Ubuntu 16.04 Xenial Xerus
Ubuntu 14.04 Trusty Tahr
Ubuntu 12.04 Precise Pangolin
Prinzipiell stehen mehrere Wege zur Verfügung, Firefox (oft kurz: FF) zu installieren. Eine stabile und aktuelle Version des Browsers ist direkt in den offiziellen Paketquellen zu finden. Diese Art der Installation ist für alle Ubuntu-Nutzer empfehlenswert.
Hintergrund: im Januar 2012 wurde von Canonical entschieden, aktuelle Firefox-Pakete für alle offiziell unterstützten Ubuntu-Versionen im Rahmen der üblichen Sicherheitsupdates zur Verfügung zu stellen. Damit entfallen die Gründe für die bis dahin üblichen Verrenkungen (Nutzung eines PPAs, manuelle Installation), wenn man unter älteren Ubuntu-Versionen einen aktuellen Firefox nutzen wollte.
Nur wer bewusst Entwicklerversionen nutzen möchte, kann sich bei Bedarf mit diesen alternativen Installationsmethoden beschäftigen. Manche der ehemals nützlichen PPAs sind aus diesem Grund weiterhin im Artikel beschrieben.
Abschließend noch eine kurze Anmerkung zu Versions-Nummern: Mit der Version 4 hat sich die Mozilla Foundation entschieden, das bisherige Versionsnummernschema abzuschaffen und stattdessen bei Fehlerkorrekturen eine neue Hauptversion zu veröffentlichen. Damit wurde praktisch aus der Version 4.0.1 die neue Version 5, aus der Version 4.0.2 die neue Version 6 usw. Ein Ende dieser Versions-Gigantomanie ist derzeit nicht abzusehen.
Bei einer Ubuntu- und Xubuntu-Installation ist der Firefox bereits als Standardbrowser installiert und kann ansonsten über folgendes Paket nachinstalliert werden [1]:
firefox
language-pack-de-base (deutsche Sprachunterstützung)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install firefox language-pack-de-base
sudo aptitude install firefox language-pack-de-base
Bei der Installation von Paketen werden automatisch die durch das Paket empfohlenen Abhängigkeiten mit installiert. Dies bedeutet bei der Installation von Firefox unter Kubuntu, dass viele GNOME-Pakete wie Synaptic mit installiert werden müssen. Nutzt man eine andere Desktop-Umgebung wie KDE, empfiehlt es sich daher, Firefox mittels des Befehls:
sudo apt-get install --no-install-recommends firefox
zu installieren. So wird Firefox ohne weitere GNOME-Abhängigkeiten installiert. Das Programm zur Paketverwaltung von KDE bietet leider keine Funktion, empfohlene Pakete wieder deinstallieren zu können. Unter Kubuntu gibt es daher ein eigenes Programm zur Installation von Firefox: Firefox unter KDE/Kubuntu
Durch die folgenden Anleitungen wird Firefox aus den offiziellen Paketquellen durch die aktuelle Version aus dem Firefox Stable Channel ersetzt. Dabei werden alle Einstellungen beibehalten. Probleme mit Add-ons können, aber müssen nicht auftreten. Firefox wird nach dem Update überprüfen, ob die installierten Add-ons mit der aktuellen Firefox-Version kompatibel sind. Falls nicht, wird automatisch nach kompatiblen Versionen gesucht.
Um eine Version von Firefox aus einem "Personal Package Archiv" (PPA) zu installieren, muss zuerst eine zusätzliche Paketquelle aktiviert werden. Folgende Quelle muss hinzugefügt werden:
Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:
ppa:ubuntu-mozilla-security/ppa
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen sind der PPA-Beschreibung des Eigentümers/Teams ubuntu-mozilla-security zu entnehmen.
Damit Pakete aus dem PPA genutzt werden können, müssen die Paketquellen neu eingelesen werden.
Nach dem Aktualisieren der Paketquellen (z.B. über den Befehl sudo apt-get update
) erhält Firefox ein Upgrade auf die im PPA enthaltene Version.
Über den Firefox-Beta-Channel werden zukünftige, bereits stabile Versionen des Firefox bereitgestellt. Die Vorgehensweise ist die gleiche wie oben, nur die Paketquelle ist eine andere:
Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:
ppa:mozillateam/firefox-next
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen sind der PPA-Beschreibung des Eigentümers/Teams mozillateam zu entnehmen.
Damit Pakete aus dem PPA genutzt werden können, müssen die Paketquellen neu eingelesen werden.
Entwicklungsversionen können instabil sein.
Aurora ist ein Codename für eine in Entwicklung befindliche Firefox-Version. Dabei geht man wie bei der oben beschriebenen Installation des Firefox aus dem PPA vor, ersetzt jedoch die Quelle durch:
Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:
ppa:ubuntu-mozilla-daily/firefox-aurora
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen sind der PPA-Beschreibung des Eigentümers/Teams ubuntu-mozilla-daily zu entnehmen.
