Ubuntu 14.04 Trusty Tahr
Ubuntu 12.04 Precise Pangolin
exFAT (Extended File Allocation Table), ist ein proprietäres Dateisystem, optimiert für den Einsatz auf Flash-Speichern. Der Hauptvorteil gegenüber dem älteren FAT/FAT32-Dateisystem ist die Unterstützung von Dateien mit mehr als 4 GiB Größe.
Da Microsoft gewisse Vorbehalte (Lizenzübereinkunft, Patente) bezüglich der freien Verwendung hat, bieten die offiziellen Paketquellen exFAT-Unterstützung nur in der Sektion universe an. Daher befindet sich exFAT auch nicht im Linux-Kernel, sondern es läuft via FUSE. Die weitere Konfiguration von FUSE-spezifischen Einstellungen (z.B. die Option user_allow_other
) ist im Wiki-Artikel FUSE ausführlich beschrieben.
Speicherkarten (Memory-Stick, SD) stoßen bei 32 GiB mit FAT/FAT32 an ihre jeweiligen Grenzen. Daher sehen die Spezifikationen z.B. für die zukünftigen Memory-Stick-XC- und SD-XC-Flashspeicher-Kartentypen die Verwendung des exFAT-Dateisystems vor. Möchte man also eine solche Speicherkarte unter Linux auslesen, muss exFAT installiert werden. Andernfalls wird auf dem Datenträger kein Dateisystem erkannt.
exFAT ist zwar moderner als das FAT32-Dateisystem, soll aber kein Nachfolger für FAT/FAT32-Dateisysteme werden. Es ist nur für Flash-Speicher optimiert. Es ist simpler als NTFS und langsamer, besonders auf herkömmlichen Magnet-Festplatten.
Windows 9x: nein
Windows XP ab SP2: Microsoft hat ein Update bereitgestellt
Windows Vista: ab Service Pack 1
Windows 7 und 8: nativ
Ubuntu: ab Ubuntu 12.04 in den offiziellen Paketquellen
exFAT erlaubt Dateien mit mehr als 4 GiB Dateigröße, FAT/FAT32 dagegen nicht
exFAT verwendet Dateinamen in Unicode und bis zu 255 Zeichen. Kurze 8.3-Namen gibt es nicht mehr.
Die maximale Cluster-Größe beträgt 32 MiB, daher auch für sehr große Datenträger geeignet
exFAT verwendet nur eine FAT-Tabelle. Das spart Platz und Verwaltungsaufwand, reduziert aber die Datensicherheit.
Obwohl als Dateisystem für "normale" Festplatten im täglichen Gebrauch nicht geeignet, hat exFAT in bestimmten Anwendungsfällen dennoch möglicherweise Vorteile:
Es sind im Gegensatz zu FAT/FAT32 Dateien mit mehr als 4 GiB möglich
Im Gegensatz zu NTFS/ext4 braucht man keine Benutzerrechte zu verwalten
Es bietet gute Transferraten beim rein linearen Beschreiben
Ab Ubuntu 12.04 können die exFAT-Treiber aus den offiziellen Paketquellen installiert [1] werden:
exfat-fuse (universe, bei Ubuntu 12.04 in den backports
)
exfat-utils (universe, bei Ubuntu 12.04 in den backports
)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install exfat-fuse exfat-utils
sudo aptitude install exfat-fuse exfat-utils
Nun kann exFAT wie üblich genutzt werden:
mount -t exfat ...
(siehe mount)
mkfs -t exfat ...
(siehe Formatieren)
fsck ...
(siehe Dateisystemcheck)
Die ersten beiden Beispiele sind für Nicht-Computer ggf. ungeeignet, da diese meist eine MBR-Partitionierung und nur eine bestimmte Clustergröße verlangen. Sinnvoll ist das aber für eine externe Festplatte, wo man wenige, sehr große Dateien unterbringen möchte.
Ein Flash-Speicher unter /dev/sdd1 soll als exFAT formatiert werden [3][4]:
sudo mkfs -t exfat /dev/sdd1
mkexfatfs 1.0.1 Creating... done. Flushing... done. File system created successfully.
Oder man schreibt das Dateisystem nicht in die erste Partition, sondern direkt auf das Gerät, vergibt den Datenträger-Namen "SD-Karte" und setzt die Clustergröße auf 1 MiB (-s 2048
) hoch (Default ist 4k = -s 8
):
sudo mkfs.exfat -n "SD-Karte" -s 2048 /dev/sdd
Das ausgehängte Dateisystem kann mit fsck
überprüft werden:
sudo fsck /dev/sdd
fsck from util-linux 2.20.1 exfatfsck 1.0.1 Checking file system on /dev/sdd. File system version 1.0 Sector size 512 bytes Cluster size 1 MB Volume size 932 GB Used space 9944 KB Available space 932 GB Totally 0 directories and 0 files. File system checking finished. No errors found.
Hier kann man auch sehen, dass die Clustergröße 1 MiB ist.
Diese Revision wurde am 9. Mai 2016 23:30 von tomtomtom erstellt.