Einleitung
Neun Monate nach der Vorstellung ihres letzten Spitzenmodells hat LG schon einen Nachfolger am Start: das G5. Nachdem wir letztes Jahr das G4 im Teardown zerlegt haben lobten wir die Standhaftigkeit und Entschlossenheit von LG, weiterhin einfach austauschbare Akkus zu verbauen. Aber wir fragten uns auch, wie sie die Zugänglichkeit mit dem Trend zum Unibody vereinbaren wollen.
Die Antwort haben wir heute in Form des LG G5 vor uns liegen: ein Unibody Smartphone mit einfach austauschbarem Akku. Welche Reparaturhilfen oder -tücken das Gerät noch bietet sehen wir beim Zerlegen.
Um auf dem Laufenden zu bleiben, folge uns auf:
Werkzeuge
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Besonders interessiert sind wir am Design des G5, aber auch die Hardware bietet einiges:
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5,3-Zoll "Quad HD" IPS multi-touch Display mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 (554 ppi)
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Qualcomm Snapdragon 820 Prozessor mit einer Adreno 530 GPU und 4 GB RAM
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Zwei Kameras auf der Rückseite (16 MP OIS und 8 MP Weitwinkel) und eine 8 MP Kamera auf der Vorderseite
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32 GB Gerätespeicher, per microSD erweiterbar auf bis zu 2 TB
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USB Type-C + 802.11 a/b/g/n/ac WLan + Bluetooth 4.2 + NFC + IR Schnittstelle
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Fingerabdrucksensor + Accelerometer + Gyroskop + Näherungssensor + Barometer
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Android 6.0 Marshmallow
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Im Vergleich zum letztjährigen G4 zeigt sich das G5 glatter, runder und mit mehr metallischem Glanz als sein Vorgänger.
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Neben- oder aufeinander gelegt wirkt das G5 einen Tick klobiger. Im Vergleich lag das G4 auch etwas besser in der Hand.
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Anscheinend musste LG beim Design auf den schlankeren Formfaktor zurückgreifen, um den modularen Aufbau durchzusetzen und das LM201 Aluminium einzusetzen. Wir glauben, dass es einiges zu bieten hat!
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Bevor wir das G5 tatsächlich zerlegen, können wir uns lange genug zurück halten. um es von Creative Electron röntgen zu lassen.
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Täuschen wir uns oder sieht das aus wie ein iPhone? Sehr ähnlich auf jeden Fall, bis auf den austauschbaren Akku.
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Unter den Röntgenstrahlen sehen wir auch, dass das G5 beinahe perfekt zwischen dem iPhone 6 (links) und dem 6 Plus (rechts) liegt.
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So wie es aussieht, beinhaltet das untere Modul mehr als nur den Akku und den USB-Anschluss. Zeit, das Ding auseinander zu bauen.
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Um den Akku vom Modul zu lösen, braucht es etwas Kraft. Das ist also nichts, was unbeabsichtigt passiert.
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Der 3,5 V Li-Ion Akku mit 10,8 Wh des G5 hat 2800mAh und übertrifft damit knapp die 2750 mAh im iPhone 6s Plus...
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Wir gehen davon aus, dass LG die Kunden durch den austauschbaren Akku die ausbaufähige Kapazität vergessen lassen möchte.
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Worum handelt es sich denn nun bei dem Modul selbst?
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Um pure Magie.
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Und um ein zusammengebepptes Etwas. Die Vorder- und Rückseiten sind sehr fest angeklebt.
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Beim Demontieren finden wir ein paar Schrauben, etwas Kleber und eine überraschende Menge an Goodies.
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Das Akkumodul macht nicht nur den Austausch des USB-Ports einfacher, es enthält außerdem einen Lautsprecher, einige Antennen und Federkontakte.
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Uns kommt, dass wir den Akku entfernt haben , ohne das Telefon zu öffnen. Jetzt schauen wir uns den SIM-Slot an.
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Auf einem einzelnen Schlitten ist Platz für die SIM und die microSD.
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Eines Tages ist es sicher soweit, dass 2 TB Speicher in einem Handy nicht mehr genügen. Das scheint jedoch noch etwas entfernt.
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Nachdem Display und Akku entfernt sind, kann sich nichts mehr verstecken: Vibrationsmotor, Kopfhörerbuchse und Knöpfe.
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Eine kräftige und gut verklebte Abdeckung hält den Knopf auf der Rückseite an Ort und Stelle und soll das Gehäuse vermutlich wasserdichter machen. Das erinnert uns an das Bi-Metal Logo des iPhone SE.