Damit Pakete aus dem PPA genutzt werden können, müssen die Paketquellen neu eingelesen werden.
Die restlichen Schritte unterscheiden sich nicht von den anderen. Ein deutsches Sprachpaket steht im Regelfall nicht zur Verfügung.
Entwicklungsversionen können instabil sein.
Nightly ist ein Codename für eine in Entwicklung befindliche Firefox-Version.
Zuerst fügt man zu seinen Paketquellen folgendes PPA hinzu:
Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:
ppa:ubuntu-mozilla-daily/ppa
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen sind der PPA-Beschreibung des Eigentümers/Teams ubuntu-mozilla-daily zu entnehmen.
Damit Pakete aus dem PPA genutzt werden können, müssen die Paketquellen neu eingelesen werden.
Danach installiert man die Pakete:
firefox-trunk
firefox-trunk-locale-de (deutsche Sprachunterstützung)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install firefox-trunk firefox-trunk-locale-de
sudo aptitude install firefox-trunk firefox-trunk-locale-de
Eine bestehende stabile Firefox-Installation kann wie gewohnt parallel genutzt werden.
Firefox kann auch als vorkompiliertes Binärpaket installiert werden. Zuerst muss man die aktuelle Version von Firefox von der Mozilla-Seite herunterladen.
Die Firefox-Version in den Ubuntu-Quellen unterscheidet sich in manchen Punkten von der offiziellen Firefox-Version, so dass es einige Funktionsunterschiede, aber auch Profilunterschiede gibt. Eine Auflistung der Unterschiede kann man im Forum nachlesen.
Auf älteren Systemen ist Firefox für einige Anwendungen zwingend notwendig, um HTML-Dateien anzeigen zu können. Firefox wird dabei im Hintergrund geladen. Fehlt ein ordentlich im System installierter Firefox, so laufen diese Anwendungen nicht mehr. Daher ist das Paket firefox für viele Anwendungen zwingend erforderlich und kann nicht deinstalliert werden, ohne diese Anwendungen ebenfalls zu deinstallieren.
Vor der Installation sollte man auch die Lesezeichen an einen sicheren Ort kopieren, falls diese überschrieben werden sollten.
Bevor man den Firefox entpackt, muss man sicherstellen, dass folgendes Paket installiert [1] ist:
libstdc++5
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install libstdc++5
sudo aptitude install libstdc++5
Das benötigte Paket libstdc++5 ist Bestandteil der "normalen" Paketquellen.
Vor einer Änderung empfiehlt es sich, das Benutzerprofil unter ~/.mozilla zu sichern und zum Beispiel nach ~/.mozilla.ubuntu zu kopieren. Alternativ kann man auch nur die Lesezeichen in Firefox exportieren.
Falls Firefox später nicht startet, sollte man das Mozilla-Verzeichnis komplett umbenennen oder verschieben, so dass ein neues Profil erstellt werden kann.
Um Firefox nach /opt/ zu installieren, muss das Archiv firefox*.tar.bz2 entpackt [3] und mit Root-Rechten [4] nach /opt/firefox verschoben werden. Außerdem sollte das ursprüngliche Plugin-Verzeichnis gesichert und mit einem symbolischen Link in die neue Version eingebunden werden. Dadurch können die bereits vorhandenen Plugins weiter genutzt werden. z.B. im Terminal [5] mit den Befehlen
sudo mv /opt/firefox/plugins /opt/firefox/plugins-backup sudo ln -s /usr/lib/mozilla-firefox/plugins /opt/firefox/plugins
Außerdem kann es nötig sein, das Paket totem-mozilla (sofern vorhanden) zu entfernen, da dieses Totem-Plugin in neueren Firefox-Versionen meistens nicht funktioniert.
Mit den letzten beiden Befehlen wird nun die neue Firefox-Version als Standard eingetragen.
sudo dpkg-divert --divert /usr/bin/firefox.ubuntu --rename /usr/bin/firefox sudo ln -s /opt/firefox/firefox /usr/bin/firefox
Diese Anleitung gibt es auch als offizielle Version hier . Dort steht auch, wie man diese Schritte wieder rückgängig macht.
Damit die automatischen inkrementellen Updates von Firefox problemlos und ohne Root-Rechte funktionieren, bietet es sich an, Firefox in das Home-Verzeichnis zu installieren, da man hier die notwendigen Schreibrechte besitzt. Zusätzlich ist auf Mehrbenutzersystemen, bei denen man nicht gleichzeitig Administrator ist, diese Installation vorzuziehen, da man keinen Schreibzugriff auf das Systemverzeichnis hat.
