Heute sind wir gespannt darauf, was die zweite Generation an nachhaltigem Design zu bieten hat. Schließe dich der Bewegung an.
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Werkzeuge
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Hier ist sie, die zweite Generation des Fairphones. Sowohl am Design als auch am Format des Geräts wurde schwer gearbeitet:
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5" 1080p LCD Display (446 ppi) mit Schutz durch Gorilla Glass 3
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Qualcomm Snapdragon 801
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2 GB LPDDR3 RAM Speicher
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32 GB interner Speicher + MicroSD Slot zur Speichererweiterung
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Vom Benutzer entfernbarer Lithiumionen-Akku mit 2420 mAh
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8 MP Rückkamera
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Android 5.1 Lollipop
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Mit den Maßen von 143 × 73 × 11 mm spielt das Fairphone 2 definitiv in einer anderen Liga als die erste Generation.
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Mit 168g (20g davon macht die Hülle aus) ist das Fairphone 2 dennoch nur sechs Gramm schwerer als die erste Generation.
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Wir können unter der durchsichtigen Hülle schon zwei SIM-Karten Slots sehen. Ein Hoch auf die Flexibilität!
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Doch was ist das? Ein Anschluss mit 5 Pins, der scheinbar ins Leere geht? Das prüfen wir später noch mal genauer …
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Das Telefon ist liebevoll gekennzeichnet mit den Worten "Designed to open" (zum Öffnen entworfen) . Das ist Musik in unseren Ohren!
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Ganz oben auf unserer Agenda steht die durchsichtige Rückschale. Sie sitzt fest und sicher und lässt sich ganz ohne Werkzeug entfernen.
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Gibt's hier denn keinen Kleber? Träumen wir? Klatsch. Nein, definitiv kein Traum (und kein Kleber).
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"Remove battery before releasing screen" (Entferne den Akku, bevor du das Display löst). Ist das etwa ein Ausbau-Tipp auf dem Akku?
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Nichts macht uns glücklicher als Hersteller, die ihren Geräten Reparaturanweisungen beilegen, besonders solche auf den Geräten.
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Fairphone ruft uns die gute alte Zeit ins Gedächtnis und lässt uns den Akku einfach entnehmen. Kein Kleber, kein Stecker – kein Drama.
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Der Akku verwendet sogar Federkontakte, anstatt der populär gewordenen Druckkontakte. Wir können den Akku tauschen als wäre es 2005!
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Dieser handliche 3,8 V Lithiumionen-Akku bringt 2420 mAh und eine Energieeffizienz von 9,2 Wh.
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Der Mangel an sichtbaren Schrauben hat uns zugegebenermaßen etwas verunsichert, aber dank der gut beschrifteten Clips auch nicht zu lange.
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Zum Entfernen der Display-Einheit müssen nur die Klammern zur Mitte hin geöffnet werden und schon lässt sich das Panel heraus schieben.
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Auf dem Mittelrahmen finden wir eine Anordnung von Federkontaktstiften, deren Gegenstücke sich auf der Rückseite der Display-Einheit befinden.
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Direkt unter den Kontakten auf der Display-Einheit entfernen wir eine Metallabschirmung und sehen die Verbindung zum Breakout-Board.
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Tadaa, hier haben wir den Hauptrahmen mit drei Modulen, die unabhängig voneinander entfernt werden können. Kleine Piktogramme veranschaulichen deren Funktion:
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Kopfhörerbuchse, Ohrhörer-Lautsprecher und Frontkamera-Modul
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Rückkamera-Modul
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Mikrofon-Modul
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Außerdem entdecken wir eine kleine stolze Karte, welche die konfliktfreien Quellen des im Mobiltelefon verwendeten Zinn und Tantalum zeigt.
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Es ist an der Zeit,
Nägel mit Köpfen zu machenSchrauben zu lösen und die wirkliche Reparierbarkeit des Fairphone 2 zu testen. -
Wir schnappen unseren zuverlässigen Kreuzschlitz #0 Schraubendreher und entfernen im Handumdrehen alle drei Module.
