Baureihe ES 499.1 (bis 1988)
Baureihe 363, 362 (seit 1988)
Nummerierung: ES 499.1001–1042 (ČSD)
363 043–181 (ČSD)
363 001–181 (ČD und ŽSR/ZSSK)
363 501–530 (ČD Cargo)
Anzahl: 181 + 30 (363.5, durch Umbau)
Hersteller: Škoda Plzeň
Baujahr(e): 1980 Prototyp
1984–1990 Serienfahrzeuge
Achsformel: Bo’Bo’
Spurweite: 1435 mm
Länge über Puffer: 16 800 mm
Höhe: 4625 mm
Breite: 2940 mm
Drehzapfenabstand: 8300 mm
Dienstmasse: 87 t
Radsatzfahrmasse: 21,8 t
Höchstgeschwindigkeit: 362: 140 km/h
363: 120 km/h
Dauerleistung: 3060 kW (25 kV~)
3480 kW (3 kV=)
Anfahrzugkraft: 260 kN
Stromsystem: 3 kV=
25 kV, 50 Hz~
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Antrieb: Škoda-Hohlwellenantrieb
Bauart Fahrstufenschalter: stufenlose Zugkraftregelung über Auf-/Ab-Steuerung oder selbsttätig mit automatischer Geschwindigkeitsregelung
Bremse: DAKO-Druckluftbremse
fahrdrahtunabhängige elektrische Widerstandsbremse,
Dauerleistung 3000 kW
Lokbremse: DAKO-BP
Zugbremse: DAKO-BSE
Zugbeeinflussung: linienförmige Zugbeeinflussung LS IV oder LS 90
ZSSK: Mirel, ETCS
Zugheizung: 3000 V
Steuerung: Thyristor-Pulsumrichter
Kupplungstyp: Schraubenkupplung

Die Baureihe ES 499.1 (ab 1988: Baureihe 363) sind elektrische Zweisystemlokomotiven der einstigen Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) für den universellen Einsatz. Sie ist sowohl im mit 3 kV Gleichspannung im Norden und Osten wie auch im mit 25 kV Wechselspannung im Westen und Süden der ehemaligen Tschechoslowakei elektrifizierten Netz einsetzbar. Die Lokomotiven der Reihe 363.5 wurden unabhängig davon aus Gleichstrommaschinen der Reihe 163 aus derselben Typenreihe umgebaut.

Geschichte

Die Lokomotiven wurden von Škoda in Plzeň Ende der 1970er Jahre entwickelt. Bis 1980 konnten die ersten beiden Prototyp-Lokomotiven ES 499.1001 und 1002 fertiggestellt werden, welche im Dezember 1981 an die ČSD abgeliefert wurden. 1984 wurden die ersten zehn Serienlokomotiven von den ČSD im Depot Přerov in Dienst gestellt. Bis 1990 wurden von Škoda in fünf Serien insgesamt 181 Lokomotiven ausgeliefert.

Aus der Baureihe ES 499.1 wurden später durch das Weglassen der für den Gleichstrom- bzw. Wechselstrombetrieb nötigen Komponenten die Reihen E 499.3 (heute 163) und S 499.2 (heute 263) abgeleitet.

1990 wurde erstmals eine 140 km/h schnelle Weiterentwicklung der ES 499.1/363 vorgestellt. Die Lokomotive erhielt die Stammnummer 362. 1989 wurden 30 Serienlokomotiven bestellt. 1991 musste der Auftrag jedoch wegen finanzieller Schwierigkeiten storniert werden.

In den Jahren 1993/1994 und 2000/2001 wurde darum bei 14 Lokomotiven der ČD die Höchstgeschwindigkeit von 120 auf 140 km/h angehoben. Dafür wurden die Drehgestelle mit solchen der Baureihe 162 getauscht. Im Jahr 1999 erfolgte ein ähnlicher Umbau von 15 Lokomotiven der slowakischen ŽSR. Die umgebauten Lokomotiven wurden bei beiden Bahnverwaltungen in die Reihe 362 eingeordnet.

Die Lokomotiven der Baureihe 363 sind heute die zahlreichste Bauart elektrischer Lokomotiven der Tschechischen Bahnen (ČD). Etliche Fahrzeuge besitzt auch die slowakische ZSSK. In den vergangenen Jahren wurden die elektrifizierten Fernstrecken in Tschechien umfassend modernisiert und beschleunigt, wodurch schnellere Lokomotiven benötigt wurden. Aus diesem Grund sind inzwischen die meisten Lokomotiven zur Baureihe 362 umgebaut worden. Künftig wird es nur noch bei ČD Cargo Lokomotiven der Baureihe 363 geben. Einige Lokomotiven der Baureihe 362 haben außerdem für den Einsatz mit Wendezügen WTB, Außenkameras und modernisierte Führerstände mit neuer Steuerung erhalten.

Mitte November 2007 wurde die 362 166 mit einem ETCS-Fahrzeuggerät ausgerüstet. ETCS wird in Tschechien noch nicht planmäßig verwendet, der Abschnitt Poříčany – Kolín wurde als Pilotprojekt zu Testzwecken mit ETCS-Balisen bestückt. Zu solchen ETCS-Probefahrten wird meist die 362 166 herangezogen.

Siehe auch

Commons: ČD Baureihe 363 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Bilder

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