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Dieser Artikel beschreibt, wie man sein Ubuntu-System auf die Version 11.04 Natty Narwhal aktualisiert. Diese Version bietet im Vergleich zur Vorgänger-Version 10.10 Maverick Meerkat jede Menge Aktualisierungen. Natty Narwhal ist - ebenso wie Maverick Meerkat - keine LTS-Version, sondern eine „normale“ Version, d.h. es gibt Updates und Sicherheitsupdates für 18 Monate, sowohl für die Desktop als auch die Server-Variante. Eine Zusammenfassung der Neuerungen kann man hier finden.
Es gibt zwei Möglichkeiten das Upgrade vorzunehmen:
Auf "normalen" Desktopsystemen kann das Upgrade über das gewohnte Programm zur Systemaktualisierung gestartet werden.
Auf Systemen ohne grafische Oberfläche lässt sich ein Upgrade in wenigen Schritten auf der Konsole vornehmen.
Wenn ein System sehr stark von der Standardinstallation abweicht, sind Probleme beim Upgrade möglich. Hinweise dazu finden sich unter Upgrade. Besonders Anwender von NVidia- und ATI-Grafiktreibern sollten sich anhand dieser Seite vergewissern, dass ihre Treiber korrekt installiert sind.
Manche Dinge könnten in der neuen Version nicht mehr oder zumindest schlechter funktionieren als in Maverick. Eine Liste der bekannten Probleme findet sich unter Release Notes/Veröffentlichungshinweise .
Vor einem Upgrade sollte eine Datensicherung vorgenommen werden, falls etwas schief laufen sollte. Dazu eignet sich
ein Partitionsimage mit partimage, eine Wiederherstellung des exakten Zustandes vor dem Upgrade ist damit besonders einfach
laufende Sicherungen der Daten und Konfigurationen mit sbackup, wenn dies ohnehin verwendet wird. Im Problemfall hat man dann folgende Möglichkeiten:
Wiederherstellung des alten Systems durch Neuinstallation von Maverick, Rückspielen der Daten und Konfigurationen aus dem Backup und Installation der zusätzlichen Software mittels der gespeicherten Paketliste
Neuinstallation eines Natty-Systems, Rückspielen der Daten aus dem Backup. Konfigurationen sollten selektiv zurückgespielt werden, da mit dem neuen Release wesentliche Änderungen in den Konfigurationsdateien möglich sind. Programme sollten nicht aus der Paketliste eingespielt werden, da diese auch in Lucid obsolete Software enthält.
Das Upgradeprogramm kümmert sich selbständig um die Entfernung von Software, die aus inoffiziellen Quellen stammt und die beim Upgrade Probleme bereiten könnte. Es weiß aber nichts von Software, die ganz ohne die Paketverwaltung installiert wurde.
Wer Programme ohne die Paketverwaltung oder Checkinstall installiert hat, sollte diese jetzt entfernen. Wer nicht weiß, worum es gerade geht, ist nicht betroffen.
Wer Treiber nachinstalliert hat, sollte sich bewusst sein, dass diese in bestimmten Fällen nach dem Upgrade nicht mehr funktionieren. Das betrifft insbesondere auch fehlerhaft installierte Grafiktreiber. Mehr dazu auf der allgemeinen Seite zu Upgrade.
Wer die neuen Pakete nicht herunterladen will, kann eine Natty-Alternate-CD oder die DVD verwenden. Nach dem Einlegen der CD erfolgt eine Abfrage, ob die CD eingebunden und der Paketmanager gestartet werden soll. Man wählt hier den Start des Paketmanagers, schließt diesen aber sogleich wieder. Dann ist man bereit für das folgende Upgrade.
Falls nach dem Einlegen der CD nichts geschieht, kann man sie auch manuell zu den Paketquellen hinzufügen [2] oder im Terminal [3] den folgenden Befehl ausführen:
sudo sh /cdrom/cdromupgrade
Ein Upgrade auf Natty Narwhal lässt sich wie folgt durchführen.
Zuerst prüft man, ob in den Software-Paketquellen unter dem Punkt
"System -> Synaptic-Paketverwaltung -> Einstellungen -> Paketquellen -> Aktualisierungen'"" der Punkt "Freigabe-Aktualisierung" auf ""'normale Freigaben" gesetzt wird, was in der Regel schon der Fall sein sollte.
Nun startet man den Update-Manager über
"System -> Systemverwaltung -> Aktualisierungsverwaltung"
Es kann vorkommen das die neuere Version nicht angezeigt wird, dann die Aktualisierungsverwaltung aus dem Terminal [3] mit folgendem Befehl starten.
sudo update-manager -c
Ein Klick auf "Aktualisieren" startet das Upgrade. Zunächst werden die Release-Notes angezeigt, die Hinweise auf wichtige Änderungen enthalten. Weiter geht es mit "System aktualisieren".
Das System wird nun untersucht. Manche Pakete sind mit der neuen Ubuntu-Version nicht mehr kompatibel (das betrifft Pakete, die aus fremden Quellen installiert wurden und Pakete, die durch andere ersetzt wurden oder inzwischen überflüssig sind). Diese Änderungen kann man sich detailliert auflisten lassen. Wessen System aber nur offizielle Maverick-Pakete enthält, der muss diese Liste nicht studieren.
Nach Schließen aller geöffneten Anwendungen geht es weiter mit "Systemaktualisierung beginnen".
Nun folgt das eigentliche Upgrade. Dieser Vorgang darf nicht mehr unterbrochen werden.
