Ubuntu 14.04 Trusty Tahr
Ubuntu 12.04 Precise Pangolin
Der Midnight Commander bzw. MC ist ein komfortabler Dateimanager für die Kommandozeile und ein Klon des von DOS bekannten Norton Commanders. Er bietet sehr umfangreiche Funktionen, u.a. Menüs in verschiedenen Sprachen, Netzwerk-Unterstützung und Maus-Navigation. MC ist ein ein überaus flotter Dateimanager.
Die Installation erfolgt über das Paket [1]:
mc (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install mc
sudo aptitude install mc
Danach kann man den MC von der Konsole mit gleichnamigem Befehl starten, oder in der Unity-Dash mc eintippen und Midnight-Commander starten [2].
Wer im reinen Textmodus arbeitet, kann zusätzlich
gpm
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install gpm
sudo aptitude install gpm
installieren, um auch mit der Maus arbeiten zu können.
Das Programmmenü ruft man durch F9 oder Alt + 9 auf. Im Punkt "Optionen" gibt es die Unterpunkte "Konfiguration..." und "Layout...", über die sich bereits einiges einstellen lässt. Anschließend speichert man die Einstellungen über "Optionen -> Einstellungen speichern" ab. Für Anfänger ist es sinnvoll, die Menüzeile und Tastenzeile, welche Gedankenstützen zu den Funktionstasten anbietet, einzublenden, bis man diese auswendig kennt. Als geübter Benutzer wird man diese eher ausschalten, um mehr Informationen sehen zu können.
Es gibt für jeden Benutzer eine ~/.config/mc/ini-Datei, in der sich weitere Eigenschaften einstellen lassen, etwa:
[Midnight-Commander] ... editor_visible_tabs=0 # zeigt Pfeile statt Tabulatoren an editor_visible_spaces=1 # ... auto_save_setup=1 # um im Konfigurationsmenü vorgenommene Änderungen dauerhaft zu übernehmen ... confirm_delete=1 # einen Bestätigungsdialog nach der Löschen-Funktion aufrufen confirm_overwrite=1 # einen Bestätigungsdialog nach der Überschreiben-Funktion aufrufen ... navigate_with_arrows=1 # um mit den Pfeiltasten navigieren zu können ...
F1 Hilfe
F2 Konfigurierbares Spezialmenü
F3 Anzeigeprogramm für Textdateien, HTML, Archive, Sourcecode, ...
F4 Editor inkl. Hexeditormodus
F5 kopieren
F6 verschieben/umbenennen
F7 Verzeichnis erstellen
F8 löschen
F9 Menüzeile aktivieren
F10 beenden
Viele Funktionen sind mannigfach zu erreichen. So kann man mit der Funktionstaste F5 eine Kopie anstoßen, oder indem man mit der Maus die eingeblendete Funktionstastenleiste an der Stelle F5 klickt, oder man geht über das Menü zu "Datei", und wählt dort "kopieren" - auch dies ist wahlweise mit Tastatur oder Maus möglich.
"Left" / "Right" ("Links" / "Rechts")
Einstellung, wie detailliert die Dateiliste angezeigt werden soll
Schnellansicht der Datei des gegenüberliegenden Fensters
Ausführliche Information zur Datei des gegenüberliegenden Fensters
Baumansicht des Verzeichnisses
"File" ("Datei")
Dateien kopieren/umbenennen/löschen/ansehen/bearbeiten
(symbolische) Links anlegen/ändern/löschen
chown/chmod
Gruppenauswahl nach Namensmustern
Auswahl umkehren (etwa: alle *.html-Dateien auswählen, dann umkehren, um alle Nicht-HTML-Dateien auszuwählen).
"Command" ("Befehl")
Verzeichnisse vergleichen
Panel ein/ausschalten
Dateisuche
"Options" ("Optionen")
Hotkeys (Tastenkürzel)
Konfiguration
Layout (Ansicht)
Bestätigungen festlegen (Nachfragen bei Löschen usw.)
Am unteren Bildschirmrand ist in der Voreinstellung eine Kommandozeile eingeblendet - zusätzliche Ausgabezeilen kann man sich dazukonfigurieren (Layout). Alternativ kann man sich längere Ausgaben, die außerhalb des sichtbaren Bereichs sind, mit Strg + O erschließen, in dem man den MC ausblendet (während er aber weiterläuft). Erneutes Drücken von Strg + O macht ihn wieder sichtbar.
Mit Esc + ⏎ kann man die Datei unter dem aktiven Cursor in die Kommandozeile kopieren, ohne den Befehl bereits abzuschicken. Man kann etwa
jar -tf
tippen, dann Esc + ⏎ während der Cursor auf scala-library.jar steht, wodurch der Dateiname übernommen wird, und dann weitermachen
jar -tf scala-library.jar | grep Set
Insbesondere bei langen, fingerbrechenden Namen eine praktische Sache.
Im LAN befindliche Dateisysteme können über den Menüpunkt "Links/Rechts -> Shell link" aufgerufen werden. In der sich öffnenden Eingabemaske wird z.B. der ssh-Host in der Form
user@host
eingetragen.
In Lubuntu funktioniert der Menüeintrag nicht. Abhilfe schafft das Editieren der Datei /usr/share/applications/mc.desktop mit Root-Rechten. Zum einen ändert man die Exec=
-Zeile in
Exec=lxterminal -e mc
und zum anderen korrigiert man die Zeile Terminal=true
in
Terminal=false
Midnight Commander -unverzichtbar für Linux golem.de – Werkzeugkasten - 02/2010
Midnight Commander - Der programmierbare Dateimanager - Artikel LinuxUser 07/2002
Dateimanager Übersichtsseite
Diese Revision wurde am 5. Februar 2017 18:25 von aasche erstellt.