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nohup ist ein Befehl, um ein Programm auszuführen, wobei dieses dann das HUP-Signal unterdrückt. Dadurch kann man ein Programm starten und weiter laufen lassen, auch wenn man sich vom System abgemeldet hat.
Üblicherweise nutzt man nohup, um Dienste im Hintergrund zu starten und diese so von der Login-Shell zu trennen. Ausgaben des aufgerufenen Programmes werden automatisch in die Datei nohup.out geleitet, die im Verzeichnis angelegt wird, von dem aus der Befehl ausgeführt wurde. Um zu verhindern, daß das Programm nicht weiterläuft, weil es auf Eingaben wartet, ist es außerdem manchmal notwendig, auch die Standard-Eingabe etwa mit ">/dev/null" umzulenken.
Das Programm ist im Paket
coreutils
von Ubuntu enthalten und ist deshalb auf jedem System bereits vorinstalliert.
Startet man gedit aus einem Terminalfenster mittels des Befehls
gedit &
, so startet gedit, und man kann in der Konsole weiterarbeiten. Beendet man allerdings das Terminalfenster, so wird auch gedit kommentarlos geschlossen, weil man die Instanz beendet, die gedit gestartet hat. Startet man nun allerdings gedit mit
nohup gedit &
und beendet wieder das Terminal, so bleibt gedit offen.
Dies war ein einfaches Beispiel, aber es macht den eigentlichen Nutzen klar, wenn man z.B. per SSH auf einem fremden Rechner arbeitet und dort einen langwierigen Prozess starten möchte, die ssh-Verbindung aber während des Prozesses nicht permanent aktiv sein soll, weil man etwa den eigenen Rechner ausschalten möchte.
Die zuvor angegebene Syntax funktioniert nicht, wenn man mehrere Befehle hintereinander ausführen möchte. Hierfür kann man sich jedoch mit dem bash Befehl aufhelfen
nohup bash -c "sleep 10; touch abc" &
erstellt die Daten abc erst nach 10 Sekunden.
Ausgaben können unterdrückt werden mit:
nohup bash -c "sleep 10; touch abc" </dev/null &>/dev/null &
Diese Revision wurde am 23. November 2016 13:46 von DDerigs erstellt.