Ubuntu 14.04 Trusty Tahr
Ubuntu 12.04 Precise Pangolin
Dieser Artikel erfordert mehr Erfahrung im Umgang mit Linux und ist daher nur für fortgeschrittene Benutzer gedacht.
Icecream ist ein verteilter Compiler basierend auf distcc, d.h. der Compiler nimmt Aufträge an und verteilt diese an entfernte Rechner, um ein paralleles Kompilieren zu ermöglichen. Im Unterschied zu distcc verwendet Icecream einen zentralen Server, welcher dynamisch die Aufträge an den schnellsten freien Rechner sendet.
Um Icecream zu installieren, verwendet man das folgende Paket [1]:
icecc (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install icecc
sudo aptitude install icecc
Um Icecream zu verwenden, muss der Server auf jeder Maschine gestartet werden. Dazu editiert man die Datei /etc/default/icecc in einem Editor [2] mit Root-Rechten [3] und setzt die Option START_ICECC
auf true
. Auf dem Rechner, welcher als zentraler Server dienen soll, muss zusätzlich die Option START_ICECC_SCHEDULER
aktiviert werden. Anschließend muss der Server-Dienst neu gestartet werden:
sudo /etc/init.d/icecc restart
In Zukunft wird der Server-Dienst automatisch beim Systemstart mitgestartet.
Um mit Icecream zu kompilieren, muss icecc als Compiler gesetzt sein und die Anzahl der parallel ausgeführten Aufträge erhöht werden. Für die Anzahl der parallelen Aufträge kann die Faustregel "Anzahl der logischen Prozessoren mal 2" verwendet werden, jedoch können Zahlen größer 15 zu Problem führen. Im Falle von make sieht dies z.B. bei sechs parallelen Aufträgen so aus:
make CC=icecc -j6
Icecream kann auch als Cross-Compiler verwendet werden und somit können auch Rechner unterschiedlicher Architekturen (z.B. i386 und amd64) im Verbund zusammengeschlossen werden. Hier sei an die offzielle Dokumentation verwiesen.
Icecream verursacht natürlich durch das Verteilen einen merkbaren Overhead, wenn nur ein Rechner zur Verfügung steht oder nur wenige Kompilieraufträge vorliegen.
Diese Revision wurde am 26. Dezember 2015 19:23 von aasche erstellt.