Einleitung
Surface Laptop Teardowns waren in der Vergangenheit ein ziemlicher Alptraum - aber laut Microsoft soll sich das mit dem Surface Laptop 3 ändern. Ist es eine gute Idee, das noch einmal zu versuchen? Wir glauben, da sollten erst mal die Profis ran. Ach stimmt, das sind ja wir.
Willst du noch mehr spannende Teardown News? Schau auf YouTube vorbei, folge uns auf Instagram, Twitter oder Facebook und abonniere unseren Newsletter.
Und schau dir unser 13.5" Alcantara Laptop 3 teardown Video an!
Werkzeuge
-
-
Bevor wir anfangen, hier erstmal die technischen Daten:
-
15" PixelSense Display mit einer 2256 × 1504 Auflösung (201 ppi)
-
AMD Ryzen 5 3580U Mobil-Prozessor mit Radeon Vega 9 Grafik
-
8 GB DDR4 RAM
-
256 GB ausbaubarer SSD Speicher
-
720p Frontkamera mit Windows Hello Anmeldung
-
USB-C, USB-A, 3,5 mm Kopfhörerbuchse und Surface Connect Port
-
Wi-Fi 5 (802.11ac), Bluetooth 5.0
-
-
-
Im Moment sieht das Surface Laptop 3 ziemlich vertraut aus, aber seit der Keynote sind wir super gespannt darauf, was sich hinter dieser Fassade getan hat.
-
Und wo wir gerade von monochrom sprechen, schau dir dieses erstaunliche Röntgenbild an (danke an Creative Electron). Wir bekommen eine Vorschau auf alle üblichen Laptop-Teile und ein paar ungewöhnliche dunkle Balken am Rand. Sind das Magnete?
-
Auf der Unterseite finden wir neben den Lüftungsschlitzen und den üblichen Kennzeichnungen eine neue Modellnummer: 1873.
-
-
-
Der neue 15" Surface Laptop überragt seinen 13,5" Bruder recht bedrohlich. Er ist vielleicht größer, stärker und hat einen eigenen Ryzen Prozessor, aber der 13,5" Surface hat etwas, das der 15" Reihe fehlt: ein schönes, gemütliches Nest für deine Handflächen.
-
Im Vergleich zum 15" MacBook Pro von 2019 zeigen sich einige weitere Unterschiede: Der Surface Laptop ist etwas dicker und hat eine eher keilförmige Silhouette. Beide verfügen über USB Ports, allerdings hat das Surface einen USB-C Port gegen einen USB-A Port eingetauscht.
-
Und wie bei jedem Surface Laptop finden wir den einsamen Surface Connect Port auf der anderen Seite, er liefert sowohl Strom als auch Daten mit Hochgeschwindigkeit.
-
Bequeme magnetische Ladeports waren früher ein Merkmal von Apple, mittlerweile hat Microsoft die Führung übernommen.
-
-
-
Wir haben beim Abhebeln der unteren Füsse ziemlich geringe Erwartungen. Das war letztes Mal der Beginn einer sehr mühseligen Rei ...
-
Unter jedem der Füße versteckt sich eine Torx Plus Schraube. Nicht gerade der üblichste Schraubenkopf der Welt, mit unserem Mako Kit und etwas Fingerspitzengefühl aber kein Problem.
-
Die vier Torx Plus Schrauben sind draußen und wir setzen versuchsweise unser Öffnungswerkzeug in den Spalt zwischen oberem und unterem Gehäuse und ... es lässt sich gleich ablösen! Nicht das kleinste Tröpfchen Kleber in Sicht!
-
Nach dem ersten Schock haben wir das gleich auch noch bei einem 13.5" Alcantara Surface Laptop ausprobiert. Das Ergebnis war das gleiche!
-
-
-
So lässt sich ganz einfach die obere Abdeckung abnehmen! Ein magischer Moment. Wir seufzen erleichtert und legen das Messer zur Seite, mit dem wir dieses Ding eigentlich aufschneiden wollten.
-
Als Bonus hängt diese Einheit auch nur an einem einzigen Flachbandkabel mit viel Spielraum ... und dessen Stecker am Ende ist mit einem Magnet befestigt statt mit einer dieser friemeligen Cliphalterungen. Sehr clever.
-
Das obere Gehäuse lässt sich jetzt umklappen und siehe da ... Magnete. Magnete! Kein Wunder, dass Panos das Ding auf der Bühne einfach so leicht abnehmen konnte.
