Gesichterparty

Der Nickname auf Gesichterparty besteht zumeist aus fünf wichtigen Komponenten:

• Der eigentliche Spitzname, jedenfalls sehr stilvoll und vielsagend, z.B. Feuerzeug oder Schnecke
• Umschnörkelungen und Verdialektisierungen des Namens, z.B. f0i4ZoIg bzw. sChnäGgO
• Einer Vorsilbe wie "sexy", "cool", "funny", "süße" etc., die oft ebenfalls verunstaltet wird.
• An diesen Namen wird nun eine Zahl angehängt. Sei es das Geburtsjahr, das SIM-Passwort, die Telefonnummer oder einfach eine fortlaufende Nummerierung, da schon ca. 20 Personen den selben Nickname benutzen
• Neuerdings ist es auch Cool die letzten 3 Ziffern seiner Postleitzahl an seinen Nickname anzuhängen wie z.B. 125
• Schließlich kommen die unumgänglichen Verzierungen um den Namen herum. Das Resultat sieht dann folgendermaßen aus: .-=sÜzZe_sChnäGgÖö94=-. oder '|fuNniii'|'f0i4ZoIg123|'

Zu allererst kommen natürlich noch tausende Infos über den User in sein Profil. Dann folgen diverse Songtexte, Gedichte und andere Texte. Schließlich dürfen in einem niveauvollen Gesichterparty-Profil natürlich nicht die zahllosen Zeichen-Bilder, die meist aus dem Profil des besten Freundes /der besten Freundin kopiert werden, fehlen.

Jeder darf sich eins der sechs vorgefertigten Designs auswählen. Es gibt dabei:

• Das "boys"-design: hellblau, mit einer computergenerierten Frau mit Bikini im Hintergrund
• Das "girls"-design: ganz ganz viel rosa und pink
• Das "Emo"-design: Kombination aus ganz viel schwarz mit ebensoviel pink
• Das "Metal"-design: Im Hintergrund eine nicht identifizierbare Textur, die wahrscheinlich einen Lederharnisch oder einen Drachen darstellen soll. Ansonsten schwarz, mit diversen Anlehnungen an Pop-Metal-Bands
• Das "Rock"-design: Eine Gitarre im Hintergrund, ansonsten weiße Umrisse von vermutlich toten Musikern, deren Leichen gerade vom FBI untersucht werden.
• Das "70er"-design: lauter bunte Kringel, vorzugsweise rot-gelb, die sich so ineinander verweben, dass man kaum etwas lesen kann. Dieses Design ist nicht dazu gedacht, das Profil zu verzieren, sondern um den Besucher zu verwirren und ihn unter Hypnose dazu zu bringen, den Link zum Profil weiterzuschicken

Jeder durchschnittliche, gegebenfalls auch schon pubertierende Teenager, stellt seine Fotos in sein Profil. Dabei handelt es sich um:

• Mit dem Handy aufgenommene Fotos von der Lieblingsband im Konzert (auflösung: 30x10px, Helligkeit tendiert gegen 0)
• Ein eigenes Bild, mit Omas Digitalkamera aufgenommen, wurde in Paint bearbeitet und nun findet sich das Gesicht von Bill neben dem Eigenen. Das ganze natürlich in für Paint typischen hohen Qualität, selbstverständlich hochauflösend, perfekt belichtet und perfekt gemacht)
• 20mal fast das selbe Bild immer mit der besten Freundin
• verschiedene Urlaubsfotos (oft mit analoger Kamera fotografiert, eingescannt, mit Paint nachbearbeitet, als PDF gespeichert, per Powerpoint extrahiert und dann als 24-Farben-Bitmap gespeichert)
• 3000x1000px Fotos, die auf 1523x4832px skaliert wurden
• Fotos, die so von oben herab geschossen wurden, dass man fast nur die Haare sieht und die Füße etwa so groß erscheinen wie die Nase
• peinliche Partyfotos mit Dutzenden von betrunkenen Leuten
• Landschaft, ganz ganz viel Landschaft. Ob aus dem Urlaub oder dem Internet, Fotos, die keine Sau braucht

Chatmedien wie ICQ und MSN sind ganz klar veraltet. Auch Telefon und E-Mail werden immer mehr verdrängt. Statt sofort eine Antwort zu wollen, schreibt man lieber ins Gästebuch des anderen, so dass auch jeder lesen kann "wie lüüüüb ich dich hab". Natürlich schreibt niemand in sein eigenes Gästebuch, deswegen wurde dieses Feature auch deaktiviert. So kommt es nicht selten vor, dass User a in das Gästebuch von User b eine Frage schreibt, User c fragt dann, was das "jop" bedeuten soll, dass die Antwort auf die Frage von User a war, worauf User d eine Theorie aufstellt und User c in das Gästebuch von User d schreibt, dass dieser Theorie nicht glaubt. User d schreibt nun in das Gästebuch von User c, dass die Theorie stimmt, worauf User b fragt, welche Theorie gemeint sei.

Dann gibt es noch die Fakes die man in 3 Kategorien unterteilen kann:

• eins Die, die anderen vormachen wollen wie beliebt sie doch sind in dem sie bei ihrem richtigen Profil ins Gästebuch schreiben.
• zwei Die, die ihre eigene Meinung durch andere Accounts verstärken wollen, obwohl es die selbe Person ist.
• drei Die, die einen Fake brauchen, weil sie keinen Mut haben sich mit ihrem echten Account mit den Admins und anderen hochergestellten Leuten anzulegen.

• Siehe auch Fake (Internet)