Ubuntu 16.04 Xenial Xerus
Ubuntu 14.04 Trusty Tahr
Ubuntu 12.04 Precise Pangolin
Ubuntu und seine Varianten bringen in der Standardinstallation bereits eine Vielzahl von Treibern mit, so dass sehr viel Hardware erkannt wird und sofort problemlos läuft. Einige Treiber sind aber standardmäßig nicht enthalten, weil z.B. deren Quelltext nicht öffentliche ist bzw. deren Lizenz nicht frei ist. Diese Treiber werden als "zusätzliche Treiber" bezeichnet und lassen sich nachträglich automatisch installieren. In Ubuntu 12.04 heißt diese Funktion jockey, in neueren Versionen einfach nur Zusätzliche Treiber. SecureBoot muss deaktiviert sein, um zusätzliche Treiber nutzen zu können.
Wenn im Folgenden von "eingeschränkten Modulen" bzw. "eingeschränkten Treibern" die Rede ist, so bezieht sich dies nicht auf den Funktionsumfang oder die Leistungsfähigkeit des Treibers, sondern darauf, dass diese Treiber bzw. Module eben aus "eingeschränkten" (Closed-Source-)Quellen stammen (siehe Freie Standards).
Die Verwaltung zusätzlicher Treiber ist bereits Teil der Standardinstallation.
Die Paketnamen lauten in Kubuntu [1]:
kubuntu-driver-manager (ab Kubuntu 14.04)
jockey-kde (Kubuntu 12.04)
Aktiviert bzw. deaktiviert man einen Grafikkarten-Treiber über die Verwaltung zusätzlichen Treiber, kann es eventuell zu einer falschen Konfiguration der Grafikkarte kommen. Dann kann man die Bildschirmauflösung von Hand neu einstellen.
Seit Ubuntu 14.04 ist die Verwaltung eingeschränkter Treiber als Reiter in der Paketquellen-Verwaltung zu finden. Sie kann aber auch über einen Menüeintrag direkt geöffnet werden:
Ubuntu:
"Systemeinstellungen -> System -> Anwendungen & Aktualisierung -> Zusätzliche Treiber" (ab 14.04)
"Systemeinstellungen-> Zusätzliche Treiber" (12.04)
Kubuntu:
"Anwendungen -> System -> Zusätzliche Treiber"
Xubuntu:
"Einstellungsmanager -> Zusätzliche Treiber" (ab 14.04)
"System -> Verwaltung eingeschränkter Treiber" (12.04)
Lubuntu:
Das Symbol der Verwaltung eingeschränkter Treiber sieht so aus: . Unter KDE so: .
Ubuntu 12.04 |
Xubuntu 14.04 |
Ruft man die Verwaltung ohne weitere Optionen auf, erscheint eine einfache grafische Benutzeroberfläche, in der man alle aktuell verwendeten eingeschränkten Module bzw. Treiber deaktivieren kann bzw. wo man Treiber für Hardware, deren Lizenz bestimmt, dass die Treiber nicht frei verteilt werden dürfen, aktivieren kann.
Dazu entfernt bzw. setzt man einfach per Mausklick den Haken bei "Aktiviert". Anschließend wird man gefragt, ob man den Treiber wirklich deaktivieren will. Ein Klick auf "Ok" macht dies dann endgültig.
Die Nutzung im Terminal ist "nur" eine Ergänzung zur graphischen Oberfläche. Es müssen trotzdem alle GTK-/Qt-Abhängigkeiten mit installiert werden, es gibt keine "reine" Textversion.
Ab Ubuntu 14.04 kann das Programm ubuntu-drivers auch im Terminal genutzt werden. Die allgemeine Syntax lautet[2]:
sudo ubuntu-drivers OPTION
wobei u.a. folgende Optionen möglich sind:
ubuntu-drivers - Optionen | |
Option | Beschreibung |
list | zeigt die Paketnamen aller zusätzlich installierten Treiberpakete |
devices | zeigt eine Liste aller Geräte / Hardware, welche zusätzliche Treiber benötigten, sowie den Paketnamen des Pakets, in dem der Treiber enthalten ist |
autoinstall | installiert alle benötigten zusätzlichen Treiber automatisch |
Unter Ubuntu 12.04 kann jockey ebenfalls im Terminal genutzt werden. Die allgemeine Syntax lautet [2]:
sudo jockey-gtk OPTION
bzw. für Kubuntu:
sudo jockey-kde OPTION
Ab Kubuntu 15.04:
kcmshell5 driver_manager
Dabei kennt Jockey folgende Optionen:
restricted-manager - Optionen | |
Option | Beschreibung |
-u | Aktualisiert die Liste der verfügbaren eingeschränkten Module. |
-c | Prüft, ob vom System weitere, in Jockey noch nicht registrierte Module, verwendet werden. |
-l | Zeigt alle aktuell auf dem System genutzten eingeschränkten Module an. |
-C oder --check-composite | Überprüft, ob ein eingeschränkter Grafiktreiber verfügbar ist, welcher besser für die Composite-Erweiterungen (z. B. Compiz) geeignet ist. |
-e Modul-Name oder -enable=Modul-Name | Lädt und aktiviert das eingeschränkte Modul "Modul-Name". |
-d Modul-Name oder -disable=Modul-Name | Deaktiviert das eingeschränkte Modul "Modul-Name". Das Modul wird dabei jedoch nicht auf der Festplatte gelöscht, sondern kann jederzeit wieder mit -e Modul-Name aktiviert werden. |
-h | Zeigt eine kurze Hilfe zu den Optionen von Jockey an. |
Diese Revision wurde am 17. Februar 2017 19:47 von Jonius erstellt.