Ubuntu 12.04 Precise Pangolin
ODBC (Open Database Connectivity) ist eine Datenbankschnittstelle, mit der verschiedene Datenbanken über eine generische, datenbankunabhängige Schnittstelle gesteuert werden können.
Viele Anwendungen unterstützen die ODBC-Schnittstelle für Datenbankzugriffe, z. B. OpenOffice.org Base
Auf diese Weise kann z.B. eine MySQL-Datenbank auf einer Website mit Hilfe von OpenOffice.org Base bearbeitet werden. Dabei stehen dann die Daten sowohl auf dem Web, als auch in den OpenOffice.org-Modulen bereit.
Ubuntu wird in der Grundkonfiguration ohne ODBC ausgeliefert. Diese Anleitung erklärt auf einfache Weise, wie eine solche ODBC-Datenquelle einzurichten ist.
Damit ODBC für eine Datenbank auf einem Webserver funktioniert, muss die Datenbank für externe Zugriff über Netzwerk konfiguriert sein. Oft ist aus Sicherheitsgründen nur ein lokaler Zugriff vom eigenen Rechner (localhost) zugelassen. Die notwendigen Änderungen stehen in der Anleitung des Datenbank-Anbieters.
Folgende Pakete müssen installiert [1] werden:
libmyodbc (universe )
unixodbc-bin (universe, optional)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install libmyodbc unixodbc-bin
sudo aptitude install libmyodbc unixodbc-bin
Dazu muss auf dem System, welches auf die Datenbank zugreift, gegebenenfalls noch der passende ODBC-Treiber für die Datenbank installiert werden, z. B.
Eine umfassende Treiber-Liste für alle unterstützten Datenbanken ist bei unixODBC zu finden.
Nachdem die Pakete installiert wurden, müssen folgende (nach der Installation leeren Dateien) einmalig mit einem Editor[2] mit Root-Rechten bearbeitet werden, um die Datenbank als ODBC-Datenquelle einzurichten:
Die folgenden Inhalte verwenden die MySQL-Datenbank als Beispiel. Für andere Datenbanken ist stattdessen der Inhalt aus der Anleitung des ODBC-Treiber-Anbieters zu übernehmen.
In /etc/odbc.ini soll der folgende Inhalt eingefügt werden:
; ; odbc.ini configuration for MyODBC and MyODBC 3.51 Drivers ; [ODBC Data Sources] myodbc3 = MySQL ODBC 3.51 Driver DSN [MySQL-Datenbankname] Description = MySQL database Datenbankname Driver = MySQL Server = localhost bzw. Adresse im Web Database = Datenbankname Port = 3306 Socket = /var/run/mysqld/mysqld.sock Option = 3 ReadOnly = No
Der folgende Text muss in der Datei /etc/odbcinst.ini stehen:
[unixODBC] Description = ODBC Driver for Unix Driver = /usr/lib/libodbc.so Setup = /usr/lib/libodbcinst.so FileUsage = 1 CPTimeout = CPReuse = [MySQL] Description = MySQL driver Driver = /usr/lib/odbc/libmyodbc.so Setup = /usr/lib/odbc/libodbcmyS.so CPTimeout = CPReuse = FileUsage = 3
Unter Ubuntu 12.04 liegen die Dateien unter einem architekturabhängigen Pfad z. B. /usr/lib/x86_64-linux-gnu/odbc/libmyodbc.so
oder /usr/lib/i386-linux-gnu/odbc/libmyodbc.so
Nachdem diese Dateien erstellt wurden, kann OpenOffice.org Base geöffnet werden und die ODBC-Datenbank in OpenOffice.org integriert werden.
Im Eröffnungsdialogfeld kann jetzt die Option "Verbindung zu einer bestehenden Datenbank" gewählt werden. Im darunterliegenden Auswahlmenü muss die Verbindungsart "MySQL" und im folgenden Fenster "ODBC" ausgewählt werden. Im folgenden Menü kann mit der Option "Durchsuchen" die Datenquelle ausgewählt werden, welche mit den oben gezeigten Dateien definiert wurden. Es erscheint der Name der unter der Option "Description" angegeben wurde. Anschließend ist die Konfiguration bereits abgeschlossen. Die Tabellen sollten jetzt im Tabellenteil des Base-Moduls erscheinen. Wie bei jeder anderen Datenbank in OpenOffice.org können jetzt zusätzliche Abfragen und Formulare erstellt werden.
Diese Revision wurde am 15. Januar 2017 23:06 von danubio erstellt.