-
-
-
Teardown Update: Es zeigt sich, dass das geheimnisvolle Akku-Icon von einer Status -LED begleitet wird! Sie scheint aufzuleuchten, wenn das Board unter Spannung steht. Das Überbrücken der Kontakte am Akku-Icon schaltet die LED nicht aus, wohl aber das Entfernen der SSD... ...
-
-
-
Das erste was wir sehen, sobald die magnetische obere Abdeckung weg ist, ist die ausbaubare SSD. Wenn wir das nicht schon bei der Microsoft Keynote Präsentation gesehen hätten, wären wir wahrscheinlich spätestens jetzt auf unseren Stühlen in Ohnmacht gefallen.
-
Diese M.2 2230 SSD wird mit einer einzigen Torx Plus Schraube befestigt, was endlich auch jedem ermöglicht, sie einfach auszutauschen, upzugraden und die Privatsphäre-Einstellungen selber vorzunehmen. Oh, Moment, "die Festplatte darf nicht vom Benutzer gewechselt werden."
-
Von den beiden Lautsprechern darf nur einer gehen. Der andere bleibt vorerst unter dem Kühlkörper eingesperrt.
-
Trotz der notwendigen, widerspenstigen Abschirmungen scheint diese Demontage fast zu einfach zu sein. Die Kühlkörper-Einheit ist bereits draußen und bis jetzt ist nichts irreparabel beschädigt worden.
-
-
-
Wir haben ein wenig vorgegriffen, aber dieses Display kann tatsächlich entfernt werden, sobald das Gerät geöffnet ist.
-
Vier Flachbandkabel sind über das Scharnier gewickelt und hinter dem Rahmen festgesteckt, wo sie von ein paar kratzbürstigen Metallabschirmungen bedeckt sind. Mit Ächzen und Stöhnen hebeln wir sie sorgfältig ab.
-
Noch die restlichen Abdeckungen und Schrauben entfernen und schon lässt sich das Display leicht abheben.
-
An diesem Punkt sind wir nahe daran, das Motherboard zu befreien, aber ein paar Schrauben, die sich unter weiteren Abdeckungen verstecken, halten uns noch auf.
-
-
-
Wie die Zeit doch bei einem Teardown verfliegt. Lasst uns mal eine Pause einlegen und die Chips genauer anschauen:
-
Microsoft Surface Edition AMD Ryzen 5 3580U Prozessor
-
SKhynix H5AN8G6NCJR 8 GB DDR4 SDRAM, leider verlötet und nicht aufrüstbar, für insgesamt 8 GB
-
NXP LPC54S001J Microcontroller
-
Macronix MX25U1635E serieller NOR Flash-Speicher
-
Winbond 25Q128JW 128 Mb serieller Flash-Speicher
-
Microsoft X904169 Display Treiber IC's und X904163 Display Treiber IC
-
Qualcomm QCA6174A Wi-Fi/Bluetooth SoC
-
-
-
Das hat so viel Spass gemacht, dass diese Platine eine Bonusrunde kriegt! Und außerdem einen Blick auf die (vergleichsweise funktionsarme) Rückseite.
-
Texas Instruments TUSB1044 USB Type-C 10 Gbps Linearer Redriver
-
Texas Instruments TPS65987D USB Type-C und USB PD Controller
-
Texas Instruments BQ25713 Akku-Lade-Controller
-
Texas Instruments TS3A27518E 6-Kanal Multiplexer
-
-
-
Im Gegensatz zu den anderen radikalen Umgestaltungen sieht der Akku des Surface Laptop 3 relativ unverändert aus - immer noch derselbe Steckverbinder, der unter dem Board befestigt ist, und damit auch derselbe, miserable Prozess, ihn auszubauen.
-
Wir schaffen es mit einer Menge Lösungsmittel, viel Hebeln und viel Geduld. Keine elastischen Klebestreifen in Sicht - dieses Klebeband ist zäh und will wirklich da bleiben, wo es ist.
-
Das ist etwas mehr als beim originalen Surface Laptop (45,2 Wh) und dem Surface Pro 6 (45 Wh). Falls du alles an Apple messen willst, das ist wesentlich weniger als beim 15" MacBook Pro (83,6 Wh).
-
-
-
So, was ist jetzt noch übrig? Wir entfernen noch ein paar Schrauben und zwei Abschirmungen, dann lässt sich auch das Trackpad aus dem Gehäuse heben.
