Der Flurname Hardt oder Hard bedeutet ‚Bergwald‘, ‚bewaldeter Hang‘. Er ist Bestandteil in einigen Familiennamen wie „Mozart“.
Varianten
Häufig sind in Namen die verwandten Schreibweisen mit d, t, dt oder th, sowie mit aa anzutreffen. Harz und Harst sind weitere Varianten.
Das Wort kann auch auf ehemalige Waldweidewirtschaft hindeuten.
Besonders entlang des Rheins und in Mittelhessen bezieht sich der Begriff auf bewaldete Abhänge am Rande von Flussauen und Fluss/-bachtälern. Das Wort steht in Nähe zu Horst‚ Strauchwerk, Pflanzengruppe, Büschel‘.
In Sachsen tritt die Form Harthe auch für Waldstück am Abhang oder ein Stück an der Ortsgrenze auf.
Nicht verwandt sind aber das Adjektiv hart und der zu althochdeutsch *hard, *hart ‚streng‘ gehörende Namensbestandteil -hard ‚kräftig‘ wie in Gerhard, Eberhard, Burkhardt u. a.
Varianten und Beispiele
Diverse Orte, Berge:
Der Begriff wird im Neuhochdeutschen nicht mehr benutzt, lebt jedoch auch dort in unzähligen Namen als Prä- und als Suffix weiter:
- Hardegg/Hardeck
- Hartberg/Hardtberg/Hardberg
- Hardtkopf, Hardthöhe
- Hardtwald (Bedeutungsdoppelung)
- Harthof
Spezielle Fälle:
- Höhnhart (‚Höhenwald‘, der ursprüngliche Name des Kobernaußerwalds)
- Murrhardt, Stadt
- Rothaargebirge (ursprünglich Rod-Hardt-Gebirge, also ‚gerodetes Waldgebirge‘)
- Spessart (‚Spechtswald‘)
- Nördliche Hardt
Einzelnachweise
- ↑ Hart, m. und f. silva. ahd. hart und hard. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 10: H, I, J – (IV, 2. Abteilung). S. Hirzel, Leipzig 1877 (woerterbuchnetz.de).
- ↑ Harst, m. und f. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 10: H, I, J – (IV, 2. Abteilung). S. Hirzel, Leipzig 1877 (woerterbuchnetz.de).
- ↑ Horst, m. strauchwerk. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 10: H, I, J – (IV, 2. Abteilung). S. Hirzel, Leipzig 1877 (woerterbuchnetz.de).
- ↑ Bernd Sickert und Autorenkollektiv: Chronik und Heimatbuch „Seifersdorf bei Radeberg“. Hrsg. Gemeinde Wachau 2018