Kneipentour
Eine Kneipentour ist laut Knigge von 1867 (oder noch früher) ein Ausflug mit mindestens zwei Personen, vorzugweise von unterschiedlichem Geschlecht für die Stunden nach dem Alkoholabusus (Bewusstseinverlust durch zu starken Alkoholkonsum), bei dem am Ausflug teilnehmende Personen schon allein durch die Auswahl ihrer Oberkleidung aus dem Rahmen des Erträglichen fallen.
Wertvolle Tipps zur Kneipentour
Kleidungswahl
Anzuraten ist auch die Verwendung von Unterbekleidung und Beinkleidern, um anstrengende Diskussionen mit den Ordnungshütern zu vermeiden und den Alkoholkonsum nicht zu unterbrechen. Weiterhin ist bei der Benutzung von Unterbekleidung darauf zu achten, dass diese saugfähig und blähungs- und bierschissundurchlässig ist.
Kleidungsstil
Als Kleidungsstil für die Herren wird ein Netzunterhemd oder ein Muskelshirt mit Aufschriften wie "Boss" oder "Ich war als Kind schon Scheiße!" empfohlen. Als Hosen eignen sich bestens aufknöpfbare Jogginghosen (siehe auch: Schnellfickerhosen) in "Original" 4-Streifen-Optik von Adidas oder kurze Jeanshosen wie sie gerne von deutschen Touristen in südlichen Urlaubsländern getragen werden und nur das Nötigste bedecken.
In kälteren Jahreszeiten sollte man noch eine Kopfbedeckung in Form einer Baseballkappe mit Bierdosenhalterung oder eine Mütze mit hippen Werbeaufdrucken wie zum Beispiel "John Deere" tragen.
Für die Frauen empfiehlt sich der Satz: "Weniger ist mehr", denn dieses spornt in den meisten Fällen die männlichen Teilnehmer der Tour an, mehr Alkohol zu konsumieren, damit man sich die weiblichen Teilnehmerinnen (falls dies erforderlich ist) "schön" saufen kann.
Lokalauswahl
Kommen wir zum wichtigsten Thema der Beschreibung einer Assitour und zwar der Auswahl der zu besuchenden Lokalitäten. Äußerst wichtig ist hier, dass ausschließlich Lokalitäten ausgewählt werden, die entweder durch ihren Namen, ihren Ruf, ihrer Klientel oder dadurch auffallen, dass sie einfach Scheiße sind.
Was muss sonst noch bei einer Kneipentour berücksichtig werden???
Das Motto
Ebenfalls äußerst wichtig ist das Motto der Assitour.
- Handelt es sich um eine Erkundung kultureller Höhepunkte menschlicher Braukunst, wie zum Beispiel einer Brauerei oder Schnapsbrennerei oder
- handelt es sich eine Verkostung kulinarischer Hochgenüsse wie dem Besuch eines Billigfraß-all-you-can-eat-Buffets oder
- sogar um das Ausleben alter Traditionen wie zum Beispiel eines geselligen Kneipenbummels mit Saufen bis zum Umfallen oder
- immer größerer Beliebtheit erfreut sich auch der Besuch eines sogenannten XXL - Restaurants, wo man kleine Burgerchen mit dem Seniorentellergewicht von 1,2 Kilo verköstigen kann, zum besseren runterspülen werden dem Besucher direkt ein 50l Bierfass und ein Fläschchen Wippermanns Wacholder an die Venen angeschlossen
- auch ein Dorffest ist immer sehr beliebt.
Dieses muss natürlich im Vorfeld einer Assitour penibel geplant und organisiert werden, denn nichts ist schlimmer als unzufriedene Teilnehmer einer Assitour. Da kann es schnell passieren, dass der Veranstalter oder ein/e Freiwillige/r an die nächste Kneipenwand geworfen wird.
Die Teilnehmer
Ist das Motto der Assitour geklärt, kommen wir zur Auswahl der Teilnehmer.
Wichtig ist hier das Mischungsverhältnis zwischen
- volltrunkner männlicher Teilnehmer und
- nörgelnder weiblicher Teilnehmer.
Faustregel ist einfach auf eine nörgelnde weibliche Teilnehmerin kommen ca. 4-5 volltrunkene männliche Teilnehmer, da dann für die männlichen Teilnehmer die "Scheißegal"-haltung der weiblichen Teilnehmerin gegenüber einfacher umzusetzen ist.
Ebenfalls sollte sich ein Teilnehmer durch humoristische Sätze in Erinnerung halten wie z. B.:
- "Ich hätt ganz gern ne Cola!"
- "Wir stellen mal hier die Räder ab!"
- "Für 50 € würd ich auch nackend zum Zigarettenautomat laufen!"
- "15 € und voll wie'n Pony!"
- "Ich trink' heute Abend mal nicht so viel."
- "Folgt mir! Ich kenne eine Abkürzung!"
oder
- "Klar, hält der Tisch das aus."
Ebenfalls sollte sich ein Teilnehmer durch lustige Aktionen in Erinnerung behalten wie z. B. das Aufeinandertreffen mit einem Mamorpfosten in der Volksbank oder das Anbrüllen einer Laterne im Glauben es sei ein Saufkumpan!
Hauptargument für die Auswahl eines Teilnehmers ist aber immer noch die einfache Regel:
- "Wie viel kannste saufen bis dass de nich mehr stehen kannst?"
Nicht zu vergessen: das Auflugziel
Ist auch die dieser Punkt abgehakt, kommen wir zum "Aussuchen des Ausflugsziels". Am Besten eignen sich Etablissements mit höchsten Genießeransprüchen und altehrwürdigen Traditionen wie zum Beispiel:
- "Hier bedienen nur Frauen mit Schnauzbart"
- "Hier bekommen Sie zu jedem Weizenbier noch eine Art Salatbeilage"
oder auch
- "Sacht die Frau was Verkehrtes, wird sie einfach anne Wand geworfen".
Auch sollte die Stammkundschaft in dem Etablissements, zusammen nicht mehr als 10 Jahre gearbeitet haben, aber trotzdem im Schnitt 43 Jahre alt sein. Denn nur das garantiert für den späteren Abend Gespräche auf höchstem Niveau.
Ein weiteres Ausflugsziel könnte aber auch der Besuch eines mehrere 100-Sterne-Restaurants mit einem 9€-Schnitzel-All-You-Can-Eat-Buffet sein, wo schon, ähnlich der lutherschen Thesen, Aussagen getroffen wurden wie:
- "4 Putenschnitzel zählen nur wie ein Schweineschnitzel!",
- "Unter 10 Schnitzel biste nen Mädchen",
- "Das heißt hier Schnitzelbuffet, also lass das komische Beilagen-Zeug weg!"
oder
- "Ich ess nur Prinzessinnen-Schnitzel".
Weitere Alternativen für Ausflugsziele sind aber auch herrliche Freizeitparks:
- "Wegen der fetten Sau sind wa mitm Floss stecken geblieben!"
oder aber ungewöhnliche Orte wie zum Beispiel XXXXL-Schnitzelrestaurants sowie merkwürdige Recyclinganlagen im schönen Westerwald.