-
Wie Kletten hängt bekanntes Silizium am Trackpad: ein NXP/Freescale MK22FN512 Kinetis MCU und ein Synaptics S9101B Touchcontroller.
-
Wenn das Trackpad allerdings erst einmal draußen ist, ist der Austausch der Tastatur und der oberen Abdeckung durchaus machbar und auf jeden Fall etwa 1,5 Zillionen Mal einfacher als in jedem aktuellen MacBook Pro.
-
Eines der letzten Teile im Rückgehäuse ist die immer noch modulare Kopfhörerbuchse, die man unter dem Mainboard herausquetschen kann, wenn man vorsichtig ist.
-
Kleine Bemerkung am Rande: Der Surface Connect Kabelbaum sieht diesmal etwas professioneller aus, schönes schwarzes Klebeband anstelle eines Regenbogens aus Drahtisolierung. Das ist doch was!
-
-
-
Und damit sind wir am Ende dieses doch sehr überraschenden Surface Laptop Teardowns.
-
Aufgrund seiner oberflächlichen Ähnlichkeit mit früheren Surface Laptop Designs hatten wir etwas völlig un-wart-bares erwartet. Stattdessen hat sich der Surface Laptop der 3. Generation selbstbewusst in eine bessere, reparierbarere Richtung bewegt.
-
Microsoft hat das geschafft, ohne den Laptop um ein Vielfaches dicker oder klobiger zu machen, und trotzt all den Schwarzmalern, die behaupten, dass reparierbare Designs nicht schlank und attraktiv sein können.
-
Obwohl diese Neuauflage noch lange nicht perfekt ist, sieht die Zukunft von Microsoft Laptops durchaus gut aus, wenn sie weiterhin in diese Richtung gehen. In diesem Gerät sind ein paar sehr clevere Ansätze für reparierbares Design vorhanden.
-
Hier kommt die Bewertung.
-
-
-
Der Surface Laptop 3 erhält 5 von 10 auf unserer Reparierbarkeitsskala (10 ist am einfachsten zu reparieren):
-
Der Öffnungsvorgang ist unkompliziert, mit einem cleveren Design, das eine dramatische Verbesserung im Vergleich zu seinen Vorgängern darstellt.
-
Die M.2 SSD ist vollständig modular und leicht zugänglich.
-
Die Torx Plus Schrauben erfordern relativ seltene Schraubendreher, aber unsere standardmässigen Torx Schraubendreher haben das auch gut hingekriegt.
-
Der Zugang zum Display ist eine der Prioritäten im Design, aber es muss als eine komplette (und teure)Einheit ersetzt werden, die Teilkomponenten sind nicht modular.
-
Obwohl viele Komponenten modular sind, ist eine Wartung durch die komplex aufgebaute Konstruktion schwierig.
-
Es wird sehr schwierig sein, den stark verklebten Akku zu warten, wenn er unweigerlich kaputt gehen wird.
-
21 Kommentare
Seems like they had the space to work with in there to make this use higher wattage parts. As it stands, it’s effectively a 15W ultrabook tier APU in a 15” housing, with the main (and possibly only) benefit for the larger size being the larger screen itself, instead of something like the XPS 15 or MBP 15 etc that use the larger size for higher TDP chips.
tipoo -
I wonder if it’s easy to find ssd in 2230 form factor in market. I can’t even find it in my country. Also, does it support NVMe protocol?
I couldn’t find any on Newegg.com or Amazon.com. Google shopping turned up a few; but most if not all look like OEM parts. Anandtech’s predicting m.2 2230 and a new sdcard sized form factor (intended to compete against soldiered eMMC) are going to be common in next generation compact laptops; but right now it looks like it’s going to be slim pickings.
It is not too hard (easy) to find the 2230 ssd:
-OEM: WD SN520, Toshiba BG3, SK Hynix BC501, all are 2230
-Toshiba RC100 2242, WD SN500 2280 -> just cut the ssd. The board is longer than 30mm but contains nothing.
Duy Thai -
Honestly, this thing is absolutely disgusting in its waste of internal volume. So many missed opportunities. They could have *at least* done what Apple does with available space and filled it up with speakers.
Or, have a standard port for a standard size mSATA SSD or a shortened m.2 drive. Or a mSATA WLAN card.
Where’s the antenna or the WLAN card here? no?
But at the very, very, least you have a modular SSD and swappable keyboard and touchpad and screen. These are stuff most users are going to worry about.