Ubuntu 14.04 Trusty Tahr
Ubuntu 12.04 Precise Pangolin
Samsung stellt für seine Druckermodelle einen proprietären Treiber bereit, der in der Vergangenheit oft keine so gute Druckqualität lieferte. Es gibt aber zwei alternative freie Treiber, die zumindest einen Teil der Samsung-Drucker unterstützen.
Wer einen der neuen Multifunktionsdrucker (MFP) besitzt, sollte dennoch den Herstellertreiber verwenden, da nur dieser auch die Verwendung des Scanners ermöglicht (erfolgreich getestet beim Anschluss des Druckers über Netzwerk). Teilweise kann jedoch auch ohne Installation der offiziellen Samsung-Treiber gescannt werden.
Im Samsung Support findet man den herstellereigenen Unified Linux Driver . Neben Druckern unterstützt der Treiber auch alle Samsung-Scanner. Als Voraussetzung für die Installation müssen CUPS, SANE und Ghostscript vorhanden sein. Die Installation weist aber bei einem Fehlen darauf hin.
Andere Treiber mit Namen wie Treiber (i386 Linuxtreiber) oder Treiber (PPC Linuxtreiber) lassen sich unter Ubuntu nicht installieren. Je nach Druckermodell kann sich auch ein Blick in den Artikel Canon UFRII/UFRII LT Druckertreiber lohnen.
Nach dem Herunterladen und Speichern des Treibers im Homeverzeichnis entpackt man das Archiv [4], so dass das Verzeichnis uld entsteht (bei Nutzung eines anderen Speicherortes muss darauf geachtet werden, dass der Dateipfad keine Leerzeichen enthält, da das Installationsskript sonst abbricht!). Nun startet man ein Terminal und wechselt in das Verzeichnis:
cd ~/uld
Hier wird das Installationsskript mit Root-Rechten ausgeführt:
sudo ./install.sh
Während der Installation muss der Drucker angeschlossen und eingeschaltet sein, sodass dieser vom Installationsprogramm korrekt erkannt wird. Nach der Treiberauswahl "MODELLNUMMER (SPL-C)" im Installationsfenster sollte das Gerät bereits funktionieren.
In einigen Fällen erkennt der Samsung-Installationsassistent das bereits installierte SANE nicht. Dieses Problem kann durch folgenden Befehl gelöst werden (ggf. müssen bei 64-bit-Systemen die Pfade angepasst werden, den richtigen Pfad findet man über den Befehl locate libsane.so.1
):
sudo ln -s /usr/lib/i386-linux-gnu/libsane.so.1 /usr/lib/libsane.so.1
Alternativ kann man den Treiber über eine inoffizielle Fremdquelle installieren, statt ihn manuell herunterzuladen und zu installieren. Dieser Vorgang wird in folgendem Forenbeitrag beschrieben.
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Wer den proprietären Samsung-Treiber nicht nutzen möchte, kann sich an das freie SpliX-Projekt (SPL Driver for Linux) halten. Die Entwickler haben größtenteils durch Reverse-Engineering die Treiberfunktionen für einige Samsung- und Xerox-Drucker implementiert. Der Treiber ist in Ubuntu bereits enthalten und wird automatisch für Samsung-Laserdrucker benutzt. Er kann gegebenenfalls über das Paket
splix
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install splix
sudo aptitude install splix
nachinstalliert werden [1].
Wer sich den Treiber selbst kompilieren möchte, benötigt neben den unter [5] gelisteteten Paketen noch folgende [1]:
cupsddk
libcupsimage2-dev
libcupsys2-dev
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install cupsddk libcupsimage2-dev libcupsys2-dev
sudo aptitude install cupsddk libcupsimage2-dev libcupsys2-dev
Zusätzlich benötigt man ab SpliX-Treiber-Version 1.1.0 das JBIG-KIT . Man lädt dazu das jbig-Archiv von der Webseite herunter und entpackt [4] es ins Homeverzeichnis. Danach kompiliert man das Kit [5] und verschiebt die Dateien an die korrekte Stelle [2]:
cd ~/jbigkit/ make sudo cp libjbig/libjbig.a /usr/local/lib/ sudo cp libjbig/jbig.h /usr/local/include/
Jetzt kann man das SpliX-Treiberarchiv herunterladen und entpackt es ins Homeverzeichnis. Man wechselt in das entstandene Verzeichnis und kompiliert/installiert den Treiber mittels des normalen Dreischritts [5].
Nach einem Neustart von CUPS mittels
sudo /etc/init.d/cupsys restart
kann man den Drucker über den Treiber "MODELLNUMMER x.y.0" dann im System einrichten (siehe Drucker).
Der foo2qpdl-Treiber ist ein Linux-Druckertreiber für das QPDL-Protokoll. Er kann als Alternative zu SpliX gesehen werden, unterstützt aber weniger bzw. andere Druckermodelle. Der Treiber ist bei Ubuntu schon vorinstalliert.
