Einleitung
Die MacBook Pro Serie wurde vereinfacht. Oder trügt der Schein etwa? Das 13" Modell gibt es weiterhin in zwei Formaten, aber sie sind kaum voneinander zu unterscheiden, der einzige Hinweis ist die Anzahl der Anschlüsse. Hat Apple das Einstiegsmodell beibehalten und irgendwie Platz für eine Touch Bar gefunden oder ist dieses neue Modell eine vereinfachte Version des bestehenden (teuren) Touch Bar Designs? Oder handelt es sich um etwas völlig Neues? Lasst uns das Teil mal kräftig durchschütteln, dann werden wir schon sehen, was dabei herausfällt.
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Werkzeuge
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Bevor wir richtig loslegen hier erst einmal ein Blick auf die technischen Daten dieses Modells:
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13,3” IPS “Retina” Display mit LED Hintergrundbeleuchtung und einer 2560 × 1600 Auflösung (227 dpi), P3 Farbspektrum
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1,4 GHz quad-core Intel Core i5 (Turbo Boost bis zu 3,9 GHz) mit integriertem Intel Iris Plus Graphics 645
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8 GB 2133 MHz LPDDR3 Arbeitsspeicher
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128 GB, 256 GB, 512 GB, 1 TB oder 2 TB PCIe-basierende SSD
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Zwei Thunderbolt 3 (USB-C) Anschlüsse mit Unterstützung für Aufladen, DisplayPort, Thunderbolt, USB 3.1 der 2. Generation
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Apple T2 Koprozessor
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Es ist schön, dass die Kopfhörerbuchse wieder da ist, selbst wenn sie da so ganz einsam herumhängt. (Zwei Anschlüsse plus eine Kopfhörerbuchse ist doch ein bisschen knauserig bei einem "Pro" Gerät, nicht wahr?)
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Der Öffnungsvorgang ist inzwischen ein alter Hut. Wir entfernen ein paar Pentalobe Schrauben und Klammern und schon können wir in das Innere des MacBook Pro spähen, das ... dem älteren Modell mit Funktionstasten tatsächlich auch hier überraschend ähnlich sieht.
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58,3 Wh Akkuleistung - das sind nur wenig mehr als die 54,5 Wh vom alten Modell mit Funktionstasten. Vielleicht ist es ja damit möglich, die ursprüngliche Akkulaufzeit von 10 Stunden trotz der zusätzlichen Touch Bar, dem Touch ID Sensor und dem T2 Chip beizubehalten.
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Dieser Akku ist sogar größer als der 58,0 Wh Akku im teureren 13" Modell, das mehr Kerne und TDP anzutreiben hat.
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Um neben der Touch Bar Platz für den Touch ID Sensor zu machen, hat Apple anscheinend das Wärmerohr links von der Abluftöffnung etwas verkleinert. Zum Vergleich ist hier die Funktionstasten-Version von 2016 (oben) und das diesjährige Modell (unten).
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Ist das ein Grund zur Sorge? Bei diesen ultra-dünnen "Pro" Laptops scheint der Kühlvorgang sowieso schon etwas zu kurz zu kommen. Die 15 W TDP auf dem diesjährigen Prozessor ist nicht geringer als die von 2016.
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Mithilfe unseres Manta Driver Kits entfernen wir die Flachkopfschraube vom Akkustecker und trennen so die Stromversorgung.
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Wo sich im 2016er Modell eine modulare SSD befand, finden wir jetzt, nachdem wir einen Aufkleber abgelöst haben, nur eine festgelötete Abschirmplatte. Das ist zwar keine Überraschung, aber irgendwie doch enttäuschend, denn somit ist eine der letzten erweiterbaren Komponenten in der MacBook Pro Reihe endgültig verschwunden.
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Auch der Lautsprecher gegenüber vom Lüfter sieht im Vergleich zu seinem Vorgänger aus dem Jahr 2016 etwas ausgemergelt aus.
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Die Toningenieure von Apple haben ihre magischen Fähigkeiten schon oft unter Beweis gestellt, aber höchstwahrscheinlich kann selbst der größte Zauberer nicht die gleiche Tonqualität mit einem so viel kleineren Lautsprecher erzeugen.
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Die Lautsprecher sind nur mit ein paar Torx-Schrauben befestigt und einmal nicht festgeklebt, wie in so vielen anderen Modellen. Ein Austausch könnte fast nicht einfacher sein.
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Dieses modulare Thunderbolt Breakout Board kann gut aufgerüstet werden, beim letzten Mal waren sie am Logic Board festgelötet. Diese neue Konfiguration ähnelt mehr der restlichen modernen Pro Reihe.
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Ein Stückchen weiter werden wir mit einem weiteren modularen Meisterwerk belohnt: das Kopfhörerbuchsenmodul. Dieses Modul enthält die Kopfhörerbuchse, das Mikrofon und den Touch ID Stecker und kann ganz einfach ausgetauscht werden, ohne ein teures neues Logic Board.
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Dann heben wir mal das Logic Board an und schauen, was sich darunter versteckt:
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Intel SREZ2 Core i5-8257U Prozessor
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Apple APL1027 339S00604 T2 Koprozessor
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2x Samsung K4E6E304EC-EGCG 2 GB LPDDR3 RAM (insgesamt 4 GB auf dieser Seite)
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Toshiba TSB 42260 F1473 TWNA1 1914 64 GB Flash-Speicher
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Intel JHL7540 Thunderbolt 3 Controller
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338S00267-A0 (wahrscheinlich eine Apple PMIC)
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Und darunter ist sogar noch mehr:
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NXP 80V18 sicheres NFC-Modul
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Texas Instruments CD3217B12 und TPS51980B (wahrscheinlich Leistungsregler)
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2x Samsung K4E6E304EC-EGCG 2 GB LPDDR3 RAM (für 4 GB auf dieser Seite und insgesamt 8 GB)
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Toshiba TSB 42260 F1473 TWNA1 1914 64 GB Flash-Speicher (für ingesamt 128 GB)
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Cirrus Logic CS42L83A Audio Codec
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Intersil 95828A HRTZ X915HKB und 9240H1 8905FD
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Murata 1SA 339S00616 SS9521026 Bluetooth/Wi-Fi Modul
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Bei der Tastatur handelt es sich um das gleiche Butterfly Switch Design der Generation 3.5, das wir schon in der MacBook Pro Neuauflage im Mai entdeckt hatten.
