Einleitung
Was ist besser als ein Max? Nun das kommt natürlich darauf an, wen du fragst, aber Samsung würde es mit ganz klar mit einem "Ultra" beantworten! Ganz richtig es ist wieder in Form des Galaxy S21 Ultra zurück und es ist besser als je zuvor, zumindest scheint das die vorherrschende Meinung zu sein. Ist an diesem Smartphone noch mehr dran als bessere Spezifikationen und ein kleines Lifting? Es gibt nur einen Weg das herauszufinden, jupp, es gibt mal wieder einen Teardown.
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Werkzeuge
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Die Spezifikationen für dieses Smartphone sehen sehr ultra aus, aber sind sie es mehr als letztes Jahr? Oder handelt es sich im Grunde nur um ein maskiertes S20 Ultra? Urteile selbst:
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6,8" Quad HD+ Dynamic AMOLED 2X Infinity-O Display (3200x1440, 515ppi), variable Bildwiederholungsrate von bis zu 120 Hz
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Snapdragon 888 Prozessor gekoppelt mit einem 12 GB LPDDR5 RAM (16 GB als Option erhältlich)
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128 GB Flash-Speicher (256 oder 512 GB als Optionen erhältlich)
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5,000 mAh Akku
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Fünf Kameras: 12 MP ƒ/2.2 Ultra-Weitwinkelkamera; 108 MP ƒ/1.8 Weitwinkelkamera; 10 MP ƒ/2.4 Teleobjektiv; 10 MP ƒ/4.9 Periskop Teleobjektiv und eine 40 MP ƒ/2.2 Selfie-Kamera
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Wenn du dir unseren S20 Ultra Teardown durchgelesen hast und jetzt gerade das Gefühl hast doppelt zu sehen, bist du nicht der einzige, dem das so geht. Aber lass uns ein bisschen tiefer graben, um herauszufinden, was außer den Daten sonst noch übereinstimmt.
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Bevor wir das Smartphone zerlegen, nehmen wir erst einmal die Schachtel und die Zubehörteile auseinander. Ganz klar dabei sind ein Ladegerät und ein Steck-
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Spaß beseite, das hier ist keine überraschende Kehrtwende seitens Samsung, es ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, nämlich um Elektroschrott zu reduzieren.
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Was das Design angeht, so verfügt die diesjährige Galaxy S Reihe über weniger abgerundete Kanten (obwohl es nicht ein so dramatischen Plätten ist, wie es Apple beim iPhone durchgezogen hat)
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Die Kamerabeule zieht sich inzwischen bis zur Aluminiumkante des Ultras hin, was visuell (und auch für die Finger) für einen glatten Übergang sorgt.
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Kamerabeulen werden wohl bleiben, aber den erweiterbaren Speicher hat dasselbe Schicksal ereilt wie den ausgestorbene Dodo, der microSD Einschub fehlt nämlich bei den S21 Reihen.
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Bevor wir unsere Werkzeuge herausholen, werfen wir dank der Röntgenbilder von Creative Electron einen ersten Blick ins Innere. Was gibt es hier denn so Interessantes im Vergleich zum S20 Ultra Röntgenbild?
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Der Vibrationsmotor und der SIM-Karteneinschub haben an den beiden Enden des Smartphones die Plätze getauscht. Dadurch scheint ein bisschen mehr Platz für einen etwas größeren Ohrhörer-Lautsprecher zu sein.
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Die Periskop-Teleobjektiv-Kamera ist ebenfalls sichtbar größer, wahrscheinlich für zusätzliche optische Zoom-Levels.
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Die kabellose Ladespule wurde etwas überarbeitet. Die äußeren Spulen sind dünner, länglicher und haben ein paar mehr Windungen. Wahrscheinlich ist dadurch eine bessere Effizienz durch ein größeres Ladefeld gegeben. Die inneren Spulen haben nun zwei Konfigurationen, durch die feinen Windungen können kleinere Geräte (wie Galaxy Buds) effizienter geladen werden.
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Wie jeder schlechte (oder geniale) Arzt verschreiben wir nach nur einem kurzen Blick Hitze und Mediator, um das Rückpanel abzulösen. Uns erwarten eine Menge Patienten!
