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Der Thin Client Manager (auch bekannt unter student-control-manager) bietet eine Klassenraum-Management-Software, die vor allem in Schulen zu einem wichtigen didaktischen Mittel geworden ist und unter Windows zumeist mit dem kommerziellen MasterEye umgesetzt wird. Damit ist man in der Lage, Schüler-PCs zu sperren, einzusehen (verwendet im Hintergrund den VNC-Viewer), Anwendungen zu starten, Nachrichten an einzelne Benutzer zu senden, den eigenen Bildschirm auf die Schüler-PCs zu übertragen und einzelne Benutzer auszuloggen.
Voraussetzung ist eine funktionierende ThinClient-Umgebung, wie sie bei LTSP beschrieben wird. Folgende Pakete müssen installiert [1] werden:
thin-client-manager-backend
thin-client-manager-gnome
Bei Edubuntu sind diese bereits in der Grundinstallation enthalten.
Damit ist der Thin-Client-Manager eingerichtet. Allerdings funktioniert leider die visuelle Übertragung der Client-Bildschirme nicht. Es erscheint eine Fehlermeldung, dass x11vnc nicht installiert sei. Eine Installation auf dem Server hat allerdings keinen Zweck, weil die Clients mit diesem Programm ausgestattet sein müssen.
Um also den Clients x11vnc verfügbar zu machen, wechselt man in einem Terminal [2] in das Root-Verzeichnis der Clients, welches sich auf dem Server unter /opt/ltsp/i386/ befindet (Architekturabhängig). Jetzt macht man dieses Verzeichnis zu / mit chroot:
sudo chroot /opt/ltsp/i386
Als nächstes muss dann das Paket
x11vnc (universe, [3])
installiert werden [4].
Da man sich in einer reinen Konsolen-Umgebung ohne graphische Benutzeroberfläche befindet, muss die sources.list mit einem reinen Texteditor [5] (Nano und vi sind vorinstalliert, Emacs über die Paketverwaltung verfügbar) editiert werden.
Jetzt muss noch veranlasst werden, dass dieses Programm bei Systemstart mitgestartet wird. Diese Änderungen betreffen die Datei /etc/rc.local. Also öffnet man diese wiederum mit einem Editor [5]. Vor dem Eintrag exit 0
muss nun folgende Zeile ergänzt und der Editor wieder beendet werden:
x11vnc -display :6 -forever -loop &
Nun wird noch sichergestellt, dass die rc.local ausgeführt wird [2]:
cd /etc/rc2.d mv K99rc.local S99rc.local
Die chroot-Umgebung verlässt man mit:
exit
Nachdem die Clients nun neu gebootet wurden, steht der grafischen Überwachung mit dem Thin-Client-Manager nichts mehr im Wege.
Diese Revision wurde am 29. Dezember 2011 20:00 von frustschieber erstellt.