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In dieser Anleitung wird als Netzbetreiber "T-Mobile" verwendet. Die Einstellungen für andere Netzbetreiber sind weiter unten angeführt.
Diese Anleitung erklärt, wie man sich mit dem PC/Laptop per Bluetooth über ein Handy ins Internet einwählen kann. Sie sollte sowohl mit GPRS als auch UMTS funktionieren.
Zuerst muss natürlich Bluetooth sowohl im Mobiltelefon als auch im PC eingeschaltet sein und die Sichtbarkeit des Mobiltelefons aktiviert sein. Dann muss man die MAC-Adresse des Mobiltelefons herausfinden [1]:
hcitool scan
Die Ausgabe lautet z.B.
Scanning ... 00:1B:AF:CF:DC:2E Nokia 6110 Navigator
Die Zeichenfolge 00:1B:AF:CF:DC:2E ist die MAC-Adresse. Nun wird der Bluetooth-Kanal, auf dem die Internet-Verbindung (Dial-up-networking, kurz: DUN) stattfinden wird, benötigt. Dazu folgenden Befehl eingeben:
sdptool search DUN
und nach dem Eintrag Channel suchen. Diesen Bluetooth-Kanal merken, z.B. Channel: 4. Jetzt muss noch das Bluetooth-Mobiltelefon als ansprechbares Gerät in Ubuntu eingebunden werden:
sudo /usr/bin/rfcomm bind 0 01:23:45:67:89:AB 4
Statt 01:23:45:67:89:AB natürlich die eigene MAC-Adresse verwenden und statt 4 den entsprechenden Bluetooth-Kanal. Das Handy fragt beim ersten Verbindungsversuch nach einem PIN. Es kann ein beliebiger PIN eingegeben werden. Wurde der PIN eingegeben, fragt jetzt auch Ubuntu nach dem PIN. Hier muss klarerweise derselbe PIN wie auf dem Handy angegeben werden. Wenn alles gut geht, ist die Bindung zwischen PC und Handy hergestellt.
Das Einbinden des Mobiltelefons per bind-Befehl muss nach jedem Neustart des PCs wiederholt werden.
Mit dieser Vorgehensweise wird mit dem Mobiltelefon allerdings noch keine Verbindung an sich hergestellt, dies geschieht erst bei der Einwahl mit wvdial oder Gnome PPP. Möchte man jedoch auch sofort eine Verbindung mit dem Mobiltelefon herstellen, ohne die Einwahl zu starten, ersetzt man das bind durch connect:
rfcomm connect rfcomm0 00:11:22:33:44:55 2
Um nicht nach jedem Neustart das Handy neu mit dem PC verbinden zu müssen, die Datei /etc/bluetooth/rfcomm.conf mit Root-Rechten öffnen [2] und wie folgt ändern:
rfcomm0 { # Automatically bind the device at startup bind yes; # Bluetooth address of the device device 00:1B:AF:CF:DC:2E; # RFCOMM channel for the connection channel 4; # Description of the connection comment "Nokia 6110 Navigator"; }
Die Datei speichern und schließen.
siehe chewearn's blog - Ubuntu Lucid Lynx Mobile broadband tethering to Nokia N95
Folgende Pakete müssen installiert [3] werden:
gnome-ppp
Nach der Installation findet man im GNOME-Menü den Starter unter "Anwendungen -> Internet ->GNOME PPP".
Nach dem Start von GNOME PPP erscheint das Hauptfenster. Hier nimmt man folgende Einstellungen vor:
Benutzername: t-mobile
Passwort: tm
Telefonnummer: *99***1#
Dann klickt man auf die Schaltfläche "Konfiguration" und nimmt folgende Einstellungen vor:
Gerät: /dev/rfcomm0
Typ: USB-Modem
Geschwindigkeit: 460800
Auf Wählton warten: "[Kontrollkästchen aktivieren]"
Sollte der APN (z.B. "internet.eplus.de") bereits im Mobiltelefon konfiguriert sein (etwa, um den internen Browser zu nutzen), kann auf die Angabe der Inititialisierungsstrings manchmal (aber leider nicht immer) vollständig verzichtet werden.
Init 2: ATH
Init 3: ATE1
Init 4: AT+CGDCONT=1,"IP","internet.t-d1.de","0.0.0.0",0,0
Folgendes muss aktiviert sein:
Leitung überprüfen
Standard Route überprüfen
Ignoriere Terminalstrings (stupid mode)
Wartezeit: 0 (deaktiviert)
Alle anderen Einstellungen sind im Moment nicht weiter wichtig.
Jetzt kann das Konfigurations-Fenster geschlossen werden und mit der Schaltfläche "Verbinden" im Hauptfenster die Verbindung hergestellt werden.
Seit jaunty kommt es teilweise zu einem Problem bei der Rechtevergabe des Modems, sodass es nur mit sudo gnome-ppp möglich ist, eine Verbindung herzustellen (374782).
Dies kann behoben werden, wenn folgender Text in die Datei /etc/udev/rules.d/rfcomm.rules abgespeichert wird.
