Ubuntu 14.04 Trusty Tahr
Ubuntu 12.04 Precise Pangolin
Apache OpenOffice wurde bei Ubuntu durch LibreOffice ersetzt und ist nicht mehr in den offiziellen Paketquellen vorhanden. Sofern explizit OpenOffice gewünscht wird, muss die Installation daher manuell vorgenommen werden.
Als erstes muss eine vorhandene Version von OpenOffice oder LibreOffice über die Paketverwaltung deinstalliert [1] werden. Die Parallelinstallation von Apache OpenOffice und LibreOffice wurde nicht getestet und kann zu unerwünschten Nebenwirkung führen. Was jedoch gehen könnte: bei manueller Installation sowohl von LibreOffice als auch Apache OpenOffice sollten sich beide Programmpakete nicht in die Quere kommen.
Man hat die Auswahl zwischen Apache OpenOffice 4.x (2014) oder dem älteren OpenOffice.org 3.3.x (2011).
Zuerst muss man sich OpenOffice von der Projektseite herunterladen. Je nachdem, welche Version man bevorzugt, ist die benötigte Archivdatei über verschiedene Seiten zu finden:
Die für Ubuntu relevante Datei verwendet das folgende Namensschema:
Apache_OpenOffice_VERSION_Linux_ARCHITEKTUR_install-deb_de.tar.gz bzw.
OOo_VERSION_Linux_ARCHITEKTUR_install-deb_de.tar.gz.
Die ARCHITEKTUR
ist entweder x86
für 32-bit- oder x86-64
für 64-bit-Systeme. Die ebenfalls angebotenen RPM-Pakete sind für Ubuntu ungeeignet.
Optional, aber empfehlenswert bei der Version 4.x ist die Kontrolle der Prüfsumme des Downloads mit md5sum oder sha256 (siehe Hashfunktionen). Die jeweils gültigen Prüfsummen sind über die oben genannte Downloadseite verfügbar.
Fremdpakete können das System gefährden.
Die Archivdatei muss zuerst entpackt werden [2]. Die enthaltenen .deb-Dateien werden dann manuell installiert [3]. Die benötigten Dateien befinden sich nach dem Entpacken im Ordner DEBS (bei der Version 4.0.1 z.B. in ~/Downloads/de/DEBS) sowie im Ordner DEBS/desktop-integration, zu dem man jeweils vorher mit dem Befehl cd wechseln muss. Um die Pakete in der richtigen Reihenfolge installieren zu können, empfiehlt sich eine Installation mittels des Befehls [4]:
sudo dpkg -i *.deb
Und nochmal im Ordner DEBS/desktop-integration
cd desktop-integration sudo dpkg -i *.deb
Wenn das Programm fehlerfrei installiert wurde, lässt es sich bei Ubuntu-Varianten mit einem Anwendungsmenü über "Büro -> Apache OpenOffice" starten. Alternativ lässt sich OpenOffice auch über Alt + F2 und durch Eingabe eines der folgenden Befehle starten:
ooffice # oder gleich OpenOffice Draw öffnen ooffice -draw
Für Writer, Calc, Impress und Base wird das Argument dementsprechend abgeändert.
Um den Start von OpenOffice zu beschleunigen, kann es helfen, unter "Extras -> Optionen -> OpenOffice -> Arbeitsspeicher" den Wert "Verwenden für OpenOffice" auf 128 MiB zu setzen, die "Anzahl der Schritte" auf 25 zu reduzieren und den Wert von "Speicher pro Objekt" auf 8 MiB setzen. Damit das Scrollen von Texten schnell funktioniert "Extras -> Optionen -> OpenOffice -> Ansicht -> Antialiasing" abschalten. Eine besonders hohe Geschwindigkeits-Steigerung ist über "Ansicht -> Raster -> sichtbar" abzustellen, so sind die Raster-Punkte zwar nicht mehr sichtbar, aber das "Fangen" im Raster kann so trotzdem aktiv sein. Diese Werte optimieren nicht nur den Start, sondern ermöglichen auch flüssiges Arbeiten mit OpenOffice.
In der Standard-Installation von Ubuntu ist keine Java-Laufzeitumgebung (JRE) enthalten. Um den vollen Funktionsumfang von OpenOffice nutzen zu können, kann dies nachgeholt werden. Wenn ein JRE installiert wurde, muss man dies nach der Installation unter "Extras -> Optionen -> Java" einbinden.
Prinzipiell sollte man mit der Tastenkombination Strg + ⇧ + U markierten Text unterstreichen können, aber es funktioniert unter Umständen nur mit Strg + U . Hintergrund: unter GNOME 2 ist die Tastenkombination Strg + ⇧ + U für die Eingabe von Unicode-Zeichen vorgesehen. Abhilfe schafft in einem Editor [5] das Einfügen der Zeile
GTK_IM_MODULE=xim
in die versteckte Datei ~/.profile im eigenen Homeverzeichnis.
Falls diese Vorgehensweise unter Xfce nicht funktioniert, kann man hier die Datei ~/.config/xfce4/xfconf/xfce-perchannel-xml/xsettings.xml editieren und die Zeile mit
<property name="IMModule" type="string" value=""/>
in
<property name="IMModule" type="string" value="xim"/>
ändern.
Zur Aktivierung – egal, unter welcher Desktop-Umgebung – einmal ab- und wieder neu anmelden.
Es kann in bestimmten Konstellation dazu kommen, dass die Hintergrundfarbe für markierten (oder bei einer Suche gefundenen) Text in OpenOffice sehr schlecht zu erkennen ist. Die Ursache dafür ist, dass OpenOffice die Markierungsfarbe aus den Einstellungen des Desktop-Designs holt und sie dann mit einer recht hohen Transparenz darstellt. OpenOffice bot (zumindest bis Version 3.2) keine Optionen, um die Markierungsfarbe oder deren Transparenz einzustellen. Es verwendet unter GNOME 2 die Farbe, die man unter "System -> Einstellungen -> Erscheinungsbild -> Anpassen -> Farben -> Gewählte Einträge" findet. Ein daraus resultierende Problem ist, dass sich eine Änderung dieser Farbe auf viele Bereiche des Desktop-Themas auswirkt (z.B. auch auf die Farbe der Knöpfe), was nicht unbedingt wünschenswert ist.
Diese Revision wurde am 1. August 2016 10:10 von frustschieber erstellt.