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Es ist nicht ganz klar, ob Apple davon ausgeht, dass diese Tastaturen weiterhin Reparaturen benötigen werden, oder ob das einfach dazu dient, traumatisierte Kunden zu beruhigen, damit sie weiterhin Apple Produkte kaufen.
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Gerüchten zufolge will Apple dem Butterfly Design bald endgültig den Stecker ziehen und zu den zuverlässigeren Tastaturen mit Scherenmechanismus zurückkehren - wer weiss, vielleicht wird es ja auch eine Mischung aus beidem.
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Das war's erstmal! Wir haben auf jeden Fall ein paar Überraschungen in diesem MacBook Pro mit Dis-Function-Tastatur gefunden. Hier eine kleine Zusammenfassung:
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Die zusätzliche Touch Bar brachte ein paar Neuerungen: eine festgelötete SSD (schlecht), modulare Anschlüssen (gut), ein geschrumpfter Lautsprecher und Kühlkörper (was?!) und einem T2 Chip (Wildcard).
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Bei der Tastatur wurde auch das "verbesserte Material" eingesetzt, das MacBook wurde aber trotzdem sofort ins Serviceprogramm mit aufgenommen. Möglicherweise wird dieses Tastatur-Design auch bald wie ein Schmetterling davonfliegen.
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Das MacBook Pro 13" mit zwei Thunderbolt Anschlüssen erhält 2 von 10 Punkten auf unserer Reparierbarkeitsskala (10 ist am einfachsten zu reparieren):
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Das Trackpad kann ausgebaut werden ohne dass der Akku betroffen wäre.
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Proprietäre Pentalobe Schrauben sind weiterhin reparaturfeindlich.
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Die Akku-Baugruppe ist weiterhin sehr fest in das Gehäuse eingeklebt, was den Austausch dieses Verbrauchsartikels erschwert.
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Ein festgelöteter RAM schränkt sowohl das Aufrüsten als auch die Langlebigkeit ein.
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Die SSD kann nicht mehr ausgetauscht werden. Allerdings war es vorher ein proprietäres Laufwerk, daher ändert ein jetzt festgelöteter Speicher für den durchschnittlichen Bastler in dieser Hinsicht nicht viel.
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38 Kommentare
I love how professional these breakdowns have become over the years!
SSD chips do go bad over time; most vendors recommend total replacement after 240 gigabytes of overwrites per gigabyte of chip. Soldering down the SSD flash chips means these machines need Ball Grid Array rework when reconditioned for resale after lease return. Apple will be doing that rework, so we can maybe assume the ticklish microsurgery doesn't phase them?
Why solder them down in the first place? Because of the T2 chip. T2 is very…possessive of SSD memory.
But apple is not gonna do the repair beyond the warranty, so I don't believe it's a consolation that apple would do that repair when I buy computers to last me a decade. You seem even a bit optimistic about this.
QuincyMB -
I’m very curious about SSD failures over time. Are there are any stats out there? I’m talking about the high quality NAND used in the likes of Apple SSDs and not USB/SD-card failures.
biscuit -
Ya no. Nearly every consumer grade SSD comes with a 5 year warranty (or ~150 TBW per 250 GB). An SSD will last for decades without issue or loss of space. Modern SSDs eclipse traditional HDDs and even those these days can last a good chunk of time (my NAS is purring and it’s HDDs are about 6 years old).
When you say “most vendors” I’m sure you meant to say no one. People have long been crunching theoretical usage patterns in most general consumer usage against SSDs and have figured they’ll last something like 15 years, give or take. Obviously it depends on your usage pattern, but if you wrote 20 GB per day, every day for the life of drive, you’ll hit the manufacturers estimates in ~ 20 years (150 TBW per 250 GB). And that’s the bottom end. So at the bare minimum, with even aggressive usage (45GB a day), you’re likely going to see 10 years, easy. That’s if the drive dies right at 150 TBW/250GB, which is pretty %#*@ unlikely.
Tiem -
@Tiem, you must work for APple as you’re trying to stand proud on false data. That’s Apple marketing style 100%. So..let’s clear the air before your willful misuse of data spreads as ignorance. • 60 to 150 TBW , which takes your 20 yr span and cut is down to about 7. • ..So a SPAN of 7-20 years. • ..I won’t go on about the rest of your abuse of information relay with puffed chest ego writing. • ..SSDs can fail -> making a $40-$100 fix into a $1000 apple repair. (sarcasm with a smile in good fun: … Or am I wrong and it’s a possible death trip to !&&* where Apple swoops in and saves you for $1000 ?) USE FULL & REAL DATA! — Enjoy your week everyone!
RECOMMENDED UPGRADE FROM BASE WOULD BE RAM OR PROCESSOR ? Thanks guys
Yolo -
Ram, processor bump isn’t that significant. More ram will help it feel snappier after you have more background tasks going.
Both, you can’t decide later on. But if you really are pushed for one, do the RAM, or better still the SSD size.
Totally RAM for sure.
pop -