Fallschirm

Ein Fallschirmspringer in Polen: Für eine Show hat er sich eine polnische Flagge angehängt.

Der Fallschirm ist ein großes Tuch, das an Seilen befestigt ist. Diese Seile hat der Fallschirmspringer bei sich am Körper festgemacht, mit Hilfe von Gurten. Damit kann er aus großer Höhe auf die Erde springen. Trotz der Höhe landet er sanft und unbeschadet am Boden. Der Fallschirm sorgt dafür, dass man weniger schnell fällt als normal.

Wenn jemand von einem Turm oder aus einem Flugzeug springt, würde er das normalerweise nicht überleben. Die Schwerkraft zieht alles in Richtung Erdboden. Ein Mensch oder ein Gegenstand wird zunächst immer schneller, bis er eine bestimmte, hohe Geschwindigkeit hat. Beim Aufprall stirbt man oder wird zumindest schwer verletzt.

Der Fallschirm besteht aus einem sehr festen und leichten Stoff und Seilen. Das alle trägt der Fallschirmspringer zuerst in einer Art Rucksack am Rücken. Beim Fallen öffnet er den Rucksack. Der Fallschirm entfaltet sich durch den Luftzug. Der Widerstand an der Luft sorgt dafür, dass der Fallschirmspringer langsamer fällt.

Wozu hat man den Fallschirm erfunden?

Eine amerikanische Raumkapsel im Jahr 1971. Drei Astronauten flogen auf den Mond und kehrten zur Erde zurück. Die Fallschirme sorgten dafür, dass ihre Raumkapsel nicht allzu hart auf dem Wasser aufprallte.

Schon in der Zeit der Renaissance hat man sich vorgestellt, wie ein Fallschirm funktionieren könnte. Das war vor über 500 Jahren. Allerdings wurde damals wohl noch keiner gebaut.

Das änderte sich um das Jahr 1800, also vor etwas über 200 Jahren. Damals baute man die ersten Heißluftballone nach Art der Brüder Montgolfier. Man stieg mit solchen Ballonen in die Luft und machte sich Sorgen: Wie käme man sicher wieder auf den Erdboden, falls der Ballon plötzlich abstürzen würde?

Der erste Fallschirmsprung fand im Jahr 1783 statt. Das war wenige Wochen nach dem ersten Flug mit dem Ballon der Brüder Montgolfier. Louis-Sébastien Lenormand sprang allerdings noch von einem hohen Turm. Es dauerte aber noch etwa hundert Jahre, bis es Fallschirme gab, so wie wir sie heute kennen: als Tuch in einem Rucksack.

Man weiß heute nicht immer genau, was sich die ersten Leute gedacht haben, die von einem Fallschirm geträumt haben. Einige waren sicher vor an der Wissenschaft dazu interessiert. Man wusste lange Zeit wenig, was Luft genau ist oder wie das Fliegen der Vögel funktioniert.

Als die ersten Heißluftballone erfunden wurden, wollte man Fallschirme für die Sicherheit. Das wurde später noch viel wichtiger. Im Ersten Weltkrieg hat man zum ersten Mal mit vielen Flugzeugen gekämpft. Das war gefährlich, weil Flugzeuge auch abgeschossen werden konnten.

In den Kriegen hat man sich eine besondere Art von Soldat ausgedacht. Solche "Fallschirmjäger" werden mit einem Flugzeug über das Land des Feindes gebracht. Die Soldaten springen dort ab. So kann man rasch die eigenen Soldaten irgendwo hinbringen, oft unbemerkt. Dort richten sie Schaden an oder bereiten einen Angriff vor.

Gibt es Fallschirmspringen auch als Sport?

Dieser Gleitschirm hat sich bereits durch den Wind geöffnet. Der Sportler wird sich gleich umdrehen, einige Schritte in Richtung Tal laufen und dann abheben.

Es gibt noch einen anderen Grund, mit einem Fallschirm zu springen: Vielen Leuten macht es großen Spaß. Das Fallen aus großer Höhe ist ein Nervenkitzel. Man spürt während des Fallens eine Art Schwerelosigkeit, wie im Weltraum.

Darum ist Fallschirmspringen ein richtiger Sport. Manche Fallschirmspringer springen gemeinsam und halten sich beim Fallen an den Händen fest, bilden Kreise und so weiter. Andere führen Wettbewerbe durch, wer am genausten in einem Ziel landen kann.

Man kann auch springen, wenn man sich nicht so gut damit auskennt: Dann wird man von einem erfahrenen Fallschirmspringer Huckepack genommen und fällt mit ihm, auf seinem Rücken angeschnallt. Das nennt man einen Tandem-Sprung.

Noch neuer als Fallschirme sind Gleitschirme. Man kann sie viel besser steuern. Viele Sportler starten auf einem Berg, indem sie einfach losrennen in Richtung Tal. Dadurch öffnet sich der Schirm. Wenn der richtige Wind weht, können diese Sportler stundenlang einer Bergflanke entlang hin- und herfliegen und landen erst im Tal unten, wenn sie dies wirklich wollen.



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