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Miredo ist eine freie Umsetzung des Teredo-Protokolls für Linux. Es ermöglicht den Zugang zu IPv6, wenn lokales Netz und/oder Provider dies nicht unterstützen. Dabei baut Miredo über IPv4 einen Tunnel zu einem Teredo-Server auf, der dann als NAT-Gateway arbeitet und quasi den Zugang zur IPv6-Welt darstellt.
Miredo kann aus den offiziellen Paketquellen installiert werden [1]:
miredo (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install miredo
sudo aptitude install miredo
Nach der Installation startet der Dienst automatisch.
Die Konfigurationsdatei /etc/miredo.conf erlaubt das Anpassen einiger weniger Einstellungen. Hierzu muss sie mit Root-Rechten [2] editiert werden [3].
In den Standardeinstellungen nutzt Miredo einen Teredo-Server von Rémi Denis-Courmont , dem ursprünglichen Entwickler von Miredo. Diese Einstellung kann mittels der Option ServerAddress
geändert werden:
ServerAddress teredo-debian.remlab.net
Eine kurze Liste verfügbarer Teredo-Server, die als Alternative genutzt werden können, findet sich auf der Seite des IPv6-Day .
Standardmäßig erzeugt Miredo eine neue Netzwerkschnittstelle mit dem Namen teredo. Möchte man diese anders nennen, so kann sie über die Option InterfaceName
angepasst werden:
InterfaceName teredo
Miredo ist ein Dienst, der mit den folgenden Kommandos auf der Kommandozeile kontrolliert werden kann:
Kontrolle des Miredo-Dienstes | |
Kommando | Beschreibung |
sudo /etc/init.d/miredo start | Miredo starten |
sudo /etc/init.d/miredo stop | Miredo anhalten |
sudo /etc/init.d/miredo restart | Miredo neu starten |
sudo /etc/init.d/miredo reload | Konfiguration neu einlesen (z.B. nach Änderungen an /etc/miredo.conf) |
Miredo funktioniert nicht, wenn sich der Rechner in einem Netzwerk befindet, für welches der Zugang zum Internet über UDP-Port 3544
, zum Beispiel durch eine Firewall, blockiert ist.
Die Nutzung von Miredo birgt auch einige Risiken. Im Punkt der Sicherheit des Netzwerks ist anzumerken, dass Miredo bzw. Teredo einen Tunnelmechanismus darstellt, der IPv6-Netzwerkpakete an den Sicherheitseinrichtungen des eigenen Netzwerks vorbei zu einem Server im Internet transportiert. Eventuelle Sicherheitseinrichtungen wie Paketfilter, Intrusion-Prevention-Systeme oder Proxies verlieren ihre Wirkung und können den jeweiligen Rechner gegebenenfalls nicht mehr schützen.
Daneben läuft jeglicher mittels IPv6 übertragene Verkehr über den Teredo-Server. Dessen Betreiber ist in der Lage, den über seinen Server übertragenen Datenverkehr mitzuschneiden und die Inhalte zu lesen. Er kann dadurch zum Beispiel in den Besitz von Zugangsdaten zu Webseiten kommen (siehe auch Gefahren bei TOR).
Diese Revision wurde am 7. September 2015 17:47 von mfm erstellt.