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Kino ist ein einfacher Video-Editor für GNU/Linux, der auch die Möglichkeit bietet, direkt im Programm, die Videos vom Camcorder aufzunehmen (auf Englisch: "capture"). Dazu braucht man einen digitalen Camcorder mit DV Ausgang und eine FireWire-Karte im Computer. Die am Computer bearbeiteten Filme können anschließend auf DVD gebrannt werden oder zurück auf den Camcorder gespielt werden (dies wird allerdings nicht in diesem Artikel behandelt).
Zuerst muss das Hauptpaket installiert werden [1]:
kino
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install kino
sudo aptitude install kino
Noch nicht installierte Abhängigkeiten werden ggf. automatisch mit installiert.
Das Software-Center bietet die Möglichkeit, Erweiterungen gleich mit zu installieren:
ffmpeg2theora (Videokodierer auf der Basis von [.ffmpeg:]
lame (für MP3-Audio)
mjpegtools (Bearbeitung von MJPEG-Videos und Kodieren von MPEG)
sox (Soundbearbeitung)
vorbis-tools (Ogg-Vorbis-Bearbeitung)
Punkte 3 + 4 sind standardmäßig bereits ausgewählt.
Natürlich können o.g. Pakete auch nachträglich installiert werden. Wenn man z.B. die aufgenommenen Videos als MPEG (für DVD oder VideoCD) exportieren möchte, ist das folgende Paket nötig:
mjpegtools (multiverse)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install mjpegtools
sudo aptitude install mjpegtools
Damit wird u.a. das Kommandozeilenprogramm mpeg2enc installiert, welches von Kino als Encoder benutzt wird.
Um mit einer Firewire-Karte Videomaterial von einem Camcorder nutzen zu können, ist ein weiteres Paket erforderlich.
dvgrab (Steuerung eines Camcorders über den PC)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install dvgrab
sudo aptitude install dvgrab
Wenn man einmal verstanden hat, wie Kino funktioniert, kann man sich recht schnell in das Programm einarbeiten. Deshalb hier - Schritt für Schritt - der verallgemeinerte Ablauf, wie ein Film mit Kino geschnitten wird.
Man kann entweder Videos vom Camcorder holen (siehe unten), oder Filme importieren, die auf der Festplatte liegen. Das dauert eine ganze Weile, da dann die Filme zu DV-Filmen (ist Verzeichnis der Quelldatei) konvertiert werden. Das ist nötig, da Kino ausschließlich mit DV-Dateien arbeitet. Kino speichert seine Daten im XML-basierten SMIL 2.0 Projekt Dateiformat ab.
Das Schneiden der Clips erfolgt in zwei Sektionen:
In der Sektion "Edit" hat man eine Übersicht über den Film und kann Clips teilen und zusammenfügen.
In der Sektion "Trim" sieht man nur den jeweils ausgewählten Clip und kann ihn teilen, mit dem folgenden Clip verbinden, und beschneiden.
Bei all diesen Schritten werden die Dateien auf der Festplatte nicht beeinträchtigt:
Beim Trimmen wird eine Markierung gesetzt, von wo bis wo der Clip gespielt werden soll
Beim Teilen wird der Clip dupliziert und die Teile automatisch so getrimmt, dass man das gewünschte Ergebnis erhält.
Beim Verbinden werden der ausgewählte und der folgende Clip als ein einziger behandelt.
Die Sektion "Timeline" zeigt einen einzelnen Clip, aufgeteilt in kurze Sequenzen, die man anklicken kann, um genau zum gewünschten Einzelbild ("frame"), z.B. einem Szenenwechsel, zu gelangen.
In der Sektion "FX" kann man Effekte und Übergänge einrichten. Für einen Effekt gibt man die Zeit an, in der der Effekt in Kraft sein soll, und wählt den gewünschten Effekt in den Reitern für Audio- und Videoeffekte aus. Mit einem Klick auf "Render" wird ein neuer Clip gerendert (ohne den alten zu überschreiben) und in die Zeitleiste eingefügt. Für einen Übergang klickt man auf "Limit to", wählt aus, ob er am Anfang oder am Ende des Clips sein soll und wählt aus, wie viele Sekunden er dauern soll und wählt den gewünschten Übergang in den Reitern für Audio- und Videoübergänge aus. Beim Rendern wird ein Clip mit dem Übergang erstellt, und die umliegenden Clips werden dementsprechend getrimmt.
Wenn man den fertigen Film mit xvid exportieren möchte, kann man das im letzten Reiter "Others"" in der Sektion "Export" tun.
Nachdem man FireWire richtig eingestellt hat, muss man nun noch Kino beibringen, das/die Gerät(e) auch zu nutzen. Dazu schaut man erst unter /dev/, wie der korrekte Pfad zum gewählten Gerät ist (dazu kann man nach Verzeichnissen suchen die ein "1394" im Namen enthalten). Anschließend öffnet man in Kino mit "Bearbeiten -> Einstellungen -> Reiter: IEEE 1394" die passenden Einstellungen und wählt dort unter "Driver" den Typ des ausgewählten Gerätes (dv1394 oder raw1394, für Capturing ist es dv1394) aus. Und bei "dv1394-Gerät" gibt man den (zuvor ermittelten) Pfad zum gewählten Gerät ein (z.B. /dev/dv1394/0, wenn das entsprechende dv1394-Gerät genutzt wird).
Damit unter "Bearbeiten-Einstellungen-IEEE 1394" die entsprechende Kamera gewählt werden kann, muss Kino mit Root-Rechten gestartet werden.
Hat man die Kamera noch nicht an den PC angeschlossen (über FireWire) und eingeschaltet, holt man dies nun nach. Danach geht man in Kino nach "Bearbeiten -> Einstellungen -> Reiter: Capture" und gibt hier den Pfad zur Datei (inkl. Dateiname ohne Endung bzw. "Suffix") an, in die das aufgenommene Material gespeichert werden soll. Nun kann man im Hauptfenster auf der rechten Seitenleiste "Aufnahme" auswählen. Durch das Auswählen von "AV/C" (unterhalb des Bildes/Bildfenster) kann man seine Kamera fernsteuern.
Diese Revision wurde am 12. November 2016 09:00 von mtbbiker99 erstellt.