Dieser Artikel wurde archiviert, da er - oder Teile daraus - nur noch unter einer älteren Ubuntu-Version nutzbar ist. Diese Anleitung wird vom Wiki-Team weder auf Richtigkeit überprüft noch anderweitig gepflegt. Zusätzlich wurde der Artikel für weitere Änderungen gesperrt.
Dieser Artikel richtet sich insbesondere an diejenigen Anwender, die Dapper einsetzen. Bis Dapper (bzw. Edgy) waren im Paket acpi-support die Skripte enthalten, mit denen Schlafmodi erreicht und genutzt werden konnten. Dieses Paket ist auch weiterhin verfügbar, sodass diese Anleitung nicht nur unter Dapper, sondern auch auf aktuelleren Ubuntu-Versionen angewendet werden kann. Seit Feisty wird das Paket pm-utils standardmäßig installiert. Dieses Paket sollte die davor eingesetzten Tools (acpi-support, hibernate, uswsusp, ...) ablösen.
Viele Computer beherrschen auch unter Linux mindestens einen der gängigen Schlafmodi: "Bereitschaft" ( Sleep mode) und "Ruhezustand" ( Hibernate). Letzterer ist nach der Installation ohne weiteres über das Abmeldemenü, die Energieverwaltung (ab Dapper) oder die entsprechenden Sondertasten zu erreichen. Ausführlichere Erklärung dazu kann dem Artikel Energiesparmodi mit ACPI entnommen werden.
Im Forum wird bei Problemen mit SUSPEND und RESUME oft geraten, die Datei /etc/default/acpi-support zu editieren. Dies ist nicht der richtige Weg, da die Schlafmodi (eine PowerManagement-Teilfunktionalität) mittlerweile über pm-utils realisiert sind. Das Paket pm-utils ist seit Feisty Bestandteil der Ubuntu-Distribution. Seit Intrepid findet sich der folgende Hinweis in der Datei /etc/default/acpi-support:
# # LEGACY BUILT IN SUSPEND SUPPORT (DEPRECATED) # -------------------------------------------- # # These options only work for the "acpi-support" suspend method. This is NOT # recommended, but is retained for backward compatibility reasons. #
Für diejenigen, die mit den englischsprachigen Ausdrücken nicht viel anfangen können:
LEGACY=Altlast, Hinterlassenschaft
DEPRECATED=abgelehnt (nicht mehr zu verwenden!)
"not recommended"="nicht empfohlen"
"for backward compatibility reasons"="wg. Abwärtskompatibilität"
Das bedeutet, dass die Änderungen in der Datei /etc/default/acpi-support (und allen Dateien in /etc/acpi-support/ und Unterverzeichnissen) nur dann eine Auswirkung auf SUSPEND und RESUME haben, wenn die Skripte sleep.sh und/oder hibernate.sh direkt aufgerufen werden. Auswahl von:
Bereitschaft
Ruhezustand
Tiefschlaf
...
in diversen Menüs (GNOME, KDE, gnome-power-manager, kpowersave, ...) führt hingegen dazu, dass SUSPEND und RESUME mit pm-utils (über HAL und/oder D-Bus) durchgeführt werden.
Die Skripte in /etc/acpi/ und Unterverzeichnissen regeln immer noch bestimmte ACPI-Funktionalitäten. Dies ist insbesondere für Besitzer von Notebooks interessant. Auch dazu sind Hinweise in der Datei /etc/default/acpi-support enthalten:
# Configuration file for the acpi-support package # # # The acpi-support package is intended as "glue" to make special functions of # laptops work. Specifically, it translates special function keys for some # laptop models into actions or generic function key presses. #
Falls der Bereitschafts-Modus im Abmelden-Dialog nicht erscheint, muss der Schlafmodus manuell aktiviert werden. Dazu ist ein Kommentarzeichen (#) in der Datei /etc/default/acpi-support mit einem Editor mit Root-Rechten [1] zu entfernen, das Ergebnis sieht so aus:
# Uncomment the next line to enable ACPI suspend to RAM ACPI_SLEEP=true
Was auch noch helfen kann ist die Zeile ACPI_Sleep_Mode so abzuändern
# Change the following to "standby" to use ACPI S1 sleep, rather than S3. # This will save less power, but may work on more machines ACPI_SLEEP_MODE=s3_bios
Ein weiterer Grund, warum die Option "In Ruhezustand gehen" (enspricht dem Suspend-to-RAM) nicht im Abmelden-Dialog erscheint, kann eine hinderliche Einstellung im BIOS sein.
Beim Neustart des Computers gelangt man mit einer der Tasten Entf oder F2 in das BIOS-Menü: Dort bewegt man sich mit Hilfe der Pfeiltasten ↑ und ↓ durch die Einträge. Ist der Eintrag "Power Management Setup" farbig unterlegt, so kann man das entsprechende Untermenü mit der Taste ⏎ aufrufen. Hier sucht man die Option "ACPI Suspend Type" und wählt eine der möglichen Optionen aus (Navigation wie bei den Menüs, Auswahl der Optionen mit Bild ↑ bzw. Bild ↓ und ⏎ .
