Einleitung
Die Crème de la Crème der aktuellen Android Saison ist da — Googles eigenes Phablet, das Nexus 6P. Zum allerersten Mal kommt das Google Flagschiff vom chinesischen Hersteller Huawei. Da wir bis zu diesem Zeitpunkt noch nie ein Hauwei Smartphone für einen Teardown vor uns liegen hatten, sind wir gespannt, was im Inneren steckt! Wird das Nexus 6P was seine Reparierbarkeit angeht oben auf schwimmen? — oder gnadenlos untergehen?
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Werkzeuge
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Nachdem wir das Auspacken hinter uns gebracht haben, kommen wir zum Hauptevent! Diese Angaben macht Google über sein neuestes Flagschiff:
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Qualcomm Snapdragon 810 v2.1, 2.0 GHz octa-core 64-bit Prozessor mit Adreno 430 GPU
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12,3 MP/4K Hauptkamera mit laserunterstützem Autofokus und elektronischem Bildstabilisation, 8 MP Frontkamera
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5,7” WQHD 2560 × 1440 (518 ppi) AMOLED Display
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3 GB LPDDR4 RAM mit 32 GB, 64 GB, oder 128 GB internem Speicher
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USB Type-C Anschluss
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Nexus Imprint Fingerabdrucksensor und Android Sensor Hub
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Android 6.0 Marshmallow
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Eine weitere Premiere für ein Nexus Gerät ist das eloxierte Gehäuse aus einem, auch in der Luft- und Raumfahrt verwendetem Aluminium.
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Wir sind uns relativ sicher, dass das 6P nicht dazu konzipiert wurde, um es als Rampe für unser Fingerboard zu verwenden.
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Die angehobene Kameraebene scheint Huaweis Strategie zu sein, um eine 4K Kamera in dem neuen Smartphone unterzubringen. Vielleicht sind sie aber auch nur genauso süchtig nach Bergen wie wir.
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Beim genaueren Hinsehen entdecken wir, dass die Enden der Glasabdeckung der Kamera in einer eleganten Wölbung auslaufen. Schick!
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Im Vergleich zu seinem kleineren Zwilling, dem Nexus 5X (oben) glänzt das 6P mit seinem Wide Quad HD AMOLED Display.
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Nur zum Spaß vergleichen wir das 6P auch mit seinem Vorfahren dem Nexus 6. Bonuspunkte gibt es für diejenigen, die trotz der ähnlichen Form erraten können, welches Gerät welches ist!
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Bisher konnten wir noch keine Berichte einholen, was geschieht, wenn man zwei 6Ps mit einem Akkustand von 50% koppelt. Wir nehmen an, dass sich beiden Geräte auf 100% vollladen. Unbegrenzte Energie — Fall abgeschlossen!
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Wie auch beim Nexus 6 gibt es keine sichtbaren Schrauben an der Rückabdeckung. Im Gegensatz dazu handelt es sich beim 6P um ein Unibody Gerät, was bedeutet es gibt keine praktische Rückseite zum Ablösen.
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Die glatte Hülle des 6Ps wird nur durch eine kleine, verdächtig aussehende Plastikabdeckung an der Unterkante der Rückseite unterbrochen. Wir starten damit einen heißen iOpener darauf zu platzieren, um zu sehen, was sich darunter befindet.
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Mit genug Hitze lässt sich die Abdeckung leicht heraushebeln und ablösen. Darunter kommen vier Schrauben zum Vorschein.
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An die Schrauben unter der Plastickabdeckung zu gelangen stellte sich nicht als all zu schwer heraus. Nun deutet allerdings alles darauf hin, dass sich auch einige unter der Auswölbung der Kamera verstecken...
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Die Abdeckung um die es nun geht, besteht aus fest sitzendem, leicht zerbrechlichem Glas. Dies zu Entfernen wird alles andere als Spaß machen.
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Nach mehreren frustrierenden Minuten sind wir in der Lage, den iSclack einzusetzen und lassen das Telefon aus seiner Verschalung herausspringen.
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Das Klebstoffabenteuer liegt hinter uns, und wir befreien das 6P entgültig von seiner Hülle.
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Im Gegensatz zu anderen Telefonen, die wir in letzter Zeit gesehen haben, gibt es hier keine getrennte Displayeinheit oder eine leicht zu entfernende Rückabdeckung. Stattdessen enthüllt sich das Innenleben des 6P als gigantische Mega-Einheit, welche nur die NFC Antenne in der Verschalung zurücklässt.
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Immerhin scheint das Einzige, das zwischen uns und dem Akku liegt, ein Verbindungskabel zum Daughterboard zu sein.
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Der Akku ist ein Monstrum — und stark verklebt. Immerhin mussten wir nicht tief graben, um zu ihm zu gelangen.
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Diese übergroße, 3,82 V, 13,18 Wh Lithiumzelle kommt mit einer Kapazität von 3450 mAh daher.
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Als nächstes ziehen wir eines der kleinsten Daughterboards, das wir je gesehen haben, heraus. Es ist nur wenig mehr als ein einfaches USB-C Board.
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Auf der Vorderseite des Daughterboards befinden sich einige Steuerungselemente sowie Federkontakte für die LTE Antenne...
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...auf der Rückseite finden wir eines der drei geräuschreduzierenden Mikrofone und einige weitere Kontakte für den Vibrationsmotor sowie den Lautsprecher.
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Wir fahren mit unseren Ermittlungen im unteren Teil des Smartphones fort und stoßen auf etwas, dass ein Lautsprecher zu sein scheint.
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Googles Begründung hierfür scheint denkbar einfach zu sein: Nutzer bevorzugen ihnen entgegen gerichtete Lautsprecher.