KERNEL=="rfcomm*", GROUP="dialout"
Folgendes Paket muss installiert werden:
wvdial [3]
Wenn das Handy über Bluetooth verbunden ist, kann der Befehl wvdialconf nicht verwendet werden, da das Modem nicht erkannt wird. Deshalb sollte man die Datei /etc/wvdial.conf mit folgendem Inhalt von Hand anlegen:
[Dialer Defaults] Init1 = ATZ Init2 = ATQ0 V1 E1 S0=0 &C1 &D2 +FCLASS=0 Init3 = AT+CGDCONT=1,"IP","surfo2" Modem Type = USB Modem Baud = 460800 New PPPD = yes Modem = /dev/rfcomm0 ISDN = 0 Phone = *99***1# Password = o2 Username = o2
Die Konfiguration ist natürlich dem eigenen Netzbetreiber anzupassen, insbesondere die Einträge für Init3, Phone, Password und Username (siehe auch die Beispiele weiter unten auf dieser Seite).
Manche Provider bieten verschiedene Zugangspunkte an. T-Mobile bietet z.B. einen Zugangspunkt für den normalen Internetzugang und einen speziellen Zugangspunkt, den man verwenden muss, um im Rahmen eines E-Mail-Flat-Pakets auf seine E-Mails zugreifen zu können.
Hierzu können in der Datei /etc/wvdial.conf mehrere Profile angelegt werden:
[Dialer Defaults] Init1 = ATZ Init2 = ATQ0 V1 E1 S0=0 &C1 &D2 +FCLASS=0 Modem Type = Analog Modem Baud = 460800 New PPPD = yes Modem = /dev/ttySL0 ISDN = 0 ; Phone = <Target Phone Number> ; Password = <Your Password> ; Username = <Your Login Name> [Dialer d1_internet] Init1 = ATZ Init2 = ATE1 Init3 = AT+CGDCONT=1,"IP","internet.t-mobile","0.0.0.0",0,0 Modem Type = USB Modem Baud = 460800 New PPPD = yes Modem = /dev/rfcomm0 Phone = *99***1# Password = tm Username = t-mobile [Dialer d1_email] Init1 = ATZ Init2 = ATE1 Init3 = AT+CGDCONT=1,"IP","email.t-mobile","0.0.0.0",0,0 Modem Type = USB Modem Baud = 460800 New PPPD = yes Modem = /dev/rfcomm0 Phone = *99***1# Password = tm Username = t-mobile
Hierzu im Terminal
sudo wvdial
ausführen. Das Terminalfenster muss während der gesamten Verbindungsdauer geöffnet bleiben. Wird es geschlossen, beendet sich auch die Verbindung. Alternativ kann die Verbindung auch mit Strg + C beendet werden.
Hat man, wie oben beschrieben, mehrere Profile definiert, so lassen sich die Profile folgendermaßen aufrufen:
sudo wvdial d1_internet
oder
sudo wvdial d1_email
Folgende Einstellungen müssten für andere Netzbetreiber funktionieren. Testen konnte ich es mangels ausreichender Mobiltelefone nicht. Falls andere Erfahrungen vorliegen, bitte korrigieren:
Falsche Zugangsdaten können unter Umständen zu höheren Kosten führen, da z.B. nach einem anderen Tarif abgerechnet wird oder eine gebuchtes Datenvolumen nicht berücksichtigt wird. Am Besten beim Anbieter nach den Zugangsdaten erkundigen.
Benutzername: [Leer]
Passwort: [Leer]
Telefonnummer: *99***1#
Init 4: AT+CGDCONT=1,"IP","web.vodafone.de","0.0.0.0",0,0
Benutzername: [beliebig] (siehe Hinweis)
Passwort: [beliebig] (siehe Hinweis)
Telefonnummer: *99***1#
Init 4: AT+CGDCONT=1,"IP","internet.eplus.de","",0,0
Prinzipiell wird bei E-Plus weder Benutzername noch Passwort benötigt. Der Verbindungsaufbau mittels gnome-ppp scheitert allerdings, wenn kein Passwort mitgegeben wird. Es empfiehlt sich deshalb beliebige Zeichenfolgen einzugeben (z.B. Benutzername: eplus / Passwort: eplus).
Benutzername: [Leer]
Passwort: [Leer]
Telefonnummer: *99***1#
Init 4: AT+CGDCONT=1,"IP","surfo2","",0,0
Benutzername: t-mobile
Passwort: tm
Telefonnummer: *99***1#
Init1 = ATZ
Init2 = ATE1
Init3 = AT+CGDCONT=1,"IP","internet.t-mobile","0.0.0.0",0,0
Benutzername: t-mobile
Passwort: tm
Telefonnummer: *99***1#
Init1 = ATZ
Init2 = ATE1
Init3 = AT+CGDCONT=1,"IP","email.t-mobile","0.0.0.0",0,0
[Dialer Alice] Init1 = ATZ Init2 = ATQ0 V1 E1 S0=0 &C1 &D2 +FCLASS=0 Dial Command = ATD Modem Type = USB Modem Baud = 460800 New PPPD = yes Modem = /dev/rfcomm0 ISDN = 0 Phone = *99***1# Password = Alice Username = Alice
Benutzername: [leer] > sonst die eingestellten vom Handy eingeben > sonst geht nur einwählen nur internet geht nicht
Passwort: [leer]
Telefonnummer: *99#
Init1 = at+cfun=1
Init2 = at+cgdcont=1,"ip","drei.at"
Benutzername: web@telering.at
Passwort: web
Telefonnummer: *99#
Init1 = ATQ0 V1 E1 S0=0 &C1 &D2 +FCLASS=0
Init 2: at+cgdcont=1,"IP","WEB","0.0.0.0",0,0
ISDN = 1 > hat mir bei Problemen geholfen
Diese Revision wurde am 27. Februar 2011 22:29 von Heinrich_Schwietering erstellt.