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Der Fingerabdrucksensor des G5 unterscheidet sich von dem des Nexus 5X, hat aber einen ähnlichen Satz an Federkontakten.
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Nun kommt die nach vorne gerichtete Kamera und eine der beiden nach hinten gerichteten Kameras an die Reihe. Das ist gelebte Modularität!
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Die dritte und letzte - zusätzliche - 8 MP Kamera mit dem Weitwinkel, sitzt hilflos unter dem Motherboard. Dieser wenden wir uns also im nächsten Schritt zu.
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Das Motherboard rasch ausgebaut und aufgereiht zum Familienfoto. Von links nach rechts:
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Wie der Vorgänger auch, hat das G5 eine 16 MP ƒ/1.8 Kamera mit einem 9,8 mm Bildsensor.
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Außerdem hat LG eine 135° Weitwinkel-Kamera eingebaut, mit ƒ/2.4 und einem 8 MP Sensor – perfekt für die alltäglichen Actionfotos.
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Für die Selfies gibt es eine nach vorne gerichtete Kamera mit 8 MP.
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Nun nehmen wir das Motherboard unter die Lupe:
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Samsung K3RG2G20BM-MgCJ 4 GB LPDDR4 RAM mit einem Vierkern Qualcomm Snapdragon 820 SOC darunter
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Samsung KLUMG4G1CE-B0B1 32 GB MLC Universaler Flash Speicher 2.0
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NXP 54802 NFC Controller
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Qualcomm SMB1350 Quick Charge 3.0 IC
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Analogix SlimPort ANX7816 Ultra-HD Transmitter
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Analogix SlimPort ANX7818 USB-C Switch/Controller
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Qualcomm WSA8815 Audio Codec
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Auf der Rückseite finden wir noch mehr Chips:
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Broadcom BCM43455 5G Wi-Fi Combo Chip
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Qualcomm WTR3925 LTE Transceiver
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Avago ACPM-7788 Multiband Multimode Power Amplifier
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Skyworks 77814-11 LTE Power Amplifier Module
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Skyworks SKY13560 RF Switch
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Qualcomm PM8996 Power Management IC
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Qualcomm PMI8996 Power Management IC
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Zu guter Letzt schauen wir uns das von LG hergestellte Display an. Dort finden sich einige Chips und Markierungen, ein Lautsprecher und ein paar Kontakte.
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Bei näherem Hinsehen stellt sich heraus, dass dieses Display den Code-Namen Alice trägt.
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LG G5 Reparierbarkeits-Index: 8 von 10 (10 ist am einfachsten zu reparieren)
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Der wechselbare Akku erhöht die Langlebigkeit des Mobiltelefons.
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Dank kleberfreiem Design und wenigeer Schrauben lässt es sich gut öffnen.
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Dass die Schrauben mit einem gewöhnlichen Kreuzschlitzschraubendreher geöffnet werden können, ist ein weiterer Bonus.
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Viele der Komponenten sind modular, was es einfacher und günstiger macht, das Mobiltelefon zu reparieren.
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Leider sind die Blenden der Module verklebt, was es etwas verkompliziert. Das Modul selbst vereinfacht jedoch den Austausch eines defekten USB-Ports.
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Die verklebte Displayeinheit muss komplett ausgetauscht werden, falls das Glas oder das LCD defekt ist, was die Kosten erhöht.
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90 Kommentare
very good teardown! it's nice to see a flagship-phone with this score. much better than Samsung S7/S7edge. Kudos LG
One thing I have done on my previous LG's is to replace the camera lense (or rather, glass facing outwards). They usually become more and more scratched, leading to lower quality photos with time. This wasn't mentioned, is it possible? I assume both lift right out with the black rectangle thingy in the back shell?
erik -
I solved this problem using a plastic watch polish paste.
It's not actually the glass that scratches. As far as I know the glass used is sapphire glass that is extremely scratch resistant. It's the oleophobic coating which can be polished away.
This worked with my lg g2 anyways..
Used "polywatch" bought on German amazon. Not sure if sold worldwide.
Malo M -
I need to figure out how to replace that outward facing glass over the camera myself. Shattered inside the case...if anyone can lead me to the right piece, and process?
Yes, I ordered a replacement on Amazon for like $15, cracked open my phone, carefully peeled out the glass, and popped in the new one. Little muss or fuss, and my picture quality is as good as new!
J. Jones -
Step #9, when devices have that *click*, it always sends tingles throughout my body ;D
jvelez -
same. XD
i have to buy this flagship. :P