Führerprinzip

Das Führerprinzip ist für den Einzelnen eine unheimlich praktische Art und Weise, ungestraft so ziemlich jedes Verbrechen zu begehen, ohne dafür gerade stehen zu müssen, weil "der Führer" ja von "oben" die Anweisung dazu bekam und die Nichterfüllung für ihn ausgesprochen unangenehme Konsequenzen gehabt hätte.

Wesentlich beim Führerprinzip ist, dass man möglichst weit "oben" sitzt, da es eine spezielle Unterunart des Radfahrerprinzip darstellt (nach oben buckeln, nach unten treten). Und beim Treten ist bekanntlich Geben seeliger als Nehmen.

In der Politik ist das Führerprinzip weitestgehend abgeschafft, weil erkannt wurde, dass die Getretenen dies üblicherweise nicht so toll finden und darunter die Effizienz leidet, und irgendwann wird der Führer dann von den Getretenen endlich dorthin getreten wo der Pfeffer wächst.

In der Wirtschaft hingegen ist es durch Konzerne erfolgreich auf die nächste Stufe gehoben worden. Dort wird im Prinzip genauso verfahren wie in geführten Staaten, und der einzelne putzt sich problemlos ab wenn er kaltlächelnd mal eben einige tausend Menschen auf die Straße tritt. Hier ist es allerdings so, dass der Führer dieser Wirtschaftsdiktatur nach erfolgtem Zusammenbruch nicht aufgehängt wird sondern mit einer dicken Abfindung in den verdienten Vorruhestand geschickt wird. Hier kommt dann meist auch die Umkehrung des F. zum Tragen, wenn irgendein Wirtschaftsskandal, eine Bestechung oder sonstige unlautere Methoden zur Auftrags- oder Materialbeschaffung aufgedeckt werden, bei denen dann plötzlich sämtliche Konzernführer ahnungslos sind, und schockiert darüber, was ihre Untergebenen alles verbrechen im Namen der Firma. Wobei man sich halt doch fragt, wie es sein kann, dass die Chefs nicht wissen was in ihrer Bude so vorgeht.

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