ČSD-Baureihe E 469.1
ČD/ŽSR Baureihe 121
Nummerierung: ČSD E 469.001 Prototyp
ČSD E 469.101–185
ČD/ŽSR 121.001–085
Anzahl: 85
Hersteller: Škoda, Plzeň
Baujahr(e): 1959 Prototyp
1960 Serienlokomotiven
Ausmusterung: 2006
Achsformel: Bo’Bo’
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 16.140 mm
Länge: 14.900 mm
Höhe: 4.500 mm
Breite: 2.950 mm
Drehzapfenabstand: 8.170 mm
Drehgestellachsstand: 3.330 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 120 m
Dienstmasse: 88,0 t
Reibungsmasse: 88,0 t
Radsatzfahrmasse: 22 t
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Stundenleistung: 2.344 kW
Dauerleistung: 2.032 kW
Anfahrzugkraft: 270 kN
Stundenzugkraft: 191 kN
Dauerzugkraft: 157 kN
Treibraddurchmesser: 1.250 mm
Stromsystem: 3 kV Gleichstrom
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Antrieb: Tatzlager
Bremse: Handbremse
Klotzbremse DAKO BP
Zugbeeinflussung: Sifa
Zugheizung: elektrisch

Die ČSD-Baureihe E 469.1 (ab 1988: Baureihe 121) ist eine elektrische Güterzuglokomotive der einstigen Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) für das 3-kV-Gleichstromsystem im Norden und Osten der Tschechoslowakei. Sie gingen aus der Prototyplokomotive der Baureihe E 469.0 hervor, die eine speziell für den Güterzugdienst konzipierte Variante der E 499.1 war.

Geschichte

Die Erfahrungen mit dem elektrischen Betrieb auf den Haupttrassen brachte frühzeitig die Erkenntnis, dass die Lokomotiven der Baureihen E 499.0 und E 499.1 im Personenzugdienst besser ausgenutzt werden konnten. Für den Güterverkehr war es besser, eine Lokomotive mit gleichen Leistungen, aber anderer Übersetzung einzusetzen. Daher wurde bei Škoda in Plzeň bei der verunfallten E 499.157 das Übersetzungsverhältnis zwischen dem Traktionsmotor und dem Antriebsrad von 2,27 : 1 in 3,11 : 1 geändert. Außerdem wurde die Dienstmasse durch ein Ballastgewicht auf 88 Tonnen angehoben. Die Veränderungen brachten den gewünschten Erfolg und führten zur Fertigung der neuen Güterzuglokomotive Baureihe E 469.1. Die Baumusterlokomotive wurde in den siebziger Jahren wieder zurückgebaut.

In 3 Serien wurden 1960 bei Škoda insgesamt 85 Lokomotiven hergestellt. Von der Frontalansicht her ist der einzige Unterschied eine Aluminiumbinde zwischen dem Lokkasten und dem Rahmen bei der Baureihe E 469.1. Diese Binde wurde später bei Hauptuntersuchungen wieder entfernt. Ansonsten waren die Lokomotiven vom mechanischen und elektrischen Aufbau her identisch zu der E 499.1. Der Führerstand besaß nach wie vor nur einen Aufstieg, und zwar von der linken Seite aus. Die letzte Lokomotive, die E 469.1085 besaß probehalber einen Führerstand aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Charakteristisch daran waren die Riffelungen im Raum zwischen den Spitzenfenstern und dem Rahmen der Lokomotive.

Die Lokomotiven beförderten über Jahrzehnte Güterzüge auf den Hauptstrecken mit geringer Neigung. Durch das Vorhandensein der elektrischen Heizung konnten sie auch Personenzugdienste übernehmen, was sich aber auf Grund der geringen Geschwindigkeit in Grenzen hielt. Ihr bevorzugter Einsatz erfolgte vor Kohleganzzügen auf der Relation Ústí nad Labem–Chomutov, bis sie durch die Lokomotiven der neueren Generation und sinkende Transportleistungen aus ihren Einsatzgebieten verdrängt wurden.

In den letzten Jahren des Einsatzes wurden die Lokomotiven der Reihe E 469.1 in Ústí nad Labem konzentriert, wo sie beim Auftreten größerer Schäden ausgemustert wurden. Einige Fahrzeuge wurden in der Zwischenzeit modernisiert und an private Betreiber weiterveräußert. Auch gelangten einige Fahrzeuge zu der slowakischen Bahngesellschaft ZSSK, wo sie ihre Bezeichnung 121 behielten. Von dort wurden 2005/2006 12 Maschinen an den polnischen Betreiber CTL Logistics und 2 Maschinen an den Betreiber STK verkauft, wo sie als Baureihe ET05 eingestuft wurden. Die Maschinen wurden zwischendurch auch an andere private Betreiber veräußert.

Siehe auch

Commons: ČSD-Baureihe E 469.1 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Galerie

Einzelnachweise

  1. Thomas Estler: Loks der Polnischen Staatsbahn PKP. Transpress Verlag, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-613-71466-3, S. 45.
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