Manche Programme werden von Natty nicht mehr benötigt. Sie sind in Ubuntu noch vorhanden, werden aber nicht mehr offiziell unterstützt. Diese Pakete befinden sich künftig in der Universe-Sektion. Wenn diese Sektion nicht aktiv ist bzw. man diese deaktiviert hat, werden die Pakete jetzt zum Entfernen vorgeschlagen. Da Natty ohne diese Pakete voll funktionsfähig ist, kann man unbesorgt auf "Weiter" und dann auf "Remove" klicken.
Nach Beendigung dieses Schrittes muss das System noch neu gestartet werden. Das eigentliche Upgrade ist damit abgeschlossen.
Falls nun einige Programme fehlen, die unter der alten Ubuntu-Version manuell installiert wurden, müssen diese neu installiert werden. Dabei sollte man immer schauen, ob die Pakete inzwischen auch in das offizielle Ubuntu eingeflossen sind.
Das Upgrade von Kubuntu wird ausschließlich über die Softwareverwaltung durchgeführt. Zunächst sollte man das System auf den aktuellen Stand bringen. Dazu über "Aktualisierungen holen" die Paketquellen aktualisieren und über "Vollständige Aktualisierung" und danach "Änderungen anwenden" die Aktualisierung durchführen.
Nun sollte die Einstellung unter "Einstellungen -> Softwarequellen bearbeiten -> Aktualisierung" auf "normal Release" geändert werden. Nach der Aktualisierung der Paketquellen findet sich nun im Bereich "Softwareaktualisierung" der neue Punkt "Distributionsaktualisierung verfügbar", mit entsprechendem Link auf "Aktualisierung zu Natty 11.04".
Nach der Eingabe des Passwortes werden nun die Release Informationen angezeigt. Nach einem Klick auf "Upgrade" wird das Upgrade-Tool heruntergeladen. Dieses aktualisiert voll automatisch die Paketquellen und deaktiviert Fremdquellen, welche man nach dem Upgrade manuell wieder aktivieren muss. Es wird analysiert welche Pakete aktualisiert, entfernt oder zusätzlich installiert werden. Bevor diese Änderungen durchgeführt werden, muss man in einem Dialog, in dem die Änderungen aufgeführt sind, auf "Systemaktualisierung beginnen" klicken.
Nun werden die einzelnen Pakete heruntergeladen und installiert. Zum Abschluss des Upgrades fordert das Programm dazu auf den Computer neu zu starten.
Von Debian ist man gewohnt die sources.list so zu ändern, dass die nächste Debian-Version genutzt wird, um danach ein apt-get dist-upgrade
durchzuführen. Dies sollte man unter Ubuntu nicht machen. Warum? Ubuntu arbeitet mit dem Update-Manager und diesen sollte man auch beim Upgrade eines Server benutzen.
Im Laufe des Upgrades ist es wahrscheinlich, dass die Netzwerkverbindung zumindest kurzzeitig unterbrochen wird. Führt man daher ein Upgrade auf einem Server durch, zu dem man nur via SSH Zugang hat, so wird man die Kontrolle über das Update verlieren, da die SSH Sitzung unterbrochen wird. Führt man also ein Upgrade auf einem entfernten Rechner durch, so sollte man das Upgrade innerhalb von Screen starten. So besteht die Möglichkeit die Verbindung wieder aufzunehmen und so wieder das Upgrade zu steuern.
Vor dem Upgrade auf eine neue Version muss man sicherstellen, dass das System auf dem neusten Stand ist:
sudo apt-get update # aktualisiert die Paketquellen sudo apt-get dist-upgrade # aktualisieren der Pakete
Danach installiert [1] man das Programm:
update-manager-core
Nun muss die Datei /etc/update-manager/release-upgrades geprüft werden. In dieser Datei wird definiert, ob der Update-Manager nur LTS-Versionen von Ubuntu beachten soll oder alle Versionen. Ubuntu Natty Narwhal ist, genau wie der Vorgänger Maverick Meerkat eine normale Version (also keine LTS-Version), daher muss die Datei wie folgt aussehen:
[DEFAULT] # default prompting behavior, valid options: # never - never prompt for a new distribution version # normal - prompt if a new version of the distribution is available # lts - prompt only if a LTS version of the distribution is available Prompt=normal
Ggf. muss der Eintrag hinter Prompt
mit einem Editor mit Root-Rechten [4] auf normal
gesetzt werden. Danach das Upgrade über
sudo do-release-upgrade
ausgeführt. Ab jetzt muss man nur noch den Anweisungen auf dem Bildschirm folgen. Vorsicht ist angesagt, wenn Meldungen kommen, die die Konfigurationen der einzelnen Systeme ändern. Man sollte jede Konfiguration prüfen und entweder die neue Version akzeptieren oder die eigene Version der Konfigurationsdatei behalten. Man informiert sich am besten vorher, welche Änderungen an den Serverpaketen bei dem Distributions-Ugrade durchgeführt wurden.
Startet man Natty zum ersten Mal, so kann es sein, dass das System nach dem Einloggen meldet, dass eingeschränkte ("restricted") Module verwendet werden und bietet an, diese auf Wunsch zu deaktivieren. Weitere Information hierzu erhält man im Wiki Artikel restricted-manager.
Release Notes - Informationen zu Natty Narwhal
Release Notes Veröffentlichungshinweise / Regressionen in Natty Narwhal
Upgrading to Ubuntu 11.04 - Offizielle Informationen zum Upgrade auf Natty Narwhal
Upgrading to Kubuntu 11.04 - Community Informationen zum Upgrade von Kubuntu auf Natty Narwhal
Diese Revision wurde am 3. Dezember 2013 02:39 von aasche erstellt.