Dieser Artikel ist größtenteils für alle Ubuntu-Versionen gültig.
Dieser Artikel erfordert mehr Erfahrung im Umgang mit Linux und ist daher nur für fortgeschrittene Benutzer gedacht.
Hin und wieder kommt man nicht darum herum, die Benutzerdatenbanken /etc/passwd, /etc/group und /etc/shadow von Hand editieren zu müssen, weil man an die Grenzen der grafischen Frontends oder von adduser stößt. Dies birgt jedoch das Risiko, sich durch Unachtsamkeit aus dem System auszusperren, indem man gegen die Syntax dieser Dateien verstößt. Damit das nicht passiert, gibt es den Wrapper vipw, der die gewünschte Datei im Editor der Wahl öffnet, vor dem Ersetzen der Systemdatei aber einen Plausibilitätscheck durchführt. Zusätzlich verhindert vipw durch Setzen von Sperren, dass die Datei von mehreren Nutzer gleichzeitig bearbeitet wird, was dazu führen könnte, dass die Änderung eines Nutzers die Änderung eines anderen Nutzers unbeabsichtigt überschreibt. Man sollte daher die genannten Dateien niemals direkt im Editor öffnen, sondern immer vipw verwenden.
Die Benutzung von vipw ist einfach:[1]
sudo vipw
Es werden nur ein paar Optionen unterstützt:
vipw-Optionen | |
Option | Bedeutung |
-g | Statt der passwd-Datei wird die Datei /etc/group editiert. |
-s | Es wird die Datei /etc/shadow editiert. |
-q | vipw gibt keine Bemerkungen auf der Kommandozeile aus. |
-h | Es wird ein Hilfstext ausgegeben und keine Datei editiert. |
An Stelle von vipw -g
kann man auch vigr
schreiben.
Trotz des Namens kann man vipw auch mit beliebigen anderen Texteditoren[2] als dem vi verwenden. vipw berücksichtigt zu diesem Zweck die Umgebungsvariablen $VISUAL
und $EDITOR
in dieser Reihenfolge. Man kann das Programm also z.B. so starten:
sudo EDITOR=nano vipw -s
Oder man trägt folgenden Befehl in seine ~/.profile-Datei ein:
export VISUAL=nano
Diese Revision wurde am 10. Dezember 2011 00:35 von Heinrich_Schwietering erstellt.