Apartheid

Hendrik Frensch Verwoerd stammte aus Amsterdam. Er arbeitete in Südafrika für eine Zeitung und wurde später Politiker. Als Chef der Regierung von Südafrika erklärte er: Apartheid sei eine „Politik der guten Nachbarschaft“. So nannte er es, wenn man den Schwarzen befahl, wo sie wohnen durften und wo nicht.

Die Apartheid war eine Zeit in der Geschichte von Südafrika. Gemeint ist, dass der Staat in dieser Zeit die Rassen voneinander trennte. Die herrschenden Weißen hatten viel mehr Vorteile und Rechte als die anderen Menschen im Land. Das Wort Apartheid kommt aus der südafrikanischen Sprache Afrikaans. Es bedeutet etwa „Anders-sein“. Weil Südafrika lange Zeit über Namibia herrschte, gab es die Apartheid auch dort.

Die Apartheid begann nach dem Jahr 1900. Zwischen 1940 und 1980 war sie am schlimmsten. Im Jahr 1994 wechselte die Regierung und Nelson Mandela kam an die Spitze des Staates. Damit wurde das Ende der Apartheid ausgerufen.

Schon vor der Apartheid behandelten Weiße in Südafrika die Nicht-Weißen schlechter. Als nicht-weiß galten Menschen mit dunkler Hautfarbe oder solche aus Asien. Im Jahr 1948 gewann eine bestimmte Partei die Wahlen in Südafrika: die Nationale Partei. Sie übernahm die Regierung und führte die Trennung der Rassen und die Benachteiligung der Nicht-Weißen überall ein.

Es gab in Südafrika Menschen, die sich gegen die Apartheid wehrten. Ein Beispiel war Nelson Mandela. Aber auch in anderen Ländern fand man die Apartheid überhaupt nicht gut. Etwa in Großbritannien und Deutschland riefen Demonstrationen die Menschen auf, keine Früchte aus Südafrika zu kaufen.

Die Regierung der Nationalen Partei in Südafrika gab schließlich auf. Sie verstand, dass die Apartheid dem Land schadete. Im Jahr 1989 wurde Frederik Willem de Klerk neuer Chef der Regierung. Schritt für Schritt schaffte man die Apartheid ab. Im Jahr 1994 wurde Nelson Mandela neues Staatsoberhaupt von Südafrika.

Wie lebte man in der Zeit der Apartheid?

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Homeland
Schilder aus der Zeit der Apartheid. Das obere Schild handelt von einer Bar, einer Kneipe. Das untere Schild sagt, dass dort nur Weiße hinein dürfen. Beide Schilder sind in den zwei Amtssprachen, die Südafrika damals hatte: Englisch und Afrikaans. Heute sieht man diese beiden Schilder im Apartheidsmuseum in der Stadt Johannesburg.

Jeder Südafrikaner gehörte damals einer von vier „Gruppen“ an: Weiße, Schwarze, Asiaten und Farbige. Für jede Gruppe galten andere Regeln. Die Weißen befahlen den anderen Gruppen, wo sie wohnen durften. Sie wiesen ihnen sogar eigene Gebiete zu, die nannte man „Homelands“. Die Gruppen sollten auch getrennt voneinander leben und arbeiten. Es gab Berufe, die nur Weiße ausüben durften und andere, die die Farbigen erledigen mussten. Das nannte man die große Apartheid.

Die kleine Apartheid trennte einzelne Gebäude und Einrichtungen. Schulen, Krankenhäuser, auch öffentliche Busse und Toiletten waren nach Rassen getrennt. Die Einrichtungen für die Schwarzen, Asiaten und Farbigen waren normalerweise schlechter als die für die Weißen.

Außerdem durfte man in Südafrika nicht einfach heiraten, wen man wollte. Weiße durften nur Weiße heiraten, keine Schwarzen, Asiaten oder Farbigen. Wenn zum Beispiel eine weiße Frau und ein schwarzer Mann sich trotzdem liebten und beisammen waren, konnten sie bestraft werden.



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