Für die optionale Kompilierung benötigt man nur die unter [5] gelisteteten Pakete. Danach lädt man sich den Treiber foo2zjs.tar.gz herunter und entpackt [4] das Archiv ins Homeverzeichnis. Mit
cd ~/foo2zjs make
kompiliert man ein Hilfsprogramm. Dann muss man die Treiberdateien über
./getweb MODELLNUMMER
mit der jeweiligen Drucker-Modellnummer herunterladen. Diese können per
./getweb
abgefragt werden. Ein
sudo make install sudo make cups
installiert danach die Treiber und startet das Drucksystem CUPS neu. Der Drucker kann dann über die normale Druckerkonfiguration (siehe Drucker) mit dem Treiber "MODELLNUMMER Foomatic/foo2qpdl" eingerichtet werden.
Die Verwendung von checkinstall wird hier ausnahmsweise nicht empfohlen, da der Treiber in Konflikt mit den bereits installierten Treibern steht.
Jeder der drei Treiber oben hat seine Vor- und Nachteile, die kurz aufgezeigt werden sollen. Als Beispiel wurde der Farblaserdrucker Samsung CLP-300 unter Ubuntu 7.10 mit allen drei Treibern, die alle manuell installiert wurden, getestet (die in Ubuntu 7.10 enthaltenen SpliX- und foo2qpdl-Treiber sind zu alt und unterstützen den CLP-300 nicht optimal).
Schwarz/Weiß | ||
foo2qpdl-Treiber | SpliX-Treiber | |
Unified-Treiber (CLP-300, Farbmodus) | Unified-Treiber (CLP-300, Graumodus) | Unified-Treiber (CLP-600, Farbmodus) |
Was in den Abbildungen nicht so gut zu erkennen ist: Der foo2qpdl-Treiber hat ein klein wenig besseres Schriftbild als der SpliX-Treiber. Über die Qualität des Samsung-eigenen Treibers im Farbmodus braucht man nicht zu reden, der Graustufenmodus sieht aber gut aus und ist mit dem SpliX-Treiber vergleichbar. Der CLP-300-Drucker in Verbindung mit dem CLP-600-Unified-Treiber erzielt ein recht gutes Ergebnis, auch wenn ein leichter Schatten um die Buchstaben bleibt.
Farbe | |
foo2qpdl-Treiber | SpliX-Treiber |
Unified-Treiber (CLP-300) | Unified-Treiber (CLP-600) |
Im Farbmodus ist das Bild etwas divergenter und der kleine hier gezeigte Ausschnitt kann das Gesamtbild nicht exakt widerspiegeln. Beim foo2qpdl-Treiber sieht man die einzelnen Druckpunkte, ein Ausdruck wirkt wie in Entwurfsqualität, die Farben werden aber korrekt wiedergegeben. Noch schlechter ist der Ausdruck beim SpliX-Treiber. Die Farben sind viel zu intensiv und etwas verwischt. Ein dunkles Grau wird so zu einem reinen Schwarz. Beim Samsung-Unified-Treiber wirken die Farben sehr kräftig. Leider sind die Buchstaben etwas verwaschen und in Verbindung mit schwarzer Schrift (siehe oben) ist das Gesamtergebnis unbrauchbar. Eine Besonderheit ist der CLP-600-Treiber für den Samsung CLP-300-Drucker. Die Farben wirken nicht ganz so kräftig, so wird ein Hellgrau gleich zu Weiß. Zusätzlich bleibt ein leichter Schatten um jeden Buchstaben. In Verbindung mit schwarzer Schrift (siehe oben) ist das Ergebnis aber annehmbar.
Voraussetzung ist, dass der WLAN-Drucker bereits mit dem Router verbunden ist und im Menü des Routers als Netzwerkgerät erscheint. Auf der Samsung-Homepage kann ein aktueller Treiber heruntergeladen werden, da die mitgelieferte CD veraltet sein kann.
Nun wird die Archivdatei entpackt. Aus dem Archiv werden die Dateien:
ML-1865Wspl.ppd und
rastertosamsungspl
benötigt. Danach wird in der Systemverwaltung unter "Drucken" ein neuer Netzwerkdrucker mit dem Protokoll IPP
hinzugefügt. Als Geräte-URL gibt man die IP-Adresse des WLAN-Druckers ein, z.B. ipp://192.168.0.10
. Als Treiber verwendet man Datei ML-1865wspl.ppd aus dem vorher entpackten Archiv.
Abschließend kopiert man die Datei rastertosamsungspl in den Ordner /usr/lib/cups/filter/:
sudo cp rastertosamsungspl /usr/lib/cups/filter/
Bei einigen Druckern, z.B. dem M-2825D und dem ML-3710ND, kann es ab Ubuntu 12.04 zu Verbindungsproblemen kommen, falls der Drucker als Netzwerkdrucker betrieben wird. Nach Installation des "Samsung Unified Linux Driver" (siehe oben) kann es beim Drucken zu Fehlermeldungen wie "print file was not accepted" und "error connecting to device" kommen. Grund hierfür sind Probleme mit dem Protokoll IPP zur Kommunikation mit dem Drucker (siehe 973270).
