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Ubuntu 12.04 Precise Pangolin
mkisofs ist Bestandteil der cdrtools, die außer mkisofs noch die Programme cdrecord und cdda2wav enthalten. Das Programm wird im Gegensatz zu genisoimage aktiv weiterentwickelt und gepflegt.
Unter Ubuntu verweist der Aufruf von mkisofs
automatisch auf genisoimage
. Um explizit mkisofs nutzen zu können, muss dieses aus einem PPA installiert werden.
Die Anwendung ist seit Ubuntu 7.10 nicht mehr in den offiziellen Paketquellen enthalten.
Aktuelle Versionen gibt es über das "Personal Package Archiv" (PPA) [1] von Brandon Snider.
Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:
ppa:brandonsnider/cdrtools
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen sind der PPA-Beschreibung des Eigentümers/Teams brandonsnider zu entnehmen.
Damit Pakete aus dem PPA genutzt werden können, müssen die Paketquellen neu eingelesen werden.
Nach dem Aktualisieren der Paketquellen kann das folgende Paket installiert [2] werden:
mkisofs (ppa)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install mkisofs
sudo aptitude install mkisofs
Um mkisofs zu nutzen, öffnet man eine Terminal [3] und ruft das Programm mit den gewünschten Optionen auf.
Die allgemeine Syntax lautet:
mkisofs [OPTIONEN] Dateien
mkisofs kennt eine Vielzahl von Optionen. Im folgenden werden die Optionen vorgestellt, welche (grundlegend) zum Erstellen von ISO-Dateien nützlich sind:
Optionen | |
Option | Beschreibung |
-o <Datei> | Legt Datei Ausgabedatei fest. Fehlt diese Angabe, schreibt mkisofs auf die Standardausgabe. |
-l | Lange Dateinamen mit bis zu 31 Zeichen nutzen. Standardmäßig werden nur 8.3 Dateinamen verwendet. |
-D | Greift auch Verzeichnisse und Dateien ab, die tiefer als sechs Ebenen liegen |
-J | Erstellt eine ISO-Datei mit Joliet-Dateisystem. |
-hfs | Erstellt eine Hybrid-CD, die das HFS-Dateisystem, aber auch das ISO-9660-System verwendet. Dadurch ist das Image sowohl auf einem Apple-Rechner als auch auf einem PC lesbar. |
-copyright | Legt die Copyright-informationen für eine CD fest. Es ist Platz für 37 Zeichen. |
-R | Erstellt eine ISO-Datei mit RockRidge-Dateisystem. |
-r | Ähnlich der Option -R , allerdings mit geänderten Dateirechten (i.d.R. r-xr-xr-x). Dann sinnvoll, wenn man die Imagedateien auch auf anderen (Linux-) Computern nutzen möchte. |
-UDF | Erstellt eine ISO-Datei mit UDF-Dateisystem. |
-udf | Ähnlich der Option -UDF , allerdings mit geänderten Dateirechten. |
-x <Verzeichnis> | Schließt das Verzeichnis Verzeichnis vom ISO-Image aus. Es können bis zu 1000 Verzeichnisse ausgeschlossen werden. |
-find | Der Rest der Kommandozeile hat die Syntax des find(1) Kommandos. Sie wird über die eingebaute libfind interpretiert. |
Für mehr Informationen hält mkisofs eine sehr ausführliche Manpage (auch online ) bereit.
man mkisofs #ruft die Manpage auf mkisofs --help #führt alle Optionen auf
Im ersten Beispiel wird das komplette Homeverzeichnis in die Datei home.iso gesichert, lange Dateinamen werden erlaubt:
mkisofs -o home.iso -l /home
Im zweiten Beispiel wird auch das Home-Verzeichnis gesichert, allerdings wird das Verzeichnis /home/otto/ ausgeschlossen:
mkisofs -o home.iso -l -x /home/otto /home
Im dritten Beispiel wird nur der Ordner foo des gemounteten USB-Stick (Name: USB-Stick) in den Ordner ISO im Homeverzeichnis gesichert:
mkisofs -o ~/ISO/foo.iso -l -D /media/USB-Stick/foo
Im vierten Beispiel wird eine CD "on-the-fly" kopiert, wobei mkisofs in Kombination mit cdrecord in einer Pipeline zum Einsatz kommt (cdrecord
muss mit Root-Rechten [4] aufgerufen werden):
mkisofs -R /dev/cdrom | sudo cdrecord dev=/dev/hdc
Im fünften Beispiel wird aus einer CD ein ISO-Abbild erstellt:
mkisofs -o image.iso -l /media/cdrom0
Man kann ISO-Image-Dateien auch per mount einbinden und dann auf die Image wie ein Laufwerk ansprechen:
mount -o loop image.iso /media/image_mount
image.iso muss durch den tatsächlichen Dateinamen ersetzt werden, /media/image_mount durch den tatsächlichen Mountpunkt.
Da unter Ubuntu der Befehl mkisofs
auf genisoimage
verweist, wird das "originale" mkisofs bei einem Update des Pakets genisoimage funktionsuntüchtig. Dann muss man es aus dem PPA neu installieren.
Diese Revision wurde am 28. September 2016 22:24 von aasche erstellt.