Édouard Constant Sandoz auch Eduard Sandoz (* 28. Oktober 1853 in Basel; † 9. Januar 1928 in Lausanne; heimatberechtigt in Le Locle und Les Ponts-de-Martel) war ein Schweizer Unternehmer und Gründer der Chem. Fabrik Kern & Sandoz, aus welcher sich der führende Arzneimittelhersteller Sandoz entwickelte.
Leben
Sandoz war der Sohn des Tuchhändlers Charles-Auguste Sandoz (1809–1883) und der Marie-Louise, geborene Luya (1812–1891). Er hatte neun Geschwister. Der Kaufmannssohn absolvierte ab 1872 eine kaufmännische Lehre in der Rohseidenhandlung Adolph E. Fischer-Sarasin in Basel. 1878 ging er nach Paris, wo er bei der Textilfärbereifirma Poirier & Dalsace in Saint-Denis tätig war und trat 1880 in die chemische Fabrik Durand & Guguenin in Basel ein. 1886 gründete Sandoz hier gemeinsam mit Dr. Alfred Kern (1850–1893) die Kollektivgesellschaft Chemische Fabrik Kern & Sandoz, die sich auf industrielle Herstellung von basischen Farbstoffen spezialisierte. Nach Kerns Tod 1893 führte er das Unternehmen als Kommanditgesellschaft Sandoz & Cie., die 1895 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, allein weiter. Sandoz gilt als Pionier der synthetischen Farbstoffindustrie. Die ersten Farbstoffe, die hergestellt wurden, sind Alizarinblau und Auramin.
Familie
1880 heiratete er Olympe, geborene David (1855–1925), die aus Saint-Quentin stammende Tochter eines französischen Industriellen. Sie hatten zwei Söhne; Maurice-Yves (1892–1958) und Édouard-Marcel (1881–1971).
Literatur
- Walter Dettwiler: Sandoz, Edouard Constant. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 423 f. (Digitalisat).
- Walter Dettwiler: Sandoz, Edouard Constant In: Historisches Lexikon der Schweiz