Engstirnigkeit
Engstirnigkeit ist eine weitestgehend unheilbare Krankheit aus dem Formenkreis der Idiotien. Sie ist in einer milden Form weit verbreitet, wird jedoch nur selten erkannt, da sie leicht mit der als harmlos geltenden Anomalie "gesunder Menschenverstand" verwechselt wird. Sie äußert sich meistens in der Wahnvorstellung, dass erwas, das unüblich ist, schon allein, weil es unüblich ist, verwerflich sein müsse. Wie bei allen Wahnvorstellungen, ist dem betroffenen Subjekt der dem Wahn zugrundeliegende Denkfehler nicht bewusst und wird von ihm beharrlich geleugnet, wenn man es damit konfrontiert.
- Andere Gescheite behaupten, dass Engstirnigkeit keine spezifische Krankheit der Idioten ist, sondern nur ein Symptom, eine Fehlentwicklung, die man auch bei hochintelligenten Menschen, wie z.B. den sogenannten Fachidioten feststellen kann. Das Traurige dabei ist, dass diese Fehlentwickelten ihren gesunden Menschenverstand bewusst ausschalten können. Diese Fehlentwicklung kann unbestritten zu einem irreparablen Zustand führen, den man durchaus als Krankheit bezeichnen könnte.
Entstehung und Bekämpfung
In seiner milden wie auch in einer ausgeprägteren Form entsteht für das - meist chronisch - erkrankte Individuum kein Leidensdruck, jedoch kann sein soziales und gesellschaftliches Umfeld hierdurch stark belastet werden, weshalb man diese Seuche durch mutiges Anders-Sein oder präventiv durch eine tolerante und intellektuell anregende Erziehung bekämpfen sollte, zumal diese Krankheit hoch ansteckend ist.
- Eine andere Hypothese besagt, das ein gebürtiger Idiot ein Idiot ist und sonst nichts, egal ob er nun engstirnig ist oder einen Wasserkopf hat. Idioten leiden nicht; sie sind glücklich. Also braucht man nichts bekämpfen oder therapieren wollen. Das wäre völlig sinnlos.
- Bei intelligenten Engstirnigen (Fachidioten, Politiker, Feindbildmaler, Gutmenschen) ist es anders. Sie sind oftmals Opfer ihrer Eigenliebe (Narzissmus), ihrer Selbstherrlichkeit und unterschiedlichster gesellschaftlicher Zwänge. Sobald man sie bekämpft errichten sie an ihrem geistigen Horizont eine undurchdringliche Wagenburg. Gelänge es eine Bresche in diese Wagenburg zu schlagen, würden sie diese unverzüglich wieder schließen. Jedweder Kampf wäre auch hier sinnlos.
Allerdings leiden diese Menschen und es gibt deshalb die vage Hoffnung, dass diese bedauernswerten Gestalten freiwillig, durch Reaktivierung ihres gesunden Menschenverstandes, aus ihrer Wagenburg ausbrechen könnten, wenn sie nur wollten.
Sonstiges
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die hoch signifikante Komorbidität mit der Krankheit "beschränkter Horizont": Engstirnigkeit führt aufgrund der damit verbundenen Einengung des Gesichtsfeldes meist rasch zu einem beschränkten Horizont. Manche Forscher glauben allerdings auch, dass erst der beschränkte Horizont auftritt und dieser dann in der Folge die Engstirnigkeit hervorruft. Als gesichert kann jedoch gelten, dass beide Krankheiten meistens gemeinsam auftreten.