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Anmerkung: Der Artikel beschreibt beispielhaft nur zwei der vorhandenen Möglichkeiten. Die laptop-mode-utils können noch viel mehr. Auch die grafische Oberfläche seit Version 1.64 (in den Quellen seit Ubuntu 14.04) wird nicht erwähnt. Bitte ergänzen.
Ubuntu 16.04 Xenial Xerus
Ubuntu 14.04 Trusty Tahr
Ubuntu 12.04 Precise Pangolin
Das Paket laptop-mode-tools kann die Stromsparfunktionen (nicht nur) eines Laptops konfigurieren. Grafische Powermanager dürften den Meisten bekannter sein. Die Prozessortaktung und viele andere Einstellungen während der verschiedenen Betriebsmodi (Netz, Akku, Deckel, Schreibpuffer bzw. laptop_mode
) kann man aber auch sehr umfangreich mit Hilfe der laptop-mode-tools beeinflussen.
Ist der Kernel in den laptop_mode
geschaltet, puffert er neben den Lesezugriffen auch alle Schreibzugriffe auf die Festplatte im Hauptspeicher und schreibt die gepufferten Daten z.B. nur alle 10 Minuten oder wenn 40% des Hauptspeichers damit belegt sind, auf die Festplatte. Dementsprechend kann man bei einem Absturz Daten verlieren, die eigentlich bis zu 10 Minuten zuvor hätten gespeichert sein sollen. Allerdings erlaubt nur der laptop_mode
, dass Festplatten trotz normaler Arbeit in bereits geöffneten Programmen und Dateien die meiste Zeit aus bleiben können und der Akku bedeutend länger hält.
Falls nicht bereits vorhanden, kann das Paket laptop-mode-tools einfach nachinstalliert [1] werden:
laptop-mode-tools (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install laptop-mode-tools
sudo aptitude install laptop-mode-tools
Die Konfiguration steht in der Datei /etc/laptop-mode/laptop-mode.conf, die mit Root-Rechten bearbeitet [2] werden kann. Beispiel:
# Aktiviere laptop mode im Batteriebetrieb # 0=nein;1=ja ENABLE_LAPTOP_MODE_ON_BATTERY=1 # Aktiviere laptop mode auch bei Netzversorgung (AC). ENABLE_LAPTOP_MODE_ON_AC=0 # aktiviere laptop mode wenn der Laptopdeckel geschlossen ist, auch wenn gerade nicht im Batteriebetrieb (ACPI-ONLY). ENABLE_LAPTOP_MODE_WHEN_LID_CLOSED=0
Funktionen für andere Hardware-Komponenten sind auf mehrere Dateien aufgeteilt. Man findet diese Dateien im Ordner /etc/laptop-mode/conf.d/.
Zu beachten ist, dass in der Voreinstellung von laptop-mode bereits einige evtl. unerwünschte Funktionen, wie die automatische Festplatten-Abschaltung, aktiviert sind! Dies kann unter Umständen zu erhöhtem Festplattenverschleiß führen. Vergleiche den Artikel Notebook-Festplatten-Bug.
Das Verhalten von laptop-mode-tools bezüglich der Festplatte wird ebenfalls in der Hauptkonfigurationsdatei /etc/laptop-mode/laptop-mode.conf eingestellt.
In dem Abschnitt "Hard drive behaviour settings" kann auf die Festplatte Einfluss genommen werden. Hierbei empfiehlt es sich, den Wert für BATT_HD_POWERMGMT
hoch zu setzen, da sich sonst die Festplatte sehr häufig ausschaltet, worunter die Lebensdauer leidet. Werte von 1 - 127
erlauben das Ausschalten der Festplatte, Werte von 128 - 254
verbieten es. 1
bedeutet aggressivstes Stromsparen (auf Kosten der Lebensdauer!) und 255
stellt die Funktionen zum Stromsparen ab.
Dieser Wert ist in der Standardkonfiguration auf 1
gestellt und sollte geändert werden.
