Einleitung
Mitten im großen Finale der diesjährigen Flaggschiff-Smartphone-Saison wirft Huawei seinen neuesten großen Kämpfer in den Ring: den Mate 20 Pro! Auf dem Papier liest es sich so, als sei es leistungsstärker als je zuvor – aber nur ein Teardown wird zeigen, ob es sich um einen wahren Champion handelt oder doch nur um einen Poser.
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Werkzeuge
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Mit dieser Technik geht das Mate 20 Pro an den Start:
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6.39" AMOLED-Anzeige mit einer Auflösung von 3120 × 1440 (~538 ppi)
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Huawei Kirin 980 Chipsatz: Mali-G76 MP10 GPU und eine Octa-Core-CPU (2 x Cortex-A76 2,6 GHz + 2 x Cortex-A76 1,92 GHz + 4 x Cortex-A55 1,8 GHz).
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Triple Rückkamera: 40 MP ƒ/1.8, 20 MP ƒ/2.2 und 8 MP ƒ/2.4 Objektiv mit 5-fachem optischen Zoom.
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24 MP ƒ/2.0 Selfiekamera
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IP-Einstufung 68 für Wasser- und Staubschutz
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Android 9.0 (PIE)
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Gesichtserkennungshardware und ein Fingerabdrucksensor im Bildschirm
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Im direkten Vergleich mit Huaweis Champion der letzten Saison fällt uns beim Mate 20 Pro ein neuartiges gebogenes Display mit Notch auf.
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Der hintere Finarabdrucksensor wird beim Mate 20 Pro durch eine dritte Kamera ausgetauscht. Aber reicht das, um mit der Konkurrenz Schritt zu halten?
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Unser Mate 20 Pro kommt auch im Glassandwich daher, wie es ja mittlerweile in der Branche Standard ist. Aber das Rückglas ist nicht ganz so standardmäßig, wie es auf den ersten Blick aussieht. Huawei hat eine rutschfeste, fingerabdruckresistente Beschichtung aufgebracht, um Ausrutscher zu vermeiden.
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An der Stelle, an der beim Mate 10 Pro noch die Lautsprecherlöcher waren, finden wir jetzt im Mate 20 Pro das Fach für die SIM- und NM-Karte.
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Wir sind ja mittlerweile einiges an Kleber von den Konkurrenten gewohnt, daher lassen wir uns auch hier von der zerbrechlichen Glasrückseite nicht abschrecken und machen uns mit unserer Heißluftpistole an die Arbeit.
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Etwas Wärme hilft auch dem Mate 20 Pro dabei, sich zu entspannen, bevor dann unsere üblichen Helferlein den Rest erledigen.
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Dadurch, dass der Fingerabdrucksensor jetzt im Bildschirm ist, besteht keine Gefahr, dass wir beim Entfernen der Rückabdeckung empfindliche Flexkabel zerreißen.
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Gerade erst im Inneren des Phones angekommen und schon stehen wir einer der neuen Funktionen des Mate 20 Pro gegenüber – der bidirektionalen drahtlosen Ladespule.
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Acht Schrauben später entfernen wir die Mittelrahmenbaugruppe, in der sich die drahtlose Ladespule, die NFC-Antenne und der Dual-LED-Dualtone-Blitz befinden.
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Auf den ersten Blick sieht es so aus als könnten wir das Motherboard einfach so rausnehmen, aber bei genauerem Hinsehen sieht man neun Flexkabel, mit denen es noch befestigt ist, sowie ein Antennenkabel.
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Wie schon beim P20 Pro wurde auch beim Mate 20 Pro auf auf ein größeres Motherboard zugunsten eines fetteren Akkus verzichtet.
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Da die 3-D-Gesichtserkennung und die Triple-Rückkamera mehr Platz auf dem Motherboard einnehmen als üblich musste Huawei einige neue Kameralöcher bohren und das Layout ein wenig ändern.
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Nachdem wir das Motherboard aus der liebevollen Umarmung der Flexkabel gelöst haben, gelingt es uns schließlich, es zusammen mit den Rückkameras zu entfernen.