Mögliche Optionen (je nach Hersteller):
ACPI Suspend Type
S1(POS): "Set suspend type to 'Power On Suspend' under ACPI OS"
S3(STR): "Set suspend type to 'Suspend to RAM' under ACPI OS"
Suspend to RAM (S3)
Enabled
Disabled
Hier wählt man die Option S3(STR) bzw. S3 Enabled aus.
Das BIOS verlässt man mit der Esc -Taste, ggfs. mehfach drücken. Die Frage, ob die geänderten Einstellungen gespeichert werden sollen, muss man natürlich mit Z oder Y bejahen.
Nach dem Hochfahren des Rechners kann man jetzt im Abmelden-Dialog neben "In Tiefschlaf gehen" auch "In Ruhezustand gehen" auswählen.
Nach Installation der 3D-Treiber von ATI oder Nvidia funktionieren die Schlafmodi oft nicht mehr.
Bei Ubuntu 6.06 kann es sein, dass nach einem Sleep das WLAN-Gerät verschwunden ist. Abhilfe schafft, in der Datei /etc/default/acpi-support das Modul ipw2200 in die Variable MODULES_WHITELIST einzutragen. Das Ergebnis sieht so aus:
# Add modules to this list to leave them in the kernel over suspend/resume MODULES_WHITELIST="ipw2200"
Wenn man seit der Installation von Ubuntu Veränderungen an der Swap-Partition durchgeführt hat - sie beispielsweise vergrößert hat - verändert sich ihre UUID und dadurch kann der Swap-Speicher nicht mehr angesprochen werden. Zusätzlich zur Aktualisierung des Eintrags des Swap-Speichers in /etc/fstab, muss dessen UUID allerdings noch in /etc/initramfs-tools/conf.d/resume eingetragen werden, damit das Speicherabbild beim Starten des Betriebssystems gefunden wird. Anschließend muss noch folgender Befehl ausgeführt werden, um ein neues Initramfs-Abbild zu erstellen.
sudo update-initramfs -u
Ab Ubuntu 6.06 sind erweiterte Werkzeuge zur Energieverwaltung integriert. Unter GNOME sind diese Einstellungen im Menü "System -> Einstellungen -> Energieverwaltung" zu finden.
Unter Kubuntu gibt es folgende Möglichkeit in die Suspend-Zustände zu kommen:
- Man startet mit "K-Menü -> Systemeinstellungen -> Laptops und Energieverwaltung -> Notebook-Akku" zum einen die Akkuüberwachung und auf dem Reiter ACPI zusätzlich die einzelnen Modi (ggf. das Hilfsprogramm einrichten). Dabei ist "Tiefschlaf" Suspend to Disk und "Ruhezustand" Suspend to RAM. In der Taskleiste ist nun ein Icon, über das man in den Ruhezustand bzw Tiefschlaf kommt.
Weitere Einstellmöglichkeiten finden sich in der Datei /etc/default/acpi-support. Auch die Skripte /etc/acpi/prepare.sh, /etc/acpi/sleep.sh, /etc/acpi/hibernate.sh und /etc/acpi/resume.sh können bei Problemen einen Blick wert sein.
Linux bietet auch die Möglichkeit, einen der drei in der Einleitung genannten Schlafmodi über die Konsole aufzurufen. Dazu öffnet man ein Terminal [2] und gibt einen der folgenden Befehle ein:
sudo /etc/acpi/sleep.sh # Computer wird in den Standby- oder Suspend-to-Ram-Modus geschickt, je nach ACPI_SLEEP_MODE (s.o.) sudo /etc/acpi/hibernate.sh # Computer wird in in den Suspend-to-Disk-Modus geschickt
Alternativ lassen sich auch folgende Befehle in einer Root-Shell verwenden:
echo standby > /sys/power/state # Computer wird in den Standby-Modus geschickt echo mem > /sys/power/state # Computer wird in den Suspend-to-Ram-Modus geschickt echo disk > /sys/power/state # Computer wird in den Suspend-to-Disk-Modus geschickt
Die letzteren drei Befehle schickten den Computer direkt in die jeweiligen Modi und umgehen dabei sämtliche Einstellungen und Workarounds, die oben beschrieben wurden und sollten deshalb nach Möglichkeit nicht verwendet werden.
Folgende Befehle sind auch ohne Rootrechte ausführbar:
gnome-power-cmd suspend # Computer wird in den Suspend-to-Ram-Modus geschickt gnome-power-cmd hibernate # Computer wird in den Suspend-to-Disk-Modus geschickt
Diese Revision wurde am 5. Oktober 2013 11:43 von aasche erstellt.