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Nach der Hitzebehandlung, können wir die ersten Einschnitte vornehmen.
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Die Operation war erfolgreich! Die Rückabdeckung lässt sich abnehmen, ohne dass irgendwelche Kabel daran hängen.
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Die Rückabdeckung sowie die Kamerabeule sind mit der gleichen großen Klebedichtung befestigt, aber die Beule kann separat abgelöst werden, was ein paar interessante Möglichkeiten zur DIY Personalisierung bietet.
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Jetzt wo die Rückabdeckung weg ist, wird uns erst klar wie riesig dieses Smartphone neben unserem winzigen Minnow Driver Kit aussieht.
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Von innen scheint sich seit dem S20 Ultra von letztem Jahr nur wenig getan zu haben, außer ein paar geringfügigen Änderungen an der kabellosen Ladespule und den oberen Antennenbaugruppen.
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Dieses Mal kommt der Ohrhörer-Lautsprecher mit der Antennenbaugruppe heraus, es handelt sich hierbei um ein verbessertes Design, das wir zum ersten Mal beim Note 20 gesehen haben, im Gegensatz zu vorherigen Smartphones wie das S20 Ultra, bei dem er getrennt am Rahmen festgeklebt ist.
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Nachdem wir feinfühlig das Motherboard herausgerupft haben, machen wir uns direkt an die Kamera-Baugruppen, wo wir von einem alten Bekannten aus dem S20 Ultra begrüßt werden, der 12 MP Ultra-Weitwinkelkamera.
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Auch wieder mit von der Partie ist die 108 MP ƒ/1.8 Weitwinkel-Hauptkamera, aber sie ist dieses Jahr ein bisschen schlanker geworden, nämlich von einer 26 zu einer 24 mm äquivalenten Brennweite (Die Strandsaison ist bald da!).
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Die Periskop-Teleobjektiv-Kamera ist auch wieder zurück, allerdings wurde sie völlig neu überarbeitet, wobei ein paar Features zugunsten von anderen geopfert wurden:
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Es gab eine große Veränderung innerhalb der Kamera-Anordnung: Die DepthVision Kamera des S20+ und des Ultra hat ihre Sachen gepackt und ist von dannen gezogen, und hat so dem dem neuen Mitbewohner der Periskop-Kamera, dem 10 MP ƒ/2.4 70 mm Teleobjektiv, Platz gemacht.
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Auch neu: dieses Laser-AF-Modul. Es sieht aus wie ein Miniatur-Golf-Entfernungsmesser, vielleicht kann man ihn ja als Miniatur-Golf-Entfernungsmesser benutzen?
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Dann lass uns mal nachsehen, was auf diesen verwinkelten Platinen drauf ist:
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Qualcomm Snapdragon 888 unter einem Samsung K3LK4K40CM-BGCP 12 GB LPDDR5 RAM
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Samsung Flash-Speicher KLUDG4UHDC-B0E1 mit 128 GB
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Qualcomm SMR526 5G Modulator
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Maxim MAX77705C Power Management IC
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Qualcomm QPM5825 Power Management IC
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Qualcomm QDM5872 und QDM4820 Front-End Modul
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Cirrus Logic CS35L40 Audioverstärker-IC
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Diese rechte Platine hier sieht verdächtig nach einem Dinosaurier aus. Hier sind noch mehr Chips:
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Qualcomm SDR868 RF Transceiver
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WACOM W9020 IC (das kleine Geheimnis hinter dem S Pen), Controller für die Touch-Funktion (vermutlich)
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Qualcomm PM8350C Power Management IC
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Qualcomm PM8350 Power Management IC
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Samsung SM3080 Power Management IC
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Qualcomm QET5100 Envelope Tracker IC
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Cirrus Logic CS35L40 und CS40L25 Audioverstärker-IC
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IC Identifikation, Fortsetzung:
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STMicroelectronics STM32G071K8T6 32-Bit ARM Cortex-M0 Microcontroller w/ 64 KB Flash
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Renesas (vormals Integrated Device Technology) P9320S Wireless Power Receiver
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NXP Semiconductor SN110T Secure Element
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Samsung 0444D1 Bluetooth Modul (wahrscheinlich)
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ON Semiconductor NCP59744 3A LDO Regulator
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Skyworks SKY77368-11 Leistungsverstärkermodule
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Broadcom (vormals Avago) AFEM-9146 RF Front End Modul (wahrscheinlich)
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Wir hören dein unstillbares Verlangen nach noch mehr Chips, hier sind also die Sensoren auf dieser Platine:
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STMicroelectronics LSM6DSL 3-Achsen Beschleunigungsmesser/Gyroskop (wahrscheinlich)
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STMicroelectronics LPS22HH Drucksensor
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Austria Micro Systems Umgebungslicht-/Farb-/Näherungssensor
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Knowles SPH0655LM4H-1 MEMS Mikrofon (wahrscheinlich)
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Vertrautheit erzeugt Verachtung. Das könnte nicht wahrer sein, als wir missmutig unseren Isopropylalkohol herausholen und uns daran machen den Akku auszubauen.
