Von einer Überlastung spricht man im Schach, wenn ein Stein nicht gleichzeitig zwei Deckungsaufgaben bewältigen kann. Daraus entstehen oftmals Kombinationsmotive.

Beispiele

Diagramm 1
  a b c d e f g h  
8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
  a b c d e f g h  
Schwarz am Zug

In Diagramm 1 deckt der weiße Bauer auf g2 den Springer auf f3 und den Bauer auf h3.

Nach 1. … Lxh3 holt sich Schwarz auf 2. gxh3 die geopferte Figur mittels Dxf3 zurück. Der weiße Bauer war überlastet.

Diagramm 2
  a b c d e f g h  
8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
  a b c d e f g h  
Weiß am Zug

In Diagramm 2 deckt die schwarze Dame das Mattfeld e8 und den Turm auf c7. Nach
1. Dxc7 verbietet sich Dxc7 wegen 2. Te8#. Die schwarze Dame ist überlastet.

Krasenkow – Karpow
Wijk aan Zee, 2003
  a b c d e f g h  
8 8
7 7
6 6
5 5
4 4
3 3
2 2
1 1
  a b c d e f g h  
29. … Te1!

In dieser Stellung aus einer Partie KrasenkowKarpow zog Karpow 29. … Te1!.

Der weiße Turm auf f1 muss nun zum einen den Bauern auf f3 decken (es droht Dxf3#), gleichzeitig aber den König vor dem schwarzen Turm auf e1 abschirmen. Mit dieser Doppelaufgabe ist der weiße Turm heillos überfordert. Folgerichtig gab Krasenkow die Partie an diesem Punkt auf.

Literatur

  • David Hooper und Ken Whyld: The Oxford Companion to Chess. Oxford University Press, 2. Auflage 1992, ISBN 0-19-866164-9, S. 286.
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