Man entpackt [3] das firefox*.tar.bz2-Archiv in das gewünschte Verzeichnis, wechselt dorthin und führt die oben durchgeführten Schritte analog aus, z.B. im Terminal mit den Befehlen
cd <Gewünschtes Verzeichnis>/firefox/ mv plugins plugins-backup ln -s /usr/lib/mozilla-firefox/plugins/ cd plugins/ sudo rm libtotem_mozilla.*
Die Vorgehensweise ist identisch zu der oben bei der Installation in das Systemverzeichnis beschriebenen.
Damit der neue Firefox einfach mit dem Befehl firefox
gestartet werden kann, muss man dem System mitteilen, dass man das Programm, auf das sich dieser Befehl bezieht, manuell heruntergeladen hat. Dazu erstellt man eine Verknüpfung der Datei /<Installationsverzeichnis>/firefox im Ordner /bin (Root-Rechte nötig). Das geht allerdings nur, wenn ein per Paketverwaltung installierter Firefox deinstalliert wurde, da die automatischen Updates diese Datei sonst immer wieder überschreiben würden.
Sollte man noch andere Browser installiert haben, starten vielleicht diese anstelle von Firefox. Hier hilft es, den Standard-Browser über den Link "x-www-browser
" festzulegen [7]. Dies geschieht z.B. im Terminal mit
sudo update-alternatives --config x-www-browser
Im folgenden Menü einfach /usr/bin/firefox
wählen, und Firefox ist wieder der Standard-Browser.
There are 2 alternatives which provide `x-www-browser'. Selection Alternative ----------------------------------------------- 1 /usr/bin/firefox *+ 2 /usr/bin/mozilla Press enter to keep the default[*], or type selection number: 1 Using `/usr/bin/firefox' to provide `x-www-browser'.
Diese Anleitung installiert das Sprachpaket lokal für den angemeldeten Benutzer und muss für jeden Anwender wiederholt werden. Außerdem wird es für die aktuelle Firefox Version nicht mehr benötigt, da das Sprachpaket nun im PPA enthalten ist.
Da Firefox in englischer Sprache installiert wird, muss das deutsche Sprachpaket separat nachinstalliert werden. Dazu installiert man das deutsche Sprachpaket de.xpi entweder für 32 Bit oder 64 Bit-Systeme . Dieses Sprachpaket befindet sich im Unterordner der jeweiligen Version: Firefox-VERSION/ARCHITEKTUR/xpi/.
Man wird nun gefragt, ob diese Seite ein Add-on installieren darf. Nach einem Mausklick auf "Allow" wird die deutsche Sprachdatei heruntergeladen. Nachdem die Sprachdatei heruntergeladen wurde, wird sie wie jedes andere Add-on installiert. Nach der Installation muss Firefox neu gestartet werden. Danach ist das deutsche Sprachpaket installiert.
Außerdem wird das PPA "Firefox Stable Channel" nach einer gewissen Zeit mit den Sprachpaketen der aktuellen Firefox Version ausgestattet. Ob das Paket bereits verfügbar ist, erfährt man beim Versuch, das Paket
firefox-locale-de
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install firefox-locale-de
sudo aptitude install firefox-locale-de
zu installieren. Falls das Paket nicht aktualisiert wird oder eine Fehlermeldung erscheint, dass das Paket schon installiert ist, muss man nach dem oberen Verfahren mithilfe der .xpi vorgehen.
Im Softwarecenter anschließend Firefox entfernen, den Rechner neu starten und im Softwarecenter Firefox neu installieren. Dann wird die deutsche Version installiert.
Bei einem Firefox-Update kann es passieren das die Sprachdatei "firefox-locale-de" nicht zu der neueren Firefox-Version passt, hierbei sollte man dieses Paket mit:
sudo apt-get remove firefox-locale-de
erst deinstallieren und dann wieder mit:
sudo apt-get install firefox-locale-de
installieren, dann hat man wieder das richtige Paket und den Firefox in Deutsch.
Verschiedene Sprachpakete für ältere Firefox-Versionen werden als .xpi-Dateien (installierbare Erweiterungen) angeboten. Die passende Sprachdatei kann im Versionen-Hauptverzeichnis unter latest-VERSION/linux-ARCHITEKTUR/xpi/ heruntergeladen werden.
Wenn nach der Installation der deutschen Sprachdatei Firefox auf Englisch startet (evtl. nach einem Update), kann das hier helfen: Man gibt in der Adressleiste about:config ein und drückt ⏎ . Es erscheint der Hinweis: "Hier endet möglicherweise die Gewährleistung", man bestätigt das. In der Zeile "Filter:" gibt man folgendes ein: general.useragent.locale und drückt ⏎ . Ein Doppelklick auf das gefundene Ergebnis öffnet das Dialogfeld. Man löscht die Zeile mit GB und gibt "de" ein und drückt auf OK. Nach dem Neustart spricht Firefox Deutsch.
Häufig im Anschluss an die Installation durchgeführte Schritte sind im Artikel Firefox/Tipps zu finden.
Diese Revision wurde am 2. August 2016 07:14 von frustschieber erstellt.