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OpenKiosk ist eine Software, die beispielsweise für Internetcafés eingesetzt wird. Sie stellt also Funktionen bereit, mit denen der Programmzugriff beschränkt wird, die zeitliche Nutzung erfasst wird, und eine Verwaltung der angeschlossenen Computer. Die Software ist auch für Windows verfügbar. Da die Anwendung nur im Quellcode vorliegt, muss OpenKiosk selbst aus dem Quellcode erstellt werden. Das System besteht aus zwei Teilen, dem Server, der die Konfiguration für die und Verwaltung der Clients übernimmt und dem Client, der sich beim Server anmeldet und dem Nutzer die eingeschränkte Desktopumgebung bereitstellt.
Folgende Pakete müssen neben den üblichen Paketen zum Kompilieren [6] installiert [1] werden:
libqt3-headers
qt3-dev-tools
libqt3-mt-dev
libqt3-compat-headers
libdb4.3-dev
kde-devel (universe, [7])
Für die Installation des Servers muss der Quellcode von der Projektseite heruntergeladen werden.
Eine Übersicht über alle verfügbaren Dateien des Servers "Nodeview" findet man auf der SourceForge Downloadseite des Projekts.
Nun das Archiv entpacken [4]
tar -xvf nodeview-2.0.X.tar.gz # X Durch die Version ersetzen
und in das neue Verzeichnis wechseln
cd nodeview-2.0.X # Auch hier X durch die Version ersetzen
Nun müssen einige Anpassungen in der configure-Datei vorgenommen werden. Die Datei öffnet man mit einem beliebigen Editor [3]. In der ersten Zeile muss
#!/bin/sh
durch
#!/bin/bash
ersetzt werden.
In Zeile 34 und 39 muss
/usr/include/db4/db.h
durch
/usr/include/db.h
ersetzt werden.
Zudem muss noch die Headerdatei in den Pfad kopiert werden, in dem sie erwartet wird.
Dazu erstellt man den benötigten Ordner:
sudo mkdir /usr/include/db4
Und kopiert nun die Datei in diesen hinein:
sudo cp /usr/include/db.h /usr/include/db4/db.h
Die Vorbereitungen sind nun abgeschlossen und einer Installation steht nichts mehr im Wege.
Nun wird das veränderte configure-Skript aufgerufen:
QTDIR="/usr/include/qt3" ./configure --prefix=/usr
Nun den Anweisungen folgen.
This script will remove your site's previous configuration if you have an old version of NodeView installed (versions 0.8.3 and below).The old data format is incompatible with NodeView 2.0. Do you have an old version of NodeView in this server? (y/n)
Das ist im Normalfall N .
Leaving previous configuration as is checking for Berkeley DB... /usr/include/db.h checking for Qt... Makefile generated. Type 'make' to start compiling nodeview. 'make install' installs nodeview /usr/local/bin.
make sudo checkinstall --pkgname=openkiosk-server
Ist alles ohne Fehlermeldungen abgelaufen, kann nun der Server mit
nodeview
gestartet werden.
Nachdem der Server vollständig installiert ist, wird nun der Client installiert, der sich idealerweise auf einem anderen Rechner befindet.
Zur Installation des Clients wird der dazugehörige Quellcode heruntergeladen und entpackt:
tar -xvf opkdekiosk-2.0.X.tar.gz # X durch die Version ersetzen
In das neue Verzeichnis wechseln:
cd opkdekiosk-2.0.X # X durch die Version ersetzen
Nun noch einen Konfigurationsordner erstellen, der so erwartet wird:
sudo mkdir /usr/share/config
configure-Skript aufrufen:
./configure --prefix=/usr make sudo checkinstall --pkgname=openkiosk-client
Der Client ist nun fertig installiert, aber so noch nicht funktionsfähig. Die Einrichtung wird weiter unten im Artikel beschrieben.
Die Konfiguration wird aufgerufen, indem man
nodeview
aufruft. Es erscheint ein Login-Dialog. Hat man sich erfolgreich angemeldet, ist man nun im Administrationsbereich. Die wichtigsten Funktionen erreicht man über "Settings -> Configure Site".
