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atool ist ein unter GPL herausgegebenes Perl-Skript zur Bearbeitung und Verwaltung von komprimierten Dateiarchiven verschiedener Typen.
atool kann mit Archivformaten wie .tar, .zip, .jar, .rar, .lha, .lzh, .gz, .bz, .7z, .deb und vielen mehr umgehen.
Das Programm ist in den offiziellen Paketquellen vorhanden. Folgendes Paket muss installiert [1] werden:
atool (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install atool
sudo aptitude install atool
Die Benutzung erfolgt im Terminal [2]. Für die Verwendung sind verschiedene Einzelbefehle für die jeweiligen Programmfunktionen vorhanden, welche eigentlich Softlinks darstellen und separat verwendet werden können. Alternativ kann auch auf den globalen Befehl atool
unter Hinzufügen verschiedenster Optionen zurückgegriffen werden.
aunpack
extrahiert ganze Archive oder Einzeldateien aus einem Archiv. Werden nur einzelne Dateien aus einem Archiv entpackt, legt das Programm diese im aktuellen Arbeitsverzeichnis ab. Falls ein ganzes Archiv entpackt werden soll, legt der Befehl automatisch ein temporäres Verzeichnis an, in welchem die ausgepackten Dateien platziert werden.
aunpack [OPTION]... ARCHIV [DATEI DATEI ...]
apack
generiert Archive (oder komprimierte Dateien). Falls keine Optionen angegeben sind, werden die Dateinamen aus dem aus der Standardeingabe übernommen.
apack [OPTION]... ARCHIV [DATEI DATEI ...]
als
listet alle Dateien in einem Archiv auf oder gibt, falls angegeben, detailliertere Informationen zu einzelnen Dateien im Archiv aus.
als [OPTION]... ARCHIV [DATEI]...
acat
extrahiert Dateien in einem Archiv in die Standardausgabe. Auf diese Weise ist es möglich, z.B. in einem Archiv verpackte Textdateien direkt im Terminal anzeigen zu lassen.
acat [OPTION]... ARCHIV [DATEI]...
Auch mittels des globalen Befehls atool
kann auf sämtliche Programmfunktionen zugegriffen werden. Hierbei müssen zwingend die für die gewünschte Funktion vorgesehenen Optionen Anwendung finden.
Der Aufruf erfolgt über
atool [OPTION]... ARCHIV [DATEI DATEI ...]
Übersicht über die Aufrufoptionen | ||
Kurzform | Langform | Bedeutung |
-l | --list | Listet die Dateien in einem Archiv auf (entspricht Aufruf von als ). |
-x | --extract | Extrahiert Dateien aus Archiv (entspricht Aufruf von aunpack ). |
-X | --extract-to=VERZEICHNISPFAD | Extrahiert Dateien aus einem Archiv in ein angegebenes Verzeichnis. |
-a | --add | Generiert ein Archiv (entspricht Aufruf von apack ). |
-c | --c | Extrahiert eine Datei aus einem Archiv in den Standard-Output, zeigt also zum Beispiel den Inhalt einer verpackten Textdatei im Terminal an (entspricht Aufruf von acat ). |
-d | --diff | Extrahiert zwei Archive und zeigt, unter Verwendung des Programms diff, die Unterschiede zwischen beiden an (entspricht Aufruf von adiff ). |
-e | --each | Wendet den Befehl auf jedes einzelne angegebene Element an (Stapelverarbeitung). Dies kann hilfreich sein, um z.B. mehrere Archive zu extrahieren, listen oder generieren. Hinweis: diese Option kann nicht zusammen mit dem cat -Befehl verwendet werden. |
-F | --format=DATEINAMENSERWEITERUNG | Spezifiziert das Archivformat manuell. |
-S | --simulate | Führt atool im Simulationsmodus aus. Alle Befehle, welche normalerweise ausgeführt würden, werden statt dessen angezeigt, so dass keine Veränderungen am Dateisystem vorgenommen werden. Diese Option kann nicht mit --explain kombiniert werden, da sie diese bereits enthält. Hinweis: in manchen Fällen kann aus bestimten Gründen ein unterschiedliches Verhalten beim Verwenden des Simulationsmodus und des Nicht-Simulationsmodus auftreten. |
-E | --explain | Erläutert die von atool ausgeführten Befehle (kann nicht mit --simulate kombiniert werden). |
-f | --force | Erlaubt beim Extrahieren das Überschreiben von lokalen Dateien bzw. beim Generieren eines Archivs das Überschreiben von Archivdateien. Hinweis: Es ist möglich, zu existierenden RAR- und ZIP-Archiven weitere Dateien hinzuzufügen; bei vielen anderen Formaten existiert diese Möglichkeit nicht. |
-D | --subdir | Erzeugt beim Extrahieren eines Archivs automatisch ein Unterverzeichnis. |
-q | --quiet | Reduziert die Ausführlichkeit der ausgegebenen Informationen um eine Stufe. |
-v | --verbose | Erhöht die Ausführlichkeit der ausgegebenen Informationen um eine Stufe. |
-V | --verbosity=STUFE | Legt den Grad der Ausführlichkeit der ausgegebenen Informationen manuell fest. Standardstufe ist 1. |
--help | Gibt eine Zusammenfassung der möglichen Optionen aus. | |
--version | Gibt Versionsinformationen aus. |
Solange keine Formatoption (--format
bzw. -F
) Verwendung findet, wird generell bei allen Funktionen das Archivformat aus der Dateinamenserweiterung ausgelesen.
Während das Programm die meisten Archivformate mit all seinen Funktionen komplett unterstützt, gibt es doch bei einigen Formaten .jar, .ace, .rpm u.a. kleinere Einschränkungen. Diese können im Handbuch eingesehen werden.
Das Programm atool kann bei Bedarf benutzerdefinierte Konfigurationsdateien einlesen und verwenden. Umfangreiche Informationen zu deren Erstellung und Verwendung sind ebenfalls im Handbuch zugänglich.
Extrahieren aller Dateien eines Archivs in ein Unterverzeichnis bzw., falls das Archiv nur eine Datei enthält, in das aktuelle Arbeitsverzeichnis:
aunpack ARCHIV.tar.gz
Extrahieren aller Dateien aller im aktuellen Verzeichnis vorhandenen .tar.gz-Archive:
aunpack -e *.tar.gz
ZIP-Archiv der Bezeichnung ARCHIV.zip aus den Dateien DATEI1 und DATEI2 erstellen:
apack ARCHIV.zip DATEI1 DATEI2
Inhalt des Archivs ARCHIV.rar auflisten:
als ARCHIV.rar
Drei Archive dir1.tar.gz, dir2.tar.gz und dir3.tar.gz generieren, so dass das erste Archiv alle Dateien aus dem Ordner dir1, das zweite alle Dateien aus dir2 und das dritte alle Dateien aus dir3 enthält:
apack -e -F .tar.gz dir1 dir2 dir3
Die Unterschiede der Kernelversionen 2.4.17 und 2.4.18 anzeigen:
adiff linux-2.4.17.tar.gz linux-2.4.18.tar.gz
Diese Revision wurde am 12. Dezember 2014 15:06 von frustschieber erstellt.