Jambus
Jambus, der, motorisierter Hohlraum mit Möglichkeit zum Jammen, wie sich möglicherweise aus dem Namen dieses Artikel herauslesen lässt.
Entstehung
Ist es nicht fies? Jeder Popstar, der das hier liest, wird es bestätigen können! Da entdeckt man ein Instrument seiner Wahl, bricht die Lehre zum Friseur ab und beschließt, doch lieber berühmt zu werden. Wenn man sich durch gefühlte 100 Ablehnungen schnöseliger Produzenten gequält hat, locken endlich die erhofften Verführungen des Showgeschäfts: Drogen, Verlagerung der Nachtruhe um circa. 6 Stunden nach hinten und leichte Mädchen im Überfluss.
Doch mit steigendem Erfolg bohrt sich auch die Realtität in das Leben der Musiker und man stellt fest, dass man seine Zeit entweder in einem karg möbilierten Tonstudio, auf der Bühne, im Tourbus oder – aus Mangel an Kontaktmöglichkeiten zu Liebespartnern - allein und todmüde im Bett verbringt. Auch der Versuch der Aufgabelung von Gespielinnen am Straßenrand zum Zwecke der Autoerotik scheitert wegen zu vieler Paparazzi und der Tatsache, dass ebengenannte auch ein zu Hause besitzen, auf Grund des hohen Programms aber keine Rückfahrt bekommen....
Eins steht jedenfalls fest: Den armen Popstars muss geholfen werden, ihre künstlerische Freiheit ist in Gefahr, und damit die gesamte Musikbranche, wen interessieren da bittenschön die Paar schwedischen Piraten? Da Promis aber über ein gehöriges Maß an finanzieller Potenz verfügen, fanden sich streng nach ökonomischen Modellen sofort Anbieter, die das Leben der Stars etwas aufzumotzen versuchten. Aus der bekanntlich hohen Menge dieser auf Luxusklasse spezialisierten Unternehmen stach besonders eines hervor, die Bustours GMBH & Co KG, “Jeder Bus von uns ist eigene Kunst“ mit einer Kombination aus Tonstudio und Tourbus, einem Bus zum Jammen, dem Jambus.
Vorteil
Das Echo war gewaltig! Wer denkt, es würde den Promis etwas ausmachen, in den Lagerraum ihrer Instrumente gepfercht zu werden, der irrte! Sie konnten der vorher so langweilige und sinnlos vergeudete Aufenthalt im Tourbus endlich zum Schreiben und praktischen Einüben ihrer neu geschriebenen Meisterwerke, die Zeit zu Hause endlich zu Kopulation und Aidsinfektion genutzt werden. Außerdem ist es ja immer noch besser, jammend wachsam zu sein als unschuldig in seiner Koje zu pennen, wo das enden kann, davon vermag Cliff Burton von Metallica ein Lied zu singen....
Ein weiterer Vorteil ist, dass die blöde Tussi auf beim Anmoderieren des Titels auf Platz 87 der „Viva Top 100“ wieder voller Inbrunst und unter 16-facher Verwendung der Worte „Yeah“, „Echt“ und „nämlich“ darüber berichten kann, an ach wie vielen Orten dieser Track doch entstanden ist, und anschließend das Konzert-T-Shirt, von dem sie die vielen Namen abgelesen hat, zum Verkauf anbieten.
Auch der Umweltschutz ist ein weiterer Vorteil! Um sein Image zu verbessern, muss jeder Promi sich ja irgendwie weltverbessernd betätigen, sei es, das er sein Geld fetten afrikanischen Diktatoren zukommen lässt oder sein umweltpolitisches Gewissen nach all den Lichteffekten und Luxusautos beruhigt. Also bedient man sich – wenn man schon um die ganze Welt reist – wenigstens eines Busses, um zum Konzert zu kommen, diese Verkehrsmittel werden ob ihrer Umweltfreundlichkeit gelobt... Selbst die Stromverschwendung eines Autoradios für den Fahrer erübrigt sich...
Reaktion der Künstler
Die Hauptreaktion stellt dar, dass der Jambus in jedem zweiten Songtext verwendet, aber einige Musiker haben die Inspirationsbühne des Jambusses genutzt, um die Huldigung ihres Gefährt durch den multimedialen Fleischwolf der Verliedlichung zu drehen.
- „Weiter, weiter, ins Verderben, wir müssen leben, bis wir sterben“ – Rammstein (aber ziemlich schlechtes Beispiel)
- “Komm, wir fahren nach Amsterdam“ – eine unbedeutende Schlagersängerin namens Cora mit dem spontanen Antreten einer Konzertreise
- “King of the Road“ – noch so ein unbedeutender Schlagersänger
- “Runde Verse statt wunde Ferse“ – Werbeabteilung von Bustours GMBH & Co KG, gewohnt witzig und grammatikalisch korrekt.