Dies kann behoben werden, indem in CUPS eine ältere Implementierung des Protokoll, bezeichnet als "ipp14", verwendet wird: Die Adresse http://localhost:631/printers/
im Browser aufrufen, den Drucker auswählen und unter Administration "Drucker ändern" aufrufen. Statt einem der erkannten Netzwerkdrucker muss hier "Internet-Druckerprotokoll (ipp) (Unknown)" gewählt werden. Im nächsten Schritt kann manuell das Protokoll und die Netzwerkadresse des Druckers eingegeben werden. Hier ist nun ipp://
durch ipp14://
zu ersetzen. Es wird also beispielsweise ipp14://192.168.1.10
eingetragen, falls der Drucker im lokalen Netzwerk unter der IP 192.168.1.10
zu erreichen ist. Mit "Weiter" bestätigen und durch "Drucker ändern" den Dialog abschließen.
Bei den neueren Samsung Laserdruckern wie der CLX-31xx-Serie liefert Samsung bereits alle erforderlichen Treiber auf der "Printer Software-CD" mit, um die Geräte unter Linux zu betreiben. Unter Verwendung dieser CD funktionieren sowohl Scanner als auch Drucker einwandfrei und ohne Qualitätseinbußen. Als externe Anleitung soll der Blogbeitrag Samsung CLX-3175N (12/2008) dienen.
Mittlerweile erkennt Ubuntu den Drucker auch automatisch (v.a. beim Anschluss über das Netzwerk wie z.B. den CLX-3175FN). Allerdings wird dann der Foomatic/foo2qpdl-Treiber verwendet. Unter Verwendung dieser Treiber kann es beim Farbdruck Farbfehler geben. Um dies zu vermeiden, sollte man den proprietären "Samsung Unified Linux Driver" verwenden. Dann klappt es auch mit den Farben (installiert wird der SPL-C-Treiber).
Um den Drucker optimal betreiben zu können und ihn auch übers Netzwerk als Scanner zu nutzen, setzt man ebenfalls den Samsung-Treiber ein. Beispielhaft wird nachfolgend die Installation für einen CLX-3170FN beschrieben (funktioniert auch mit dem CLX-3185FN):
Download des Hersteller-Treiber von der Homepage (hier kann ein aktueller Treiber heruntergeladen werden, da die oben erwähnte mitgelieferte CD veraltet sein kann). Nun wird die Archivdatei entpackt
tar xvfz UnifiedLinuxDriver_1.xx.tar.gz
und der Installationsassistent gestartet:
sudo sh cdroot/Linux/install.sh
Da der Drucker via Netzwerk verbunden ist, wurde in der Installationsroutine die Option Disable LPT port Support
aktiviert.
Nach der Installation kann nun das Programm Samsung Unified Driver Configurator
aufgerufen werden (ein entsprechendes Symbol wird auf dem Desktop angelegt). Dort wird jedoch der Scanner nicht erkannt (siehe Ubuntuforums und Samsung Scanner CLX-3175 nicht erkannt). Um den Scanner unter Ubuntu via Netzwerk nutzen zu können, muss auf jeden Fall das Scan-Programm SANE
xsane
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install xsane
sudo aptitude install xsane
installiert werden. In einigen Fällen muss auch noch ein Ersatz für die zuständige Samsung-Programmkomponente netdiscovery installiert werden. Dazu die Datei netdiscovery.zip herunterladen, entpacken und das Originalprogramm ersetzen:
unzip netdiscovery.zip sudo mv netdiscovery* /opt/Samsung/mfp/bin/ cd /opt/Samsung/mfp/bin/ sudo mv netdiscovery netdiscovery.original sudo ln -s netdiscovery32 netdiscovery
Bei einem 64-bit-System muss der letzte Befehl so lauten:
sudo ln -s netdiscovery64 netdiscovery
Falls der Scanner immer noch nicht erkannt wird, muss in der Datei /etc/sane.d/xerox_mfp.conf die untere dieser beiden Zeilen auskommentiert werden:
#Samsung CLX-3170fn & CLX-3175FW usb 0x04e8 0x342a
und darunter tcp
gefolgt von der IP-Adresse des Scanners gesetzt werden. Das heißt, anschließend sieht die Zeile dann z.B. so aus:
#Samsung CLX-3170fn & CLX-3175FW #usb 0x04e8 0x342a tcp 192.168.178.50
Wobei die IP-Adresse 192.168.178.50
hier natürlich nur als Beispiel dient und mit der korrekten Adresse ersetzt werden muss.
Diese Revision wurde am 24. Januar 2017 20:06 von waldläufer erstellt.