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Und wenn wir schon bei Vertrautheit sind, dieser Akku kommt uns sehr vertraut vor ...
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Kein Wunder! Es ist fast genau der gleiche Akku wie im S20 Ultra, mit nur ein paar winzigen Updates.
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Das stellt das iPhone 12 Pro Max mit seinem 14,13 Wh Akku völlig in den Schatten, komischerweise allerdings auch den so riesig erscheinenden 17,46 Wh Akku des Note 20 Ultra. Samsung, deine Produktpositionierung ist verwirrend.
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Ach du heiliger Fingerabdrucksensor! Dieser neue im Display integrierter Sensor im S21 Ultra (rechts) ist ganze 77% größer als der jetzt vergleichsweise total mickrig aussehende im S20.
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Wir spähen durch einen Ausschnitt und entdecken den Display-Chip. Die Display-Ausbauzeremonie heben wir uns für eine richtige Reparatur-Anleitung auf.
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Wie wir vorher bereits auf dem Röntgenbild gesehen haben, wurde der SIM-Kartenleser von der Oberkante des Smartphones, wo er mit dem Motherboard verbunden war, nach unten versetzt, und ist nun mit dem Daughterboard, direkt neben dem USB-C Ladeanschluss, verbunden.
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In eine Ecke des Rahmens ist eine neue Antenne gequetscht worden, vielleicht eine UWB Version? Es ist nicht das erste Samsung Gerät mit UWB, aber es ist das erste Galaxy S Smartphone, das über diese Technologie verfügt, was ziemlich interessant ist.
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Samsung ist bekannt dafür, die Grenzen dessen zu sprengen, was bei einem Smartphone möglich ist, aber das hier sieht mehr nach einem Wartungsjahr für die Galaxy Reihen aus: Dinge beibehalten, die funktioniert haben und gescheiterte Versuche beseitigen, und so ein verbessertes Produkt schaffen.
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Was die Reparierbarkeit des S21 angeht, sieht es allerdings im Vergleich zu vorherigen Generationen nicht unbedingt nach einer Verbesserung aus ...
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Das Samsung Galaxy S21 erhält 3 von 10 Punkten auf unserem Reparierbarkeits-Index (10 ist a einfachsten zu reparieren):
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Alle wichtigen Schrauben sind Kreuzschlitzschrauben, deren Länge und Größe identisch ist, was eine Reparatur vereinfacht.
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Viele Komponenten sind modular und können unabhängig voneinander ausgetauscht werden, aber das fehlende modulare Displaykabel und die Rückabdeckung aus Polycarbonat des normalen S21 sind ein Rückschritt.
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Die Rückabdeckung ist festgeklebt und schwer zu entfernen, die neue Erhöhung um die Kante der Kamerabeule erschwert es noch zusätzlich.
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Akku- und Displayaustausch sind nach wie vor komplizierte Reparaturen, da beide Komponenten stark verklebt sind und sehr viel zerlegt werden muss, um an sie zu gelangen.
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19 Kommentare
my S21Ultra5G has AMR64-v8a. is that still true S21Ultra?
Yep. ARM64 is an CPU architecture. Qualcomm 888 or Exynos 2100 has the same arch.
This looks like so informative and effective post for me. Thanks for sharing such content.