Deutsche Währung

Die Rückseite des 50-Mark-Scheins zeigte das Holstentor in Lübeck.

Die deutsche Währung ist heute der Euro, also die gleiche Währung die es in fast ganz Europa gibt. Der Euro gilt seit dem Jahr 1999. Davor hatte Deutschland seine eigene Währung. Dieses Geld hatte verschiedene Namen und funktionierte auf unterschiedliche Weise. Eine gemeinsame Währung hatte Deutschland erst dem Jahr 1871.

Während Jahrhunderten gab es in Deutschland viele verschiedene Staaten. Sie hatten eine eigene Währung oder schlossen sich einer fremden Währung an. Die Münzen hatten je nach Wert Bezeichnungen, die wir heute aus Sprichwörtern kennen: Heller, Pfennig, Deut, Kreuzer, Groschen oder Batzen. Seit Beginn der Neuzeit, vor etwa 500 Jahren, gab es den Reichstaler. Ein solcher Taler sollte eine bestimmte Menge an Silber enthalten. Geprägt wurden die Münzen aber von den einzelnen Staaten, nicht vom Heiligen Römischen Reich. Darum sahen sie unterschiedlich aus. Außerdem enthielten sie mit der Zeit immer weniger Silber.

Seit dem Jahr 1871 war Deutschland ein einiges Land, das Deutsche Kaiserreich. Schon bald bestimmte ein neues Gesetz, was für eine Währung man verwenden wollte. Das Geld erhielt den Namen Mark. So hieß im Mittelalter schon eine Maßeinheit. Für eine Mark gab es 100 Pfennige. Für den Wert orientierte man sich am Gold.

Während der Inflation fiel der Wert des Geldes so rasch, dass die Geldscheine einfach mit dem neuen Wert überdruckt wurden. Hier wurde aus einem Tausend-Mark-Schein ein Milliarden-Mark-Schein.

Nach dem Ersten Weltkrieg war das Geld kaum noch etwas wert: Der Staat hatte immer mehr Banknoten und Münzen herausgegeben. Es gab so viel Geld, dass man dafür kaum mehr etwas Wertvolles kaufen konnte. Einen solchen Zerfall des Wertes nennt man Inflation. Die hat man im Jahr 1923 mit einer neuen Zentralbank und einer neuen Währung beendet, der Rentenmark. Kurz darauf kam noch die Reichsmark hinzu.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Reichsmark auch nichts mehr wert. Deshalb tauschten die Menschen Waren gegen andere Waren, so wie früher, als es noch kein Geld gab. Vieles konnte man nur auf dem Schwarzmarkt bekommen. Es gab sogar eine sogenannte Zigarettenwährung. Das heißt, dass damals Zigaretten wie eine Art Geld benutzt wurden. Im Jahr 1948 führten die Westmächte USA, Großbritannien und Frankreich in ihren Besatzungszonen die D-Mark ein. Die Geldscheine wurden in New York gedruckt und dann in Kisten heimlich nach Deutschland gebracht. Jeder Mensch bekam 40 Mark als Startgeld. Plötzlich gab es in den Läden wieder alles Mögliche zu kaufen. Das wird als Beginn des deutschen Wirtschaftswunders betrachtet.

Die Sowjetunion aber ließ in ihrer Besatzungszone die D-Mark nicht zu. Deshalb gab es in Ostdeutschland ab dem Jahr 1949 die Mark der DDR. Diese war aber weniger wert als die D-Mark. Deshalb wurde in der DDR oft heimlich mit D-Mark gehandelt, weil damit auch Sachen gekauft werden konnten, die nicht in der DDR hergestellt waren. Im Jahr 1990, noch vor der Wiedervereinigung, wurde die Mark der DDR abgeschafft. Ab diesem Zeitpunkt war die D-Mark die Währung für ganz Deutschland. Seit der Einführung des Euro hat Deutschland keine eigene Währung mehr.



Zu „Deutsche Währung“ gibt es auch einen Artikel für Lese-Anfänger auf MiniKlexikon.de und weitere Such-Ergebnisse von Blinde Kuh und Frag Finn.

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