Jammerhaken

Der Jammerhaken (lat. hebulus tremuli) ist eine der revolutionärsten Modifikationen der elektrischen Gitarre und findet seit seiner Erfindung (ca. 270.000 v. Chr.) großen Anklang bei Gitarrenjunks und Gitarrendealern.

Vorkommen

Der Jammerhaken ist seiner Natur nach ein Hebel, doch gehen von ihm tausendfach höhere Kräfte aus, als vom gemeinen Hebel im römischen Reich. Seine Kräfte ziehen den Benutzer in einen Bann, der vergleichbar einer Sucht ist. Gefördert wird das ihm immanente Suchtpotential schon aufgrund der Tatsache, dass der E-Gitarrist buchstäblich beim Gitarrespielen unter Strom steht. Einmal auf den Jammerhaken gekommen, hängt man sprichwörtlich am Haken und kommt von der Gitarre nicht mehr los. Der Jammerhaken ist damit zumindest für Gitarristen eine ernstzunehmende Gefahr und führt als Einstiegsdroge nicht selten auch zur Heroinabhängigkeit und virtuoser Verwahrlosung.

Vermarktung

Nichts desto trotz stellen nach wie vor alle mehr oder weniger namhaften Gitarrenbauer aus aller Welt ungehindert Jammerhakensysteme her und verbauen diese in harmlos aussehende Gitarren. Diese werden dann als Musikinstrumente deklariert und unproblematisch an Zoll- und Drogenfahndung vorbei auf dem Markt angeboten.

Wirkungsweise

Durch Einsatz des Jammerhakens können die durch Schwingen der Saiten erzeugte Schallwellen gedehnt, verkürzt oder verbogen werden, was von sphärischen über toximixolydischen bis hin zu kakophonischen Klängen führen kann. Physiker sprechen von Schallwellendeformierung bzw. Soundkontermination.

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Bedeutenden Wissenschaftlern der WGHHO (World-Guitar-Hero-Health-Org.) ist es unter Einsatz ihres Lebens während und kurze Zeit nach Woodstock gelungen, das Zusammenspiel der Schallwellendeformierung und der zeitgleich stattfindenden Motorikausfälle des Jammerhaken-Users sowie seiner Zuhörer im Selbstversuch zu untersuchen. Das Ergebnis der Studie ist so verblüffend wie einfach. Mit dem erstmaligen Betätigen des Jammerhakens wird eine Schallwellendeformation ausgelöst die unmittelbar über das Ohr das zentrale Nervensystem angreift. In seiner Not löst das Stammhirn einen epileptischen Anfall als lebenserhaltende Maßnahme aus. Dieser Anfall führt zu weiteren Betätigungen des Jammerhakens, was wiederum zu einer nicht enden wollenden Kettenreaktion führt, die nur durch das zufällige Abbrechen des Jammerhakens oder den plötzlichen Sturz von der Bühne unterbrochen werden kann.

Die motorischen Ausfälle der Zuhörer geben der Wissenschaft nach wie vor Rätsel auf, da diese nicht mit dem Jammerhaken in Kontakt geraten und daher eine Kettenreaktion ausgeschlossen ist. Es ist aber wohl davon auszugehen, dass die Ausfälle im Wesentlichen auf Drogenunterversorgung und damit auf Entzugserscheinungen zurückzuführen sind. Teile der Wissenschaft vertreten die These, dass die Zuhörer die Symptome in einer Art Massenhysterie simulieren, um ihrem Musikeridol zu huldigen und Anerkennung in ihrer Randgruppe zu erlangen.

Sozialpolitische Bedeutung

Seit den 80ern spricht sich die WGHHO offen für ein Verbot der Stromerzeugung aus. Nur so sei die Verbreitung der Toximixolydistremologitis zu verhindern und auszumerzen. Da trotz intensiver Bemühungen ein Impfstoff gegen TMLTG bis heute nicht gefunden wurde und Strom für das Leben in der Gegenwart unverzichtbar ist, hat sich nunmehr eine Mehrheit im deutschen Parlament für ein Gesetz zum Verbot von E-Gitarren und Tonträgern mit E-Gitarrenmusik gebildet und das AGG (Antigitarrengesetz) verabschiedet. Es bleibt abzuwarten, ob der Bundesrat zustimmt. Sollte eine Zustimmung erfolgen, so dürften Veranstaltungen wie Rock am Ring, Dynamo und Wacken bald in die Annalen der Geschichte eingehen.

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