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Natürlich sagt dies nichts darüber aus, wie der Lautsprecher tatsächlich klingt. Um etwas darüber herauszufinden, müssen wir abwarten, bis wir unser 6P wieder zusammengebaut haben.
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Als nächstes befreien wir die Kopfhörerbuchse, welche von einer kleinen Gummihülle umschlossen ist. Hmmm.
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Auf der Suche nach
LebenszeichenWasserfestigkeit gibt diese kleine Hülle leider noch keinen Aufschluss darüber, ob sich Google womöglich schon auf die nächste Sintflut vorbereitet. -
Auf unserem weiteren Weg bringen wir die nach vorne gerichtete (Selfie) Kamera zum Vorschein. Diese 8MP, ƒ/2.4 Kamera verfügt über 3 MP mehr als sein Gegenstück — dem 5X, verwendet jedoch mit 1.4 die selbe Mikrometer Pixelgröße.
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Wir schießen ein paar Bilder von unseren neu gewonnen, aber nicht sonderlich nennenswerten Freunden und machen uns auf Richtung Herzstück .
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Die meisten unwichtigen Teile sind aus dem Weg geräumt, was uns erlaubt, uns auf das Motherboard zu fokussieren — kein Klebstoff und mit einem Klacks
KaugummiThermalpaste versehen, genau so wie wir es gern haben. -
Obwohl uns die Frontkamera keine größeren Schwierigkeiten bereitet hat, scheint es, als wäre die Hauptkamera merkwürdigerweise angelötet.
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....oder auch nicht!
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Um die Hauptkamera zu erreichen, ist es notwendig das Motherboard zu entfernen. Es stellt sich allerdings heraus, dass nur die Klammer der Kamera an die Platine gelötet worden ist. Die Kamera selbst lässt sich ganz einfach ausstecken und entfernen.
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Mit dem Spudger in der Hand richten wir unsere Aufmerksamkeit auf den quadratischen Nexus Imprint Sensor.
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Es stellt sich heraus, dass sich dieser Imprint Sensor stark von dem im 5X verbauten unterscheidet. Das kreisförmige Erscheinungsbild des Sensors hat nur ein rundes Loche in der Rückabdeckung des 6Ps zu verantworten.
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Wir riechen Chips! Nachdem das Motherboard nun freigelegt und die EMI Abdeckung entfernt ist, wird es Zeit einen genaueren Blick auf das Silizium zu werfen:
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Micron MT53B384M64D4NK-062 3 GB LPDDR4 RAM, gelagert über Qualcomm Snapdragon 810 v2.1, 2.0 GHz octa-core 64-bit CPU
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Samsung KLMBG4GEND-B031 32 GB eMMC 5.0 NAND Flash
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Qualcomm PMI8994 Power Management IC (in vielen Android Smartphones aus dem Jahr 2015 verbaut, das Nexus 5X eingeschlossen)
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Qualcomm SMB1351 Quick Charge IC (ähnlich dem im 5X verbauten SMB1358)
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Qualcomm QFE1100 Envelope Tracking IC
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ST Microelectronics STM32F411CE 32-bit 100 MHz ARM Cortex-M4 RISC microcontroller
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Maxim intergrierter MAX98925 Audioverstärker
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Die Rückseite des Motherboards ist mit noch mehr Kontrollelementen beladen:
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Broadcom BCM4358 5G WiFi 802.11ac Client
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Qualcomm PM8994 Power Management IC (wie im Nexus 5X und im HTC One M9)
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NXP PN548 NFC Controller
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Qualcomm WCD9330 Audio Codec
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Qualcomm WTR3925 RF Empfänger
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RF Microdevices RF1891 Antennen Switch Modul
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Skyworks 77814-11 Leistungsverstärker für LTE
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Die Reparierbarkeit des Nexus 6P liegt bei 2 von 10 Punkten (10 ist die beste Repapierbarkeit)
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Ein stabiles Gehäuse sorgt für eine längere Lebensdauer.
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Hat man die mühselige Öffnungsprozedur hinter sich gebracht, ist der Akku sofort zugänglich.
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Es ist sehr schwierig — wenn auch nicht unmöglich — das Gerät zu öffnen, ohne die Kameraabdeckung zu beschädigen. Aufgrund des Unibody Designs ist jede Komponente extrem schwer zu ersetzen.
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Das Display lässt sich nur austauschen, wenn man sich durch das ganze Telefon gräbt. Dies führt dazu, dass sich eine der gängigsten Reparaturen nur schwer bewerkstelligen lässt.
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Die Abdeckungen auf der Rückseite und der Akku werden von sehr starkem Klebstoff an ihrem Platz gehalten.
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48 Kommentare
For step 7, don't know if anyone has noticed the typo... You say the nexus 6p has 700mAh more battery than the iphone 6s... 6s has ~1750mAh and the 6p has 3450 mAh... That's almost double the battery size (1700 mAh difference). Just a stickler for an order of magnitude :D Thanks for the great teardown, sad to see the 6p isn't easily repaired...
We're actually comparing the battery in the Nexus 6P to the battery in the 6s Plus, not the 6s. The 6s Plus has a 2750 mAh battery :)
At least the battery is not "smaller than promised" like iPhone
The battery is Li-Po and not Li-ion tech which is more safer and lasts longer. I'd rather have the iPhone battery still. Lasts just as long in my experience.
Jake -
Li-Po means Li-polymer.Li-Po is included in Li-ion, which means lithium batteries.iPhone's batteries are the same Li-Po batteries,they're just written Li-ion.
Nah, lithium ion is a different ype from lithium ion; even bother googling that?
Just being a stickler but an order of magnitude is a factor of 10