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Darunter finden wir erneut Federkontakte – keine Flexkabel oder Druckkontakte in Sicht.
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Die Module werden von Torx T5 Schrauben zusammengehalten – wahrscheinlich um unerfahrene Benutzer von tiefergehenden Reparaturen abzuhalten – sind aber dennoch einfach zu öffnen.
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Wir beginnen mit dem obersten Modul: Die Frontkamera lässt sich dank eines gut gesetzten Flexkabels einfach abnehmen.
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Federkontakte verbinden den Ohrhörer-Lautsprecher, so dass dieser sich ebenfalls leicht austauschen lässt.
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Als letzte Komponente ist die Kopfhörerbuchse auf der Platine festgelötet. Glücklicherweise verbleibt nichts wichtiges, wodurch die Platine recht günstig zu ersetzen sein sollte.
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Weiter geht's: Das Rückkamera-Modul.
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Hoffentlich lässt sich dieses Bauteil auch in ein paar Jahren noch nachrüsten, à la Project Ara. Wir drücken die Daumen.
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Die Kamera selbst ist eine 8 Megapixel CMOS Kamera mit einem 1/3,2" Sensor und einer Blende von ƒ/2,2.
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Dieses Modul ist genau wie die anderen aufgebaut: Eine Standardkomponente im Kunststoffgehäuse, die mittels Flexkabel und Stecker zu einer Leiterplatte mit Federkontaktstiften verbunden ist.
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Ein letztes Modul, das geöffnet werden muss – obwohl es nur mit einem Mikrofonsymbol gekennzeichnet ist, sind dennoch recht viele Komponenten darin untergebracht.
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Der Vibrationsmotor und der Lautsprecher sind über Federkontakte verbunden – noch mehr Teile, die man leicht entfernen kann, Hurra!
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Der USB-Anschluss und das Mikrofon sind auf die Platine gelötet – nicht unbedingt eine schlechte Sache. Der USB Anschluss benötigt die zusätzliche Stabilität und hat deutlich mehr Kontakte als ein Lautsprecher.
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Die Zeit ist reif, um sich genauer mit dem Herz des Fairphone 2 zu befassen.
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Die Metallabschirmung, versehen mit praktischen Piktogrammen, ist als erstes fällig. Darunter finden wir einen Hitzeverteiler, der noch die spannenden Teile verdeckt.
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Nebenbei finden wir ein HF-Kabel, welches das Signal entlang des Rahmens zur Hauptantenne sendet. Raus damit!
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Ist das nicht eine Schönheit? Wir stehen voll auf den durchsichtigen Kunststoffrahmen, der uns all seine eingebauten Antennen und Knöpfe präsentiert – alle sind über Federkontakte mit der Hauptplatine verbunden.
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Am unteren Ende stoßen wir wieder auf die fünf Federkontaktstifte vom Anfang. Dies ist eigentlich eine USB 2.0 Geräteschnittstelle inklusive Stromanschluss – bereit für zukünftige Erweiterungen und ausgefallene Gehäuse.
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Nun für die Techniker unter uns:
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Samsung KLMBG4WEBC 32 GB eMMC NAND Flash Speicher
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Qualcomm WCN3680B Wi-Fi 802.11ac Bluetooth Kombination (basierend auf Informationen des Fairphone-Teams!)
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ST Microelectronics LSM330DLC 6-Achsen-Beschleunigungsmesser + Gyroskop
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Auf der Rückseite finden wir deutlich mehr:
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Samsung K3QF2F20EM 2 GB LPDDR3 RAM, geschichtet auf dem Qualcomm Snapdragon 801 MSM8974AB untergebracht
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Qualcomm WTR1625L RF Receiver (ähnlich wie im iPhone 6)
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RF Micro Device RF7389EU Multimode Multiband Power Amplifier Modul
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Qualcomm QFE1100 Envelope Tracking Power Management
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Qualcomm PM8841 PMIC
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Qualcomm WCD9320 Audio Codec
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Das Fairphone 2 erreicht auf der iFixit Reparierbarkeitsskala: 10 von 10 Punkten (10 ist am einfachsten zu reparieren)
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LCD und Frontglas sind miteinander verbunden, was die Entnahme vereinfacht, die Kosten eines Display-Tauschs jedoch deutlich erhöht.