Konfiguration | |
Option | Funktion |
"Operators" | Hier können Operatoren, also die Administratoren des Systems, hinzugefügt werden und deren Berechtigungen verändert werden. |
"Workstations" | Hier werden die einzelnen Workstations definiert. Bevor man damit beginnt, sollte man aber mit "Setup" eine eigene Gruppe erstellen. Hat man das gemacht, kann man beginnen Arbeitsstationen hinzuzufügen. Es wird immer einem Stationsnamen eine feste IP zugeordnet. |
"Workgroup Applications" | In diesem Menü werden die Programme definiert, die die Nutzer verwenden dürfen. Auch hier ist eine Zuordnung über Gruppen möglich. Mit "add" wird ein Programm hinzugefügt, wobei man den Anzeigenamen wählen kann und den Pfad zur ausführbaren Datei angeben muss. z.B /usr/bin/xchat. Nun muss das Programm mit dem Pfeil zu den "Allowed applications" verschoben werden, damit die Nutzer auch Zugriff darauf erhalten. |
"Dynamic Content" | Hier kann der Pfad zu einem eventuell installierten Administrations-Webinterface angegeben werden. |
"Tickets and Members" | Mit "Time measurement" kann die Art der Zeitabrechnung eingestellt werden (Stunden oder Minuten). |
"Tickets" | Hier werden die Tickets erstellt, die dann an Nutzer ausgegeben werden können. Mit der ersten Option wird festgelegt, innerhalb welcher Zeit das Ticket verwendet werden muss, bevor es verfällt. Die zweite Option legt fest, wie lange man unverbrauchte Minuten nach dem ersten Login mit diesem Ticket nutzen kann. Als nächstes wird festgelegt, in welcher Arbeitsgruppe die zu erstellenden Tickets nutzbar sind. Mit "Minutes" wird festgelegt, wie lange die Tickets berechtigen die Station zu nutzen. "Quantitiy" legt die Zahl der zu erstellenden Tickets an. Mit "Generate" erstellt man diese nun endlich. Mit einem Klick auf das zweite Icon von links sieht man nun die erstellten Tickets und kann sie auch ausdrucken. |
Neben den Tickets können auch "Members" definiert werden, also Nutzer mit eigenem Account und einer festgelegten Zahl an Minuten. Ein Klick auf das Symbol oben rechts erstellt ein neues Mitglied. Auf die weiteren Konfigurations-Funktionen der Software wird hier nicht näher eingegangen.
Mit einem Klick auf "Ok" geht's wieder zur Übersicht.
Es gibt zwei Möglichkeiten der Ansicht, eine Listenansicht und eine mit Icons. Diese wechselt man über "Change View". Mit einem Klick auf "Message" wird dem Nutzer, der gerade ausgewählt ist, eine Nachricht zugeschickt. "Reset" löst einen Neustart der Workstation aus, "Shutdown" schält die gewählten Arbeitsstationen aus und "Shutdown all" fährt alle herunter.
Es sollte unbedingt ein eigener Nutzer für den Client erstellt werden, da später dieser Nutzer nur sehr eingeschränkt agieren kann. Im K-Menü unter "Systemverwaltung -> Benutzerverwaltung -> Systemverwaltungsmodus -> Neu" einen neuen Nutzer anlegen. Der Nutzer muss Mitglied der Gruppe "admin" sein, sonst funktioniert der Konfigurationsdialog später nicht.
Nun abmelden und mit dem neu erstellten Benutzer anmelden; dabei ist zu beachten, dass man KDE verwenden muss. Damit nun automatisch bei der Anmeldung des Benutzers direkt die eingeschränkte Desktopumgebung startet, sind noch einige Schritte notwendig. Man klickt mit der rechten Maustaste auf die Kontrollleiste, "Miniprogramm hinzufügen", nach unten scrollen und "OpenKiosk Client" wählen und mit "Ok" bestätigen.
Die Einstellungen werden für alle Nutzer auf dem Rechner übernommen, so dass alle Nutzer des Rechners in einem eingeschränkten Modus starten. Bei Problemen kann die Konfiguration mit 'kiosksetup' geändert werden. Um wieder eine normale Nutzung zu ermöglichen, sollte man "Auto-login kiosk session" und "Lock down kiosk applet" deaktivieren und "Disable client" aktivieren und sich danach erneut anmelden.
Beim ersten Start wird nun automatisch "kiosksetup" gestartet, was man alternativ auch mit einem Rechtsklick auf das Miniprogramm und dann auf "Configure" erreicht, wo dann die nötigen Parameter einzutragen sind. Achtung: Hier wird das Root-Passwort abgefragt, was verhindern soll, dass spätere Nutzer Änderungen an der Konfiguration vornehmen.
Danach öffnet sich automatisch ein Login-Dialog.
An dieser Stelle kommt es gelegentlich zu Fehlermeldungen, dass es ein Problem mit dem Miniprogramm gebe. Auch kommt gelegentlich der Hinweis "Cannot Grab Keyboard or Mouse", was sich auch wegklicken lässt und keine Einschränkungen nach sich zieht.
Nach der Erstkonfiguration wird automatisch eingestellt, dass sich der Nutzer, unter dem die Client Software läuft, automatisch beim Booten anmeldet. Das kann über "Systemeinstellungen -> Erweitert -> Anmeldungsmanager -> Vereinfachung" bei "Automatische Anmeldung erlauben" wieder deaktiviert werden.
Die Software kann, da während der Installation ein deb-Paket mit checkinstall erstellt und installiert wurde, einfach über die Paketverwaltung deinstalliert werden. Die Namen der Pakete sind openkiosk-server und openkiosk-client.
Diese Revision wurde am 20. Januar 2011 11:35 von Shakesbier erstellt.