Veganische Republik
Die Veganische Republik befindet sich im äußersten Wosten Ameurasiens. Ihre Bewohner*innen heißen Veganierinnen, Veganier, Veganix etc., aus Gründen der Lesbarkeit im Folgenden Veganier genannt.
Geschichte
Gründung
Die Veganische Republik wurde im Jahr 0 veganischer Zeitrechnung vom späteren veganischen König Tofu dem Ersten gegründet. Er zog mit einer Schar überzeugter Veganer aus aller Herren (und Herrinnen) Länder in das unberührte Fleckchen Erde, um in einem eigenen Land selbstbestimmt in perfekter Harmonie mit allen Tieren leben zu können, unbehelligt von der fleischessenden Bevölkerungsmehrheit des bösen, bösen Westens.
Rebellionen
Im Jahre 4 nach Gründung der Veganischen Republik wurde das junge Land von Krawallen erschüttert. Im Zuge dieser Krawalle veranstalteten unzufriedene Jugendliche, die zuvor nur widerwillig mit ihren Eltern in die Veganische Republik eingewander waren, ein Protest-Pfannkuchenessen auf dem Vorplatz des Parlamentsgebäudes. Am Rande dieser Protestaktion gab es sogar einige Grillpartys, die mit eingeschmuggelten Bratwürsten (echten, nicht Soja-) und sogar Schweinenackensteaks gefeiert wurden. Die veganische Polizei griff hart durch und löste die Veranstaltung mit Sojamilchwerfern auf.
Bevölkerung
Religion
Nach offiziellen Angaben gehört die veganische Bevölkerung folgenden Religionsgemeinschaften an:
- 60,3% konfessionslos
- 24,9% irgendwie spirituell, nicht näher definiert
- 10,4% Pastafaris
- 4,5% Christen, Muslime
Nach Ansicht externer Beobachter verbindet allerdings die überwältigende Mehrheit aller Veganier eine quasireligiöse Überzeugung, durch den Verzicht auf Nahrung tierischer Herkunft, aber auch anderer tierische Produkte oder Produkte, für deren Herstellung oder Transport irgendwann einmal ein Tier sterben musste, ein besserer Mensch zu werden und moralisch allen Ausländern (also Nichteinwohnern der Veganischen Republik) überlegen zu sein.
Gesundheit
Nach Angaben des veganischen Gesundheitsministeriums erfreut sich die Bevölkerung einer Gesundheit, die deutlich über dem Durchschnitt der anderen Industrienationen liegt.
Dies wird von vielen ausländischen Beobachtern bestätigt. Allerdings berichteten diese auch von Fällen unterernährter Säuglinge und Kleinkinder, die auf vegane Ernährung zurückzuführen seien, da diese keine ausreichende Versorgung mit bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen sicherstellen könne. Die genannten Fälle werden vom veganischen Gesundheitsministerium dementiert. Zitat der/des Minister/in: "Unsere Kinder sind alle gesund! Andere Behauptungen sind Fake News!!"
Eine unabhängige Untersuchung ist schwierig, da man hierfür eine Gruppe von Kindern vegan und eine Vergleichsgruppe nichtvegan ernähren müsste. Eine nichtvegane Ernhährung wird in er Veganischen Republik als unethisch eingestuft, in allen anderen Ländern gilt hingegen eine vegane Ernährung von Kindern als problematisch.
Rechtssystem
Das veganische Rechtssystem beruht auf dem Grundsatz, dass Menschen und Tiere dieselben Rechte auf Leben und körperliche Unversehrtheit besitzen (Antispeziesimus). Daher wurden nach der Staatsgründung auch Fälle versehentlich zerquetschter Fliegen und Mücken als fahrlässige Tötung verfolgt. Dies führte zu einer erheblichen Belastung der veganischen Gerichte, und viele schwerer wiegende Vergehen konnten nicht verfolgt werden. Seit einer Gesetzesänderung werden Täterinnen und Täter, die versehentlich ein Insekt zerquetschen, mit einer pauschalen Geldstrafe belegt.
Verkehr
Aus Rücksicht auf bodenbewohnende Tiere wird auf den veganischen Straßen auf Fahrbahndecken aus Beton oder Asphalt verzichtet, da beim Schütten derselben die Tiere im Boden ersticken könnten. Stattdessen setzt man auf lockeren Grund aus Sand, Kies oder Grand. Der Verkehr in der Veganischen Republik wird größtenteils von Fahrrädern und anderen (menschen-)muskelbetriebenen Fahrzeugen getragen sowie von Elektrofahrzeugen; der Einsatz von Kraftstoffen aus Erdöl oder Erdgas gilt als Störung der Totenruhe von Tieren, die vor Jahrmillionen verstorben sind. Reit- und Zugtiere gibt es auch nicht, da deren Einsatz als Ausbeutung tierischer Arbeitskraft angesehen wird. Es gilt ein grundsätzliches Tempolimit von 30 km/h.
Trotz dieser Vorsichtsmaßnahme können immer wieder Fliegen oder Mücken den Fahrzeugen nicht ausweichen und verenden beim Aufprall auf diese. Daher werden Nahrungsmittel nur selten mit Fahrzeugen transportiert, um zu vermeiden, dass diese nach dem Aufprall von Fluginsekten auf das Transportfahrzeug nicht mehr vegan sind.
Militär
Auch wenn die Bevölkerung der Veganischen Republik ein friedliches Zusammenleben mit allen anderen Lebewesen anstrebt, so ist man doch besorgt, Opfer eines Überfalls aus dem benachbarten Paläotopia zu werden, dessen Bewohner sich konseequent nach der Steinzeit-Diät ernähren. Um einer Unterlegenheit gegenüber paläotopischen Kriegern vorzubeugen, die, mit Keulen, Steinen und Holzspeeren bewaffnet, die veganische Grenze stürmen könnten, haben veganische Wissenschaftler*innen die rein vegane Mehlbombe entwickelt, die auf einem selbsfahrenden Auto befestigt wird und mittels einer gewaltigen Mehlstaubexplosion die Angreifer in die Flucht schlagen soll.
Die Regierung von Paläotopia fürchtet gesundheitliche Schäden durch das im Mehl enthaltene Gluten und hat daher bei den Vereinten Nationen beantragt, Mehlbomben als biologische Waffen einzustufen.