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Die am häufigsten ausfallenden Komponenten, Akku und Display-Einheit, lassen sich ohne Werkzeuge ersetzen.
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Die internen Module sind einheitlich mit Kreuzschlitzschrauben der Größe #0 fixiert und über simple Federkontakte verbunden.
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Die einzelnen Module lassen sich öffnen und viele Komponenten können separat getauscht werden.
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Alle Knöpfe und Kabel sind leicht zu erreichen. Anschlüsse mit Federkontakten ermöglichen zukünftige Upgrades und den einfachen Austausch von Komponenten.
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Zusätzlich zu den Piktogrammen und Hinweisen im Inneren des Gerätes wird das Fairphone 2 mit vorinstallierten Reparaturanleitungen ausgeliefert.
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19 Kommentare
Hi people, I am a volunteer in the Repair Café of Deventer and we are very excited about the new Fairphone2 because it showcases what we are working for: Repairable design. We are with over 300 Repair Café's in Holland now and promoting the Fairphone is one of the things I like to do. I cannot wait to receive mine, should be end of this month. So I can take it to Paris on the 12th Decmber for the big Climate March. Super glad and proud with Fiarphone, they deserve 10/10 score all the way!
Aside from making the phone thinner, fusing the display and digitizer eliminates the issue of dust infiltration (specks of crap under the glass that just can't be cleaned off) which is a warranty/service concern on devices where the two are separate. The combination is also more rigid, providing a subjectively better (firmer) "feel" when the user taps the screen. It's also, all else equal, more resilient against impact or drop damage. From an engineering standpoint, the case can easily be made that these advantages outweigh the potentially increased repair cost, especially since the fused glass is less likely to break to begin with.
gahanj -
need to get me one of these
nev tevi -
Wow! That is one ugly looking brick of a phone!
The cheap looking plastic and design would make me stay way clear of it, even if offered to take itself apart.before repairs.
I find it hard to believe that there really is a market for something like this... What's the price?
Victor Szulc -
I'm not too sure what makes this black rectangle any uglier than the rest available for purchase. The clear back is something of a turn-off, personally, but that's hardly a difficult thing to remedy.
Dave Davidson -
The price is 529.38€. The back cover is also available in black matte, black translucent, blue matte, blue translucent.
Julian Andres Klode -
a) Beauty is in the eye of the beholder, so you finding this phone ugly is uninteresting. b) If you prefer to continue using a 'beautiful' phone like an iPhone or Samsung, then you understand nothing about the fairphone project.
Doc Brown -
I totally love the idea and engineering behind this phone. They even noted how almost all consumers buy a rubberized case after they buy a phone, so they built that right in. That save $30 right there.
I would buy one in a second if it worked well on American phone frequencies. For all it’s modular design, they didn’t make the radio modular or global which is the only failing I can see.
The original comment optimizes what is wrong with the phone market today. There isn’t a single high end phone made today that has a removable battery (except this one) or slide out keyboard. Things I miss from my old G1. They all worry about aesthetics rather than repair-ability and battery life. Sure, it’s obvious why the phone manufacturers don’t want these devices to be easily repaired, built in obsolescence. It’s the consumers acting like sheeple parroting the manufactures promotional material that really disappoints.
Ben Zack -
The main problem is not the phone companies but the people who will spend $1,300.00 for the latest models. These new units do not make phone calls any better or you internet service any faster than what is available. Yes they may have a lot of fancy bells and whistles. But in the end they are just cell phones. Now I must admit I do like the camera/ video cability, but do not buy them for that. ITS A PHONE. And my old flip phone will do the job just as well as the latest Apple IPhone.
tjhoodless -