Ubuntu 12.04 Precise Pangolin
Communtu ist eine Web2.0-Plattform, bei der man angibt, welche Aufgaben man mit dem Computer erledigen will. Communtu schlägt dann eine Reihe von Programmen vor, die für die angegebenen Aufgaben installiert werden können. Die Auswahl kann vom Benutzer verfeinert werden. Detaillierte Informationen zu einzelnen Paketen oder Programmbündeln können ebenfalls abgerufen werden. Da Communtu ein noch junges Projekt ist, sind naturgemäß nicht alle der mehr als 100 Programmbündel voll getestet; aber Communtu bietet die Plattform, die Bündel zu bewerten und/oder zu verbessern. Der Quellcode ist unter der Affero GNU public license freigegeben.
Communtu vereinfacht damit die Auswahl und Installation von Software, die nicht durch die Standardinstallation des Ubuntu-Systems abgedeckt ist. Vor allem, wenn diese aus Fremdquellen beschafft werden muss. Die nötigen Einträge werden in der Datei sources.list automatisch vorgenommen.
Ein lauffähiges System mit einer beliebigen Ubuntu-Installation und einem beliebigen Desktop-Umgebung. Nach der Installation einer K-, X-, oder irgendeiner anderen Ubuntu-Version hat man ein sicheres und stabiles System. Wenn noch keine Installation vorhanden ist, kann auch eine LiveDVD mit Communtu erstellt werden.
Communtu erfordert zur Nutzung normalerweise eine Anmeldung bzw. Registrierung. Die Nutzung ist kostenfrei und mit keinen Verpflichtungen verbunden. Ausprobieren kann man Communtu mit dem Benutzernamen Gast rechts oben auf der Seite.
Auf der Webseite wählt man verschiedene Kategorien aus, speichert sie und nimmt ggf. anschließend eine Feinauswahl vor. Aus dieser Auswahl wird ein Metapaket erstellt. Man muss, bis auf wenige Ausnahmen, nicht weiter in die Installation des Metapaketes eingreifen.
Danach sind die installierten Programme, wie man es in Linux-Systemen gewohnt ist, ohne Neustart des Systems einsatzbereit.
Für die Installation eines Metapakets wird die Datei sources.list um neue Quellen erweitert. Dies geschieht mit einem eigens erzeugten Paket, das mit wenigen Mausklicks installiert werden kann (zur Sicherheit bekommt man auch noch eine grafische Rückmeldung über die zu installierenden Quellen). Mit einem zweiten Paket werden dann die Metapakete installiert.
Das Metapaket kann über die Weboberfläche auf jedem beliebigen Ubuntu-Rechner installiert werden. Dazu kann man apturl benutzen oder das Paket herunterladen und installieren [1].
Es ist auch möglich, eigene Paket-Bündel zu erstellen und daraus Metapakete erzeugen zu lassen. So kann man z.B. eine auf seinem Rechner bestehende Programminstallation "sichern" und diese auf jedem mit dem Netz verbundenen Ubuntu-Rechner sofort installieren.
Fremdpakete können das System gefährden.
Anmerkung: Abhängig von der vorgenommenen Auswahl können Fremdpakete installiert werden.
Fremdquellen können zur Aufnahme in Communtu vorgeschlagen werden. Nach Prüfung werden sie im System eingetragen und sind dann für alle Nutzer verfügbar. Jeder Nutzer kann sich auf der Communtu-Installationsseite anzeigen lassen, welche Quellen für seine Paketauswahl neu eingetragen werden. Zudem stellt das Quellen-Paket mittels Apt-Pinning sicher, dass von Communtu neu eingetragene Quellen immer niedrigere Priorität als die Standard-Ubuntu-Quellen haben. Auf diese Weise wird ausgeschlossen, dass Standard-Pakete durch die neuen Quellen beeinflusst werden.
Der Benutzer hat auch die Möglichkeit, eine Neuinstallation unter Beibehaltung der Software einer älteren Installation mit Hilfe von Communtu durchzuführen. Dazu müssen die Daten des Home-Verzeichnisses in eine eigene Partition verlagert werden, so dass die eigenen Daten vom System getrennt sind. Ob eine eigene Home-Partition besteht, erfährt man unter Ubuntu mit "System -> Systemverwaltung -> Systemüberwachung -> Dateisysteme". Wenn keine separate Home-Partition besteht, müssen die gesamten eigenen Dateien auf einem externen Datenträger gesichert werden. Die gesicherten Daten werden dann nach der Installation in die dann vorhandene neue Home-Partition eingespielt.
Um das Upgrade der vorhandenen Pakete durch zu führen, muss zunächst folgendes Paket installiert werden [1]:
debfoster
Anschließend muss dieser Befehl in einem Terminal ausgeführt werden [2]:
debfoster -sn | tail -n +2 | tr ' ' '\n' | sort -u > packages.list
Sobald die Liste erstellt wurde, erscheint wieder der Cursor im Terminal. Das Terminal-Fenster wird nicht mehr benötigt und kann geschlossen werden.
Die erzeugte Datei packages.list ist im Benutzerverzeichnis gespeichert. Sie enthält alle Pakete, die derzeit installiert sind. Anhand dieser Liste können alle Programme, die sich momentan auf dem Rechner befinden, erneut installiert werden. Die Datei kann mit einem beliebigen Editor [3] überarbeitet werden, um die Paketauswahl nach seinen eigenen Wünschen zu gestalten.
Diese Liste kann nun bei Communtu hochgeladen werden. Dazu wählt man im Menü auf der Webseite "Bündel", dort "Neues Bündel" und dann "Bündel aus Paketliste" erstellen. Hier einfach den Anweisungen folgen.
Nun liegt die Liste der installierten Pakete in Communtu. Nach der Installation einer neuen Ubuntu-Version kann man anschließend von Communtu das selbst erstellte Bündel wieder installieren. Danach entspricht die eigene Programmauswahl der des alten Systems - jeweils mit den aktuellsten Programmversionen.
Dieser Vorgang spart eine Menge Zeit. Wenn man aus der packages.list inzwischen überflüssige Programme gelöscht hat, ist das System auch schlanker geworden.
Alle Pakete bzw. Programme, die unter Zuhilfename von Communtu installiert wurden, können über die Paketverwaltung wieder deinstalliert werden.
Communtu kann zum Erstellen von ISO-Files benutzt werden. So kann eine LiveDVD mit individuell auf der Webseite ausgewählten Paketen erstellt werden. Eine Gebrauchsanleitung hierzu ist auf der Webseite des Anbieters zu finden.
Diese Revision wurde am 26. Mai 2013 17:49 von frustschieber erstellt.