Rohrhuhn
Das Rohrhuhn (lat. gallus cannae), das erstmals 1875 durch die Erzmonarchisten und Kanalvitabiologen Reschke und Stender im Rahmen einer Exkursion im Auftrag des Erbkönigs von Fehmarn entdeckt und beschrieben wurde, galt Mitte der 1940er-Jahre durch die systematische Zerstörung sämtlicher Abwasserrohre im westeuropäischen Raum als ausgestorben. 1950 wurde das Rohrhuhn durch die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (kurz IUfCoNaNR) „voreilig“ auf die Rote Liste gesetzt.
Reschke und Stender verfassten gemeinsam mit dem russischen Hellseher Rasputin 1892 das bis heute einzige Buch über die Lebenswelt des Rohrhuhns. „Das Rohrhuhn und die Auswirkung auf die postmoderne Gesellschaft des Kapitalismus nach dem voraussichtlichen Fall der Berliner Mauer“ erschien in einem Verlag. Das Rohrhuhn wird in dem Buch als sehr scheu und expansionsfreudig beschrieben.
Wiederentdeckung des Rohrhuhns
Im Zuge des Wirtschaftswunders in den 1950er-Jahren und mit dem Beginn des Siegeszugs des elektrischen Vollwaschautomaten in privaten deutschen Haushalten setzte eine extreme Rerohrisierungphase ein, um das Abwasser der Haushalte schnellstmöglich in die nächstliegenden Flüsse und Seen zu leiten. Nach Eintreffen der ersten ernstzunehmenden Beschwerden über verstopfte Rohre durch fleißige, kinderhütende Ehefrauen begann man, der Ursache der Verstopfungen auf den Grund zu gehen. Die Untersuchungen ergaben, dass diese durch gelegeartige Ansammlungen von Federn und Daunen verursacht wurde.
Eine Befragung der betroffenen Haushalte zur Ursache der im Rohr befindlichen Federn ließ laut dem zuständigen Minister für urbanisierte Subkulturen, Manfred Schellin, nur ein Ergebnis zu: „Die Rohrhühner müssen die Zeit des dritten Reiches überlebt haben und beginnen nun, sich expansiv im ganzen Land auszubreiten.“ Dass keine Tiere direkt gesichtet wurden, erklärten sich die Fachmänner und der Minister durch deren bereits in dem Buch von Reschke und Stender erwähnte Scheu.
Typische Merkmale
Reschke und Stender beschrieben den Vogel als „an das Rohr angepasste 26 cm große Kugel mit Federn und Kopf“. Die von den beiden Biologen im Gelege gefundenen Federn sahen denen einer Gans zum Verwechseln ähnlich und waren teilweise mit Kot verschmiert, so dass davon auszugehen ist, dass die Tiere in ihr eigenes Nest kacken. Daher zählt die Gattung zur Kategorie der Nestbeschmutzer.
Das Rohrhuhn scheint sich ausschließlich von Mais, Erbsen und Erdnüssen zu ernähren.
Hitler und die Hühner
Ein Zutun zur seuchenartigen Vermehrung des „V3-Rohrhuhnes“ kann dem NS-Regime bis heute nicht nachgewiesen werden. Guido Knopp und sein Redaktionsteam haben jedoch eine gnadenlose Aufklärungskampagne versprochen.
Bekämpfung
Rohrhühner gelten als sehr widerstands- und anpassungsfähig. Das beschwert den Kampf gegen die Hühner und ihre rohrverstopfenden Gelege ungemein. Das bis heute einzige nachhaltig wirkungsvolle Mittel gegen die Vögel ist alkalischer Rohrreiniger. Dessen Einsatz wird jedoch von vielen Tierschutzorganisationen kritisiert und gilt als Tierquälerei.
Alternative Mittel sind die Saugglocke und die Rohrreinigungsspirale. Jedoch sind auch diese in den letzten Jahren in die Kritik geraten, da durch die Anwendung der Saugglocke ein Unterdruck im Rohr entsteht, der die Hühner und ihre Gelege zügig ansaugt. Tierschützer nehmen an, dass es die Tiere extrem verwirrt und verunsichert, wenn sie plötzlich durch eine ihnen nicht bekannte Kraft angezogen und durch die Rohre geschleudert werden.