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OpenAFS ist eine Open-Source-Implementierung des Andrew File System für verschiedene Betriebssysteme. Dabei handelt es sich um ein verteiltes Netzwerkdateisystem. Dieser Artikel beschreibt die Vorgehensweise zur Einbindung des AFS unter Ubuntu mithilfe von OpenAFS als Client sowie die dazu notwendige Einrichtung der Kerberos-Authentifizierung.
OpenAFS benötigt eine ext3-formatierte Partition für den Cache. Da Ubuntu als Standard ext4-formatierte Partitionen verwendet, muss daher eine extra Cache-Partition mit ext3 erstellt werden. Diese Partition sollte für Single-User-Maschinen ca. 128 Mbyte, für Multi-User-Maschinen 1-2 Gigabyte groß sein. Mittlerweile sollte OpenAFS auch auf ext4-formatierten Partitionen nutzbar sein.
Damit auch nach einem Kernel-Update die OpenAFS-Kernelmodule automatisch neu kompiliert werden, müssen nachfolgende Pakete installiert werden:
dkms
openafs-modules-dkms (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install dkms openafs-modules-dkms
sudo aptitude install dkms openafs-modules-dkms
openafs-client (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install openafs-client
sudo aptitude install openafs-client
Hierbei wird die AFS-Zelle abgefragt. Die AFS-Cache-Größe darf maximal 95% der Cache-Partition belegen. Die weiteren Einstellungen sollten je nach AFS-Zelle beziehungsweise nach deren Vorgaben aktiviert werden. Muss eine Einstellung später nochmals geändert werden, hilft folgender Befehl:
sudo dpkg-reconfigure openafs-client
Anschließend müssen noch zwei der Konfigurations-Dateien in /etc/openafs geändert werden [2][3]. In der Datei cacheinfo muss der Pfad des AFS-Caches im Format:
/afs:/<ort des AFS-Caches/openafs>:<Größe Des AFS-Caches in KB>
zum Beispiel :
/afs:/var/cache/openafs:100000
abgeändert werden.
In der Datei CellServDB werden alle Einträge entfernt, die nicht zur eigenen AFS-Zelle gehören. Dies ist maßgeblich für die Übersicht und die Geschwindigkeit beim Zugriff auf das AFS. Anschließend wird der AFS-Dienst neu gestartet:
sudo /etc/init.d/openafs-client restart
Für die notwendige Authentifizierung am AFS wird hier die Installation der Kerberos-5-Authentifizierung beschrieben. Benötigte Pakete dazu:
krb5-user (universe)
openafs-krb5 (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install krb5-user openafs-krb5
sudo aptitude install krb5-user openafs-krb5
Es muss erneut die AFS-Zelle eingegeben werden. Man kann zwar auch in der Datei /etc/krb5.conf die Einstellungen verändern, aber dies ist grundsätzlich nicht notwendig.
Nun sollte das AFS-Login in vollem Umfang zur Verfügung stehen. Die Anmeldung erfolgt im Terminal [1] über:
kinit BENUTZERNAME
zum Erhalt eines Kerberos-Tickets und:
aklog
zum Erhalt eines AFS-Tokens.
Ubuntu bringt ein PAM-Modul für die Verwaltung der Kerberos-Tickets und ein weiteres für die AFS-Tokens mit. Diese können folgendermaßen installiert werden:
libpam-krb5
libpam-afs-session (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install libpam-krb5 libpam-afs-session
sudo aptitude install libpam-krb5 libpam-afs-session
Die Datei /etc/pam.d/login muss um folgende drei Zeilen in einem Editor [2] mit Root-Rechten [3] erweitert werden:
auth optional pam_krb5.so try_first_pass session optional pam_krb5.so session optional pam_openafs_session.so
Für die grafische Anmeldung müssen diese drei Zeilen für den jeweils verwendeten Displaymanager ebenfalls in /etc/pam.d/gdm, /etc/pam.d/kdm etc. eingetragen werden.
Für die grafische Benutzeranmeldung muss außerdem in der Datei /etc/passwd das AFS-Nutzerkennzeichen in der folgenden Form eingetragen werden[2],[3].
<afs-nutzerkennzeichen>:USE KERBEROS:<userid>:<groupid>:<name(opt)>,<raum(opt)>,telefenonnummer(opt)>:</afshomeverzeichnis>:/bin/bash
Diese Revision wurde am 2. August 2015 19:30 von aasche erstellt.