Ubuntu 12.04 Precise Pangolin
Gnash (dt. knirschen) ist eine freie Software, um das Abspielen von Flash-Dateien zu ermöglichen. Der Name steht für GNU und Flash und beschreibt, was Zähne tun, wenn man eine Flash-Datei abspielen möchte, ohne proprietäre Software zu installieren. Ziel des Projekts ist es, eine Alternative zum sehr weit verbreiteten, aber unfreien Adobe Flash zu bieten. Momentan kann sich Gnash aber noch nicht mit dem offiziellen Adobe-Flash-Player messen, weswegen von einem produktiven Einsatz abgeraten wird. Gnash befindet sich im Alpha-Stadium und alle Merkmale des Flash-Formates werden noch nicht unterstützt.
Da Gnash SWF-v7-konform ist, kann es aktuelle Flash-Filme abspielen. Es kann sowohl alleine als auch im Browser (Firefox, Mozilla, Konqueror, Opera) benutzt werden. Die Qualität der Ausgabe ist sehr hoch, da OpenGL verwendet wird. Außerdem unterstützt Gnash das XML-basierte Nachrichtensystem, Streaming und Flash Video.
Gnash hat im Vergleich zum unfreien Adobe Flash einen weiteren Vorteil: Es beherrscht über VA-API die hardwarebeschleunigte Wiedergabe von Flash-Videos. Somit können bei der Verwendung passender Grafikkarten hochauflösende Videos auch auf schwächerer Hardware (z.B. Netbooks) flüssig wiedergegeben werden.
Funktionen:
kann viele aktuelle Flash-Filme abspielen
kann selbständig laufen, um Flash-Filme abzuspielen
unterstützt das Streaming von Videos von beliebten Videoportalen wie Youtube
läuft ebenso als Erweiterung in Firefox, Mozilla, Opera und Konqueror
benutzt OpenGL, um Grafiken zu rendern
Unterstützt VA-API
Generell muss Gnash immer die einzige auf dem System installierte Flash-Version sein. Wird zusätzlich noch Adobe Flash installiert, kann es zu Konflikten kommen. Daher sollte man das System erst reinigen, bevor man Gnash installiert. Hierbei sollte man vor allem nach der Datei libflashplayer.so suchen und diese entfernen.
Unter Umständen wird das Abspielen von Flash-Inhalten innerhalb eines Browsers durch manche Erweiterungen blockiert. An erster Stelle ist hier natürlich die Erweiterung "FlashBlock" zu nennen, aber auch andere Erweiterungen, wie etwa "NoScript" können Probleme bereiten. Daher ist immer darauf zu achten, dass die Seiten, die Flashinhalte bereitstellen, auch alle nötigen Rechte haben, z.B. das Ausführen von Skripten oder das Setzen von Cookies.
Gnash befindet sich in den offiziellen Paketquellen. Folgende Pakete müssen installiert [1] werden:
gnash (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install gnash
sudo aptitude install gnash
Vor der Installation muss Firefox beendet werden. Danach muss folgendes Paket installiert [1] werden:
browser-plugin-gnash (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install browser-plugin-gnash
sudo aptitude install browser-plugin-gnash
Danach muss das Plugin über das Alternativen-System noch aktiviert werden, insbesondere falls Adobs Flash schon installiert war. Dazu folgenden Befehl in einem Terminal [2] ausführen:
sudo update-alternatives --config mozilla-flashplugin
und den Anweisungen folgen.
Flash-Dateien können auch direkt im Browser angesehen werden, zum Beispiel Flash-Videos von Videoportalen. Dazu ist eine Installation der Browser-Erweiterung notwendig.
Mittlerweile kann Gnash auch Videos von Youtube problemlos abspielen. Allerdings hat es in älteren Versionen (ab 0.8.6 behoben) Probleme beim Anzeigen der Werkzeuge, weswegen das Spulen oder das Regeln der Lautstärke mit dem Youtube-Player erschwert wird.
Anmerkung: Unglücklicherweise scheint die Frage "Läuft Youtube oder nicht?" nicht für alle Fälle klärbar. Wenn sich auf Seiten Youtubes etwas ändert, sind freie Player wie Gnash schnell im Abseits.
Da sich bei Gnash bisher noch um eine Alpha-Version handelt, gibt es einige Probleme, die beim Einsatz von Gnash auftreten. Beispielsweise kann beim Betrachten eines Filmes auf Videoportalen die Prozessorauslastung bis zu 90% ansteigen (Cairo Rendering). Außerdem kann Gnash aufwändige Webseiten, die fast nur aus Flash bestehen, nicht anzeigen. Auch kann es sein, dass Firefox des öfteren abstürzt, wenn zu viele Flash-Seiten geöffnet sind.
Bei der Deinstallation sollte man darauf achten, den unfreien Adobe Flash-Player wieder zu installieren, wenn man weiterhin in den Genuss Flash-basierter Anwendungen kommen möchte.
Film ab - Freier Player für Flash-Movies - Artikel LinuxUser 01/2008
Lightspark - eine weitere Flash–Alternative
Diese Revision wurde am 18. Juli 2014 01:18 von ubot erstellt.