# # Power management for HD (hdparm -B values) # BATT_HD_POWERMGMT=127 LM_AC_HD_POWERMGMT=254 NOLM_AC_HD_POWERMGMT=254
Will man die Taktfrequenz als Benutzer selbst ändern, kann man diverse Ansätze verwenden, die im Artikel Prozessortaktung ausführlicher beschrieben sind. Diese seien auch allen empfohlen, denen es lediglich um die Prozessortaktung in einer Standard-Umgebung geht.
Möchte man mit dem laptop-mode die Prozessortaktung beeinflussen, so aktiviert man dies wie folgt in /etc/laptop-mode/conf.d/cpufreq.conf bzw. bis Version 1.36 in /etc/laptop-mode/laptop-mode.conf:
# Should laptop mode tools control the maximum CPU frequency? # CONTROL_CPU_FREQUENCY=1
Dies setzt allerdings voraus, dass die Senkung der Taktfrequenz grundsätzlich schon funktioniert. Näheres dazu findet sich ebenfalls im Artikel Prozessortaktung. In welchem Zustand welcher Prozessortakt und welcher Governor benutzt werden soll, wird im selben Abschnitt bestimmt.
Bezeichner-Kürzel | Beschreibung |
BATT_CPU | im Batteriebetrieb |
LM_AC_CPU | im Netzbetrieb |
NOLM_AC_CPU | laptop mode nicht aktiv, im Netzbetrieb |
Damit die Taktstufen durch laptop-mode-tools angepasst werden können, abschließend den Befehl [3]
sudo chmod +s /usr/bin/cpufreq-selector
ausführen.
Auch wenn die Bezeichnungen der Taktstufen anderes suggerieren, spart man bei powersave
nicht unbedingt Strom! Im normalen Desktop-Betrieb sorgt powersave
dafür, dass der Prozessor später in den "Schlafmodus" fällt, weil er langsamer rechnet und daher entsprechend länger braucht. Der Schlafmodus spart aber wesentlich mehr Energie als die niedrigste Taktfrequenz.
powersave
ist nur dann sinnvoll, wenn ein Lüfter lärmt, der zu Ungunsten der Systemleistung langsamer drehen und damit leiser werden soll. Oder wenn die CPU voll ausgelastet ist (z.B. Videokodierung, aufwendige Spiele) und man dabei Strom sparen muss. In allen anderen Fällen heißt die stromsparendste Variante - auch bei Laptops im Akkubetrieb - ondemand
.
BATT_CPU_MAXFREQ=medium BATT_CPU_MINFREQ=slowest BATT_CPU_GOVERNOR=powersave BATT_CPU_IGNORE_NICE_LOAD=1 LM_AC_CPU_MAXFREQ=fastest LM_AC_CPU_MINFREQ=slowest LM_AC_CPU_GOVERNOR=performance LM_AC_CPU_IGNORE_NICE_LOAD=1 NOLM_AC_CPU_MAXFREQ=fastest NOLM_AC_CPU_MINFREQ=slowest NOLM_AC_CPU_GOVERNOR=performance NOLM_AC_CPU_IGNORE_NICE_LOAD=0
Läuft das Notebook im Akkubetrieb, ist der Governor powersave
und die minimale CPU-Frequenz 600 MHz eingestellt. An der Steckdose läuft die CPU des Notebook mit vollem Takt. Besser ist ondemand
, damit die CPU bei geringer Belastung niedriger takten kann. conservative
erlaubt auch das Wechseln der Taktfrequenz, allerdings zögerlicher als ondemand
(das Taktstufen überspringen kann).
In der Standardeinstellung werden auch via USB angeschlossene Eingabegeräte wie Tastaturen und Mäuse in den Stromsparmodus versetzt. Abhilfe schafft folgende Zeile in der Datei /etc/laptop-mode/conf.d/usb-autosuspend.conf
Bei neueren Versionen von laptop-mode-tools in der Datei : /etc/laptop-mode/conf.d/runtime-pm.conf
AUTOSUSPEND_USBTYPE_BLACKLIST="usbhid"
Bei späteren Versionen, wie Ubuntu 16.04, muss stattdessen folgender Eintrag verwendet werden:
AUTOSUSPEND_RUNTIME_DEVTYPE_BLACKLIST="usbhid"
i
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