Spiegelwelten:Erich Grau

Der einzige Staatsminister in Äquador stammt aus der Hafenstadt Porto Puto. Sein Vater war Hafenarbeiter und seine Mutter Hafenhure, sein Hafen Hurenarbeiter.

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Werdegang

Die Eltern von Erich Grau hatten sich kennen gelernt, als der Vater eines Sommerabends mit der Lohntüte auf dem Weg in die nächste Hafenspelunke war und von Erichs Mutter angesprochen wurde. "Hey Süßer" wird sie gesagt haben. Oder etwas entsprechendes. Schnell waren die geschäftlichen Modalitäten geklärt und die Hafenhure nahm den Hafenarbeiter mit in ein ziemlich verranztes Bordell, in einer kleinen, siffigen Wohnung über dem Laden eines Seifenmachers.

Schnell war klar, dass Erichs Mutter ein Kind erwartete. Den kleinen Erich. Als ob kein anderer Erzeuger für das Kind der promiskuitiven Mutter in Frage käme, unterschrieb der Hafenarbeiter sofort die Vaterschaftsanerkennungsurkunde.

Erich wuchs in einem Mietshaus in der Nähe des Hafens auf. Seine Eltern waren eigentlich fast nie zu Hause. So lernte der kleine Erich schnell, selbstständig zu sein. Bereits im Alter von acht Jahren handelte er auf dem Schulhof mit Zigaretten, die er seinem Vater klaute. Die 12-15-jährigen Schüler zahlten ein Vermögen dafür. Erich selbst rauchte nicht und fing es auch später nie an. In der Schule passte Erich immer gut auf. Er wollte nicht als Hafenarbeiter oder Hafenhure enden. Und so schaffte Erich Grau es über das Gymnasium bis an die Universität von Punto Grande. Froh, den Moloch Porto Puto hinter sich lassen zu können, studierte Erich in der Hauptstadt Soziologie und Politik im Hauptfach. Im Nebenfach studierte er Sumpfgasgewinnung. Letzteres war zur damaligen Zeit ein Pflichtfach, da wann sich durch die Nutzung von Sumpfgasen einen wirtschaftlichen Nutzen erhoffte.

Im Laufe seines Studiums begann Erich, sich mehr und mehr zu politisieren. So wurde er bereits am 31. Dezember 1978 als junger Mann zum Minister für Sämtliches gewählt und hält dieses Amt bis heute inne.

Ministeramt

Sieht man den Minister arbeiten, so meint man, er habe tausend Hände. Problemlos leitet er das Innenministerium, dass Außenministerium, das Ministerium für Umwelt-, Wald- und Ackerschutz, genauso wie die Minsterien für Soziales, Bildung, Kultur und viele weitere.

Zu Beginn seiner Amtszeit schaffte er die Arbeitslosigkeit ab. Das brachte er fertig, indem er sämtliche Arbeitslosen im Tourismussektor ansiedelte. Einige von ihnen bauten Hotels und andere Tourismuseinrichtungen und die anderen Arbeitslosen Betrieben diese. Durch die Gewinnabschöpfung von Tourismuseinnahmen konnte sich das Projekt selbst refinanzieren.

Als Erich Grau schon einige Jahre im Amt war, hatte er den größten Teil des Landes saniert und sorgte durch gezieltes Handeln für einen sozialen und wirtschaftlichen Aufschwung. So konnte er seinen Ministerposten bis heute festigen.

In den letzten Jahren macht sich das Volk mehr und mehr Sorgen um Erich Grau. Er ist bei weitem nicht mehr der jüngste und hat immer häufiger Aussetzer, die ein demenzähnliches Verhaltensmuster aufweisen. So sprach er, beim diesjährigen Neujahrsball, die Vizekönigin fälschlicherweise mit Mama an. Bei einer Pressekonferenz zum Thema Umweltschutz vergaß der MInister immer wieder, worum es ging. Und als die Wirtschaft einmal für ein paar Monate stagnierte, kam er auf die Idee, Sonnenwärme in Thermoboxen zu exportieren. So sitzt der Äquadorianische Staat auf 365.000 Styroporboxen, gefüllt mit Sonnenwärme vom Äquator.

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