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...die sich dann ebenfalls leicht entfernen lassen, nachdem wir noch zwei zusätzliche Flexkabel entfernen. Gelobt sei unser guter alter Spudger!
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Das Mate 20 Pro hat drei Rückkameras:
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Oben rechts: 40 MP, ƒ/1.8, 27 mm-Weitwinkelobjektiv
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Unten rechts: 20 MP, ƒ/2.2, 16 mm- Ultraweitwinkelobjektiv
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Unten links: 8 MP, ƒ/2.4, 80 mm Teleobjektiv mit 5-fach optischem Zoom
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Die monochrome Kamera des P20 Pro ist für ein Ultra-Weitwinkelobjektiv ausgelegt, ideal für Landschafts- und Makroaufnahmen (bei einer Mindestbrennweite von 2,5 cm).
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Jetzt, wo die Kameras aus dem Weg geräumt sind, können wir uns genauer anschauen, was das Motherboard zu bieten hat:
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Toshiba THGAF8T0T43BAIR 128 GB Universal-Flash-Speicherplatz
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HiSilicon Hi6421 Power Management IC
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Skyworks 78130-21 Frontend-Modul für WCDMA/LTE-Bänder 8/12/13/20/26/27
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Skyworks 78132-52 Frontend-Modul für WCDMA/LTE-Bänder 7/30/40/41
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Skyworks 78131-21 Frontend-Modul für WCDMA/LTE-Bänder 1/2/3/4/25/34/39
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Skyworks 7360-2A 04115.1 1821 MX RF-Modul
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HiSilicon Hi6422 Hüllkurvenverfolger
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Wir schnüffeln weiter um die Notch herum und ziehen die vertraut aussehende Frontkamera / 3-D-Gesichtserkennung heraus. Was wir sehen, scheint sich nicht ganz mit dem zu decken, was Huawei während des Events zur Produkteinführung gezeigt hat, aber wir vermuten Folgendes:
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Punktmatrix Projektor
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24 MP, ƒ/2.0, 26 mm Objektiv von der P20-Serie.
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Entfernungsmesser / Näherungssensor
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Flood illuminator
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Umgebungslichtsensor
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IR-Kamera
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Ein mysteriöses Rechteck
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Mit einer Pinzette holen wir auch noch die letzten Teile hinter dem Motherboard hervor.
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Das fehlende Stück: eine kleine Steckplatine für die Power- und Lautstärketasten. Wir finden die folgenden Chips:
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IDT P9221 1827SC SL-15 IDT Drahtloser Leistungsempfänger
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LMIK36 B8283V26 PHIL
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35L35A B1AG1527 SG
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871 3644TI C37H
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Nachdem wir jetzt das Gehirn des Mate zerlegt haben machen wir uns ans andere Ende des Telefons auf, um die trickreiche Beinarbeit zu begutachten.
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SIM-Fächer sind normalerweise nicht so spannend, aber dieses Fach unterstützt ein neues Speicherkartenformat namens Nano Memory (NM).
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Die neuen NM-Karten sind erweiterbarer Speicher im Nano-SIM-Format (45% kleiner als eine normale SD-Karte) und bieten eine maximale Lesegeschwindigkeit von 95 MB/s.
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Das kleinere Format ermöglicht es auch, dass dieses SIM/NM-Fach kleiner ist als ein herkömmliches Doppelkartenfach.
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Wie beim P20 Pro ist der USB-C-Ladeanschluss an einem großen flexiblen Kabel montiert. Das bedeutet, dass du bei einem Ausfall des Ladeports nur das Hauptkabel austauschen musst – und nicht etwa das ganze, teurere Tochterboard, wie beim Google Pixel 3 XL.
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Eine weitere Ähnlichkeit zur P-Serie: keine 3,5-mm-Kopfhörerbuchse. USB-C-Kopfhörer werden zusammen mit einem 3,5-mm-Adapter mitgeliefert.
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Der andere Port, ein SIM-Lesegerät, ist auf einer kleinen Platine montiert und in der Nähe des Vibrationsmotors platziert, der aussieht wie eine Münze.
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Jetzt aber schnell zum Powerpaket des Mate.
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Überraschung!! Auf der linken Seite des Akkus finden wir einige orangefarbene Zuglaschen, die eine kurze Anleitung zum Entfernen enthalten - wir lieben Anleitungen!
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Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir einen Akku ausbauen können, ohne unseren iFixit Klebstoffentferner benutzen zu müssen. In diesem Fall brauchten wir nur ein wenig Hilfe von einem iOpener und schon war der Akku draußen.
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Der Akku bringt beispiellose 16,04 Wh (4.200 mAh bei 3,82 V) Leistung mit.
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Wir entfesseln ein mehrköpfiges Heißluftgebläse – wir nennen es Pat – das sich durch den IP68-konformen Klebstoff des gewölbten Displays pustet.
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Ein letztes großes Geheimnis gilt es noch zu entschlüsseln, bevor wir Huaweis neuestem Kämpfer eine Bewertung geben, und zwar das 3120 x 1440 Pixel (~538 ppi) starke 19.5:9 Display!
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Ein Opening Pick oder besser gesagt elf davon führen zu einer drastischen Verbesserung der Aerodynamic des Handys und helfen, das Display anzuheben.
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Du dachtes wir sind schon fertig? Weit gefehlt! Zuguterletzt schauen wir uns noch Huaweis neue Finger-Sensor-Technologie an.
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Der Fingerabdrucksensor wird von Goodix hergestellt und sitzt unter dem AMOLED Panel, obwohl Goodix die Technologie als "in-display fingerprint sensor™" vermarktet.
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Der Sensor funktioniert nicht kapazitiv (wie viele bekannte Sensoren z.B. Touch ID) sondern optisch. Dieser ist scheinbar ähnlich zum Sensor im OnePlus 6T.
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Das war's! Der Kampf ist vorbei und wir ziehen uns zurück. Es wird immer wieder neue Herausforderungen auf dem Smartphone-Markt geben, aber diese Runde ist erst mal zu Ende.
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Wenn du zur Erinnerung ein schickes Wallpaper möchtest, findest du hier eins!
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Das Huawei Mate 20 Pro erhält 4 von 10 Punkten auf unserer Reparierbarkeits-Skala (10 ist am einfachsten zu reparieren):
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Viele Komponenten sind modular und können einzeln ausgetauscht werden.
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Für den Batterietausch muss man lediglich das Rückteil und den Midframe entfernen.
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Es kommen ausschließlich Kreuzschlitzschrauben zum Einsatz und eine angemessene Menge an Klebstoff.
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Aufgrund der Sandwisch-Bauweise um das Motherboard herum gibt es mehr Flachband-Anschlüsse als üblich, was Reparaturen ein wenig zeitaufwändiger macht.
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Fest verklebtes Glas auf der Vorder- und Rückseite erhöht das Bruchrisiko und gestaltet den Einstieg einer Reparatur umständlicher.
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Für eine Bildschirm-Reparatur muss man sich durch mehrere Komponenten und starken Klebstoff kämpfen.
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Ein zerbrochener Bildschirm zieht wahrscheinlich einen Austausch des Fingerabdrucksensors mit sich. Dies gilt auch umgekehrt.
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35 Kommentare
Hi. May I know if there are any waterproofing seals or gaskets around the power /volume buttons? Something similar to the note 7?
Ken S. -
It isn’t possible to see if there’s an extra plate with gaskets like in the Note 7 or the P20 Pro because of the mid frame plastic, that covers the volume and power buttons. We assume that the pins of the buttons run through a tight fit hole in the frame and there’s possibly a small rubber ring or gasket to guarantee the IP68 rating.
where is the loudspeaker?
Chao Shu -
The loudspeaker sits on top of the USB-C charging port and the SIM/NM card try. You can see it in the last picture bottom left.
When will you be doing a teardown of the Mate 